Neuer Chefarzt am Bezirkskrankenhaus
Wechsel Dr. Johannes Tschöp folgt Dr. Dirk Repkewitz in der Neuroanästhesie. In seiner Freizeit hilft der Mediziner Menschen, die in Bergnot geraten sind
Privatdozent Dr. Johannes Tschöp wird neuer Chefarzt der Neuroanästhesie am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg. Der 47-jährige Münchner tritt die Stelle am 1. September an. Er wird damit Nachfolger von Dr. Dirk Repkewitz, der seinen Ruhestand bereits angetreten hat.
Tschöp ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von drei und sieben Jahren. Er wohnt noch in Ebersberg bei München, will aber demnächst mit seiner Familie nach Nordschwaben ziehen. Der gebürtige Münchner hat beinahe sein gesamtes Leben in der bayerischen Landeshauptstadt verbracht: Hier wuchs er auf, ging zur Schule, studierte und hat dort bis heute seinen Arbeitsplatz. Tschöp studierte zunächst Physik und begann im Verlauf als Doppelstudium mit der Medizin. Das Physikstudium schloss er mit dem Diplom ab, seine medizinische Doktorarbeit absolvierte er als Physiker. Das Medizinstudium beendete er Ende 2001.
Februar 2002 ist Tschöp in der Anästhesie des Klinikums Großhadern tätig, aktuell als Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie der Universität München am Standort Innenstadt. Er ist inzwischen Fach- arzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin.
Von 2006 bis 2008 lebte Tschöp in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio. Dort forschte er an der Universitäts-Klinik Cincinnati im Bereich Sepsis und Inflammation.
Zurück in München folgte die Habilitation in diesem Forschungsbereich, also der Erwerb der Lehrberechtigung an Hochschulen, die er im Jahr 2015 abschloss. Seitdem ist der 47 Jahre alte Privatdozent. Im Laufe seiner 15-jährigen Tätigkeit am Klinikum Großhadern durchwanderte Tschöp nach eigenen Angaben alle Bereiche, mit denen die Anästhesie zu tun hat. Schwerpunkte waren die Neurochirurgie, Gynäkologie und die Kinderanästhesie.
Sein derzeitiger Chef habe ihn auf das Stellenangebot der Bezirkskliniken Schwaben hingewiesen, heißt es in der Mitteilung des BKH. „Ich suchte nach einer neuen beruflichen Herausforderung und der Möglichkeit, eine Chefarzt-Position zu beSeit setzen. Außerdem wollte ich mit meiner Familie in Bayern bleiben. Das alles kann ich jetzt verwirklichen“, begründet Tschöp, warum er sich für Günzburg beworben hat. Am Bezirkskrankenhaus wird der neue Chefarzt etwa zehn Mitarbeiter haben. Seine Hauptauftraggeber werden die Neurochirurgische Klinik (Prof. Wirtz), die Neuroradiologie (Prof. Schmitz) und die Neurologie (Prof. Hamann) sein. Mit der Psychiatrie (Prof. Becker) arbeitet die Neuroanästhesie vor allem bei der Elektrokrampftherapie eng zusammen.
Wenn außerhalb des Berufes noch Zeit bleibt, geht Tschöp gerne zum Bergsteigen. Seine Familie begleitet ihn, so oft es geht. Eines seiner großen Hobbys ist die Notfallmedizin. Seit 1988 engagiert sich der 47-Jährige bei der Bergrettung, seit 2003 als Bergwacht-Notarzt. Seit 2009 ist er als Notarzt auf dem Intensivhubschrauber Christoph München und in der Tiroler Flugrettung tätig. (zg)