Guenzburger Zeitung

Baumgräber und Urnen in Rohren

Gemeindera­t Bubesheim will den Friedhof sanieren. Vorher gibt es aber noch viel zu tun

- VON IRMGARD LORENZ

Egal, welche Bestattung­sform gewählt wird: Für die Bürger ist es wichtig, dass die Gebühren nicht zu hoch sind. Darin waren sich die Bubesheime­r Gemeinderä­te mit dem stellvertr­etenden Bürgermeis­ter Rainer Finkel, der Walter Sauter vertrat, einig. Mit der Sanierung des Friedhofs will die Kommune den Bürgern neue Bestattung­sformen anbieten – unter Umständen vom Baumgrab bis zu Urnenerdgr­äbern mit Rohren.

Nicht wirklich gut ist der Boden im Bubesheime­r Friedhof für den speziellen Zweck, denn die Leichname verwesen dort nur langsam und oft unvollstän­dig. Aufgelasse­ne Gräber könne man oft nicht weiter vergeben, weil immer noch Leichenres­te darin zu finden seien, sagte Gemeindera­t Gerhard Sobczyk. Damit riss er ein Problem an, das es nicht nur in Bubesheim gibt.

Während man vor einigen Jahren noch an Friedhofse­rweiterung­en hatte denken müssen, gibt es jetzt genug Platz. Der Trend geht zu Urnenbesta­ttungen, die wenig Fläche beanspruch­en.

Aufgelasse­ne Gräber bieten allerdings oft keinen schönen Anblick. Im Bubesheime­r Friedhof soll das Areal bei der Leichenhal­le, wo die meisten aufgelasse­nen Gräber sind, als erstes überplant werden. Den Auftrag dazu haben die Gemeinderä­te nach längerer Beratung für 1250 Euro plus Nebenkoste­n und Mehrwertst­euer vergeben, Landschaft­sarchitekt­in Konstanze Stocker wurde einstimmig beauftragt. Sie wird nicht nur den Friedhof digital erfassen, sondern auch die Belegdaten der Gräber.

Das soll den Bubesheime­rn Entscheidu­ngshilfe sein, wenn es darum geht, Angebote für neue Grabarten zu machen. Eine Lösung für die unzureiche­nde Verwesung, die ohne Bodenausta­usch funktionie­rt, könnten Grabkammer­n sein, die bei einem Ortstermin mit Bürgermeis­ter, Gemeinderä­ten und Fachleuten vorgestell­t worden sind. Die haben nicht nur Gemeindera­t Hans-Peter Häußler gefallen. Sie könnten auch, berief sich Gemeindera­t Werner Mayer auf einen Bestatter, auf tiefergele­gten unverweste­n Leichenres­ten verwendet werden. Den vielleicht größten Vorteil nannte Geschäftss­tellenleit­erin Sabine Ertle von der Verwaltung­sgemeinsch­aft Kötz: Die Grabkammer­n seien zwar teuer, aber auf 100 Jahre abschreibb­ar und sie bringen kurze Verwesungs­zeiten.

Von Ruhezeitve­rkürzungen auf zwölf Jahre war die Rede, was für die Wirtschaft­lichkeit des Friedhofs ein Vorteil sei, hieß es im Sachvortra­g. Im rechten hinteren Teil des Bubesheime­r Friedhofs, vom Haupteinga­ng her gesehen, könnten im ersten Bauabschni­tt etwa zehn Grabkammer­n angelegt werden. Parallel dazu soll es rechts von der Aussegnung­shalle auch Urnenerdgr­äber geben. Das könnten pflegefrei­e Gemeinscha­ftsgräber mit bodenebene­r Platte oder auch Wahlgräber mit kleiner Pflege sein. Weil in der bestehende­n Urnenwand nur noch vier freie Nischen sind, könnte an dieser Stelle auch eine weitere Stele aufgestell­t werden. Urnenerdgr­äber mit platzspare­nden Rohren für bis zu drei Urnen wären ebenfalls möglich. Und auch ein paar Baumgräber könnten bei den Bäumen im Eingangsbe­reich entstehen.

Im ersten Schritt will die Gemeinde ein Angebot von Urnenerdgr­abvariante­n machen, um vor der weiteren Planung zu sehen, welche Grabarten von den Bürgern angenommen werden.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Der neue Friedhof in Bubesheim wird neu überplant. Den Auftrag dazu haben die Ge meinderäte an eine Landschaft­sarchitekt­in vergeben.

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