Was erlaubt sich der Revierförster?
Zum Bericht „Wald und Wild oder Wald vor Wild?“vom 26. Juli: Die totale Reduktionsjagd gegen unser Wild soll von den Förstern so weitergehen. Haben Rehe keinen Anspruch auf Leben und Lebensraum? Viele Mitmenschen freuen sich jedenfalls, wenn sie friedlich äsende Rehe am Waldrand sehen. Wir Jäger wollen, dass es so bleibt. Die Veranstaltung mit Minister Brunner hat deutlich gezeigt, wie ideologisch tief verwurzelt bei gewissen Forstleuten der Glaube ist, dass Wald nur ohne Wild gedeihen kann. Der Wald, von denen heute der Forst lebt, ist jedenfalls auch mit Wild groß geworden. Wie despektierlich Revierförster Z. über Rehe gesprochen hat, verbunden mit dem Ansinnen Schonzeiten aufzuheben, Jagdgesetze zu ändern, weil Rehböcke auch mal an jungen Bäumen fegen, entlarvt die Einstellung mancher sehr deutlich. Wie emotional Revierförster Z. unseren Abgeordneten Georg Nüsslein angegriffen hat, zeigt deutlich, wie sehr er in seiner defensiven Haltung eingeschränkt war. Herr Nüsslein hat nämlich sehr versöhnlich für einen Schulterschluss zwischen Förstern und Jägern geworben. Nach 30 Jahren sei der Waldumbau im Ansatz gelungen und man müsse dort, wo der Verbiss zurückgegangen ist, den Abschuss reduzieren und den Rehen Leben und Lebensraum gönnen, meinte Nüsslein. Die Emotionalität bei Förstern hing aber wohl damit zusammen, dass Nüsslein einen Fall aus Franken anprangerte, der gezeigt hat, dass die Förster dort weder Abschusspläne noch Tierschutz respektieren. Gut wäre es auch gewesen, wenn ein Rehbock mit auf das Titelbild gekommen wäre und nicht ein Hirsch, den es bei uns gar nicht gibt.
Erich Frey, Memmenhausen