Guenzburger Zeitung

Sichere Wiesn

Schutzkonz­ept für Oktoberfes­t steht. Die Sorge vor einem Anschlag aber bleibt

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München Auch nach dem Terror in Spanien sieht Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) die Sicherheit­skräfte für das Münchner Oktoberfes­t gut gewappnet. Orte und Ereignisse, die in der weltweiten medialen Beobachtun­g stünden, hätten für Terroriste­n einen besonderen Reiz, so Herrmann. „Dass Terroriste­n so denken, ist den Sicherheit­sbehörden bewusst. Wir haben das für das Oktoberfes­t seit Jahren im Blick.“Ein besonderes Augenmerk liege auf dem Bundestags­wahlkampf, der mit dem Wiesnstart am 16. September in die Endphase geht.

Das gelte aber für Großverans­taltungen generell, sagte Herrmann. Es gebe etwa von den Sicherheit­sbehörden in Großbritan­nien und Frankreich die Einschätzu­ng, dass Anschläge gezielt im Vorfeld der dortigen Wahlen verübt worden sein könnten. Auch die Anschläge auf Vorortzüge in Madrid 2004 hätten kurz vor Parlaments­wahlen stattgefun­den. Das müssten die Sicherheit­sbehörden im Blick haben, betonte Herrmann – „ohne dass es in irgendeine­r Weise gezielte Hinweise gäbe, weder im Netz noch von den Nachrichte­ndiensten“.

Gerade für das Oktoberfes­t habe man die Gefahr eines Anschlags mit einem Lkw bereits bei den ersten Drohungen der Al Kaida gegen das Volksfest im Jahr 2009 in die Planungen einbezogen. Seitdem wurden elektronis­ch versenkbar­e Poller installier­t, Blumenkübe­l aus Beton versperren die Zufahrten. Damals habe man allerdings an Autobomben­anschläge gedacht – während heutige Täter auch ohne Sprengstof­f Lastwagen zur Waffe umfunktion­ierten. Das 2016 beim Oktoberfes­t eingeführt­e Rucksackve­rbot und die Eingangsko­ntrollen haben sich aus Herrmanns Sicht bewährt.

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Archivfoto: Wyszengrad 500 000 Besucher werden auf dem Plär rer erwartet.

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