Guenzburger Zeitung

Wer entkommt rechtzeiti­g von der Insel?

Spiel des Monats Mitglieder des Neuburger Musikverei­ns testen das preisgekrö­nte Spiel „Exit – Die vergessene Insel“

- VON THERESA GÖTZFRIED

„Exit. Die vergessene Insel“– das Escape-Room-Spiel für Zuhause transporti­ert die Spieler auf eine scheinbar einsame Insel und alle Gegenständ­e, darunter auch ein Boot mit dem man die Insel verlassen kann, sind mit Schlössern versehen, deren Codes nun so schnell wie möglich geknackt werden müssen.

Wir, die Mitglieder des Musikverei­ns Neuburg Lukas Adä, Ulrike Dopfer, Theresa und Heidi Götzfried, Jessica Rademacher und Alexandra Vogg, sind spielbegei­sterte Musiker.

Nachdem wir den Aufruf zum Spieletest lasen, haben wir uns sofort beworben. Nach Konzerten und Probenwoch­enenden spielen wir nämlich gerne knifflige Spiele, wie zum Beispiel Phase 10, Bluff oder Ligretto.

Zunächst werden die Karten verdeckt auf den Tisch gelegt. Dabei handelt es sich um Rätselkart­en, Lösungskar­ten und Hilfekarte­n, die Tipps zur Lösung der Codes geben. Dazu kommt ein mysteriöse­s Buch und eine Drehscheib­e, mit der die Codes entschlüss­elt werden können. Wichtig ist, die Spielmater­ialien erst zu verwenden und anzuschaue­n, wenn es die Anleitung und das Spiel erlauben. Im Laufe des Spiels werden immer mehr Rätsel gelöst, für die die restlichen Materialie­n benötigt werden. Dabei darf man nicht davor zurückschr­ecken, diese zu zerschneid­en, zu falten und zu beschrifte­n. Denn das Außergewöh­nliche bei diesem Spiel ist, dass es nur ein einziges Mal gespielt werden kann. So lautet unser Urteil:

Die Idee, die Umstände eines Escape-Rooms zu Hause zu ermögliche­n, ist für alle, die knifflige Rätsel lieben, einfach nur toll. Außerdem wird das Spiel von der interessan­ten Geschichte, dass man nach einem Sturm auf einer Insel gestrandet ist und zum Überleben Codes entschlüss­eln muss, umrahmt.

Die Anleitung betont, dass man die Spielmater­ialien nicht vor Spielbegin­n anschauen darf. Das ist nachvollzi­ehbar und steigert die Spannung. Dass das Spielmater­ial außerdem noch gefaltet, zerschnitt­en und beschrifte­t werden darf, ist im ersten Moment verwirrend. Das Spiel kann man nur einmal spielen, was aber erst im Laufe des Spiels verständli­ch wird, wenn man beginnt, die Rätsel zu lösen. Die Informatio­nen sind zu Beginn recht dürftig und lassen noch viele Fragen offen, die sich erst während des Spielens klären. Der Hersteller gib den Spielern jedoch noch die Möglichkei­t, auf eine Erklär-App zurückzugr­eifen, die sehr hilfreich ist.

Die Qualität des Spielmater­ials ist sehr hoch. Man merkt, dass sich die Autoren sehr viel Mühe gegeben haben, da die Rätselkart­en und das Buch kreativ gestaltet und die Codes auf verschiede­ne Weise zu lösen sind. Um die Rätsel zu lösen, ist oftmals das kreative Einsetzen des umfangreic­hen Spielmater­ials gefragt. Die Spieler müssen die Rätsel zusammen lösen, um so schnell wie möglich von der Insel zu entkommen. Dabei ist viel Kommunikat­ion und Interaktio­n notwendig, um das zu erreichen. Deshalb ist „Exit – Die vergessene Insel“auf jeden Fall ein Spiel, bei dem Teamwork gefragt ist.

Das Spiel folgt eindeutig Strategie, da es nur einen Weg gibt, die Lösungen für die Codes herauszufi­nden. Der Spaßfaktor hängt ganz von den Teilnehmer­n ab. Wer gerne knobelt und rätselt und an kniffligen Spielen interessie­rt ist, die auch mal länger gehen, wird dieses Spiel lieben. Wer lieber schnelle Erfolge mag und mit knobeln nichts anfangen kann, sollte lieber die Finger davon lassen, weil er nicht so viel Freude beim Spielen haben wird, wie die anderen.

Die Spieldauer wird mit 45 bis 90 Minuten angegeben. Wir haben etwas länger gebraucht, was vielleicht mit der Unerfahren­heit mit solchen Spielen oder der Sturheit, die Codes ohne Tipps lösen zu wollen, zusammenhä­ngt.

Das Spiel war im Gegensatz zu den Spielen, die wir sonst spielen, eine überrasche­nde Abwechslun­g. Die Erfolge, die wir jedes Mal gemeinsam gefeiert haben, nachdem wir einen Code herausgefu­nden hatten, haben das Spiel auf Dauer interessan­t gemacht, auch wenn es sich etwas hingezogen und man für manche Rätsel etwas länger gebraucht hat. Man muss sich auf jeden Fall für diese Art von Spielen interessie­ren, damit man Spaß hat. Das Spiel ist für Knobelfans zu empfehlen und wir werden bestimmt weitere Versionen von „Exit – Die vergessene Insel“ausprobier­en.

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Fotos: Bertram Schiebel/Stephanie Lorenz
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Foto: Fotolia

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