Das Plus an Lebensqualität
Sind energetische Maßnahmen wirtschaftlich? Ja, wenn man einige Punkte beachtet
Gebäudesanierung lohnt sich nicht, die Dämmung führt zu Schimmel und brennt, und obendrein picken Spechte Löcher in die Fassade. Diese und weitere Mythen um energetische Sanierungen tauchen immer wieder auf. In der Praxis sieht das anders aus. Immobilienbesitzer freuen sich nach der Sanierung über eine deutlich höhere Wohnqualität, sparen bei den Energiekosten und refinanzieren sich die energetische Sanierung im Laufe der Zeit.
Damit man auch von einer Gebäudesanierung profitiert, sollte man folgende Punkte beachten:
● Energetische Sanierungsmaßnahmen sollten dann durchgeführt werden, wenn sowieso Modernisierungsund Instandhaltungsarbeiten anstehen.
● Die Beratung von einem qualifizierten Fachmann, der die energetische Sanierung sinnvoll plant und die Umsetzung begleitet, sollte genutzt werden.
● Man sollte sich genau berechnen lassen, welche Sanierungsmaßnahmen für die eigenen finanziellen Möglichkeiten sinnvoll sind und mit welcher Förderung man rechnen kann. Vom Austausch der Fenster, einer neuen Heizung, dem Einsatz erneuerbarer Energien bis hin zur Komplettsanierung gibt es ein breites Spektrum. ● Einzelne Sanierungsmaßnahmen nach und nach umsetzen.
Neben der Wirtschaftlichkeit sollte auch der Klimaschutz im Fokus stehen. Denn die sauberste Energie ist die, die gar nicht erst erzeugt werden muss. Im Rahmen der Energiewende spielt vor allem die Energieeffizienz im Gebäudesektor eine entscheidende Rolle. Aktuell ist es jedoch so, dass die vergleichsweise günstigen Energiepreise in vielen Privathaushalten den Druck mindern, aus finanziellem Eigeninteresse eine energetische Sanierung vorzunehmen. Doch gerade die momentan niedrigen Zinsen laden dazu ein, seinem Haus ein neues Outfit zu verpassen.
Es gibt Kredite der KfW und attraktive staatliche Zuschüsse. Die Fördermöglichkeiten sind zahlreich. Je besser der energetische Standard, desto mehr gibt der Staat dazu. Und: Die Bundesregierung hat im Juni 2017 eine steuerliche Förderung der Gebäudesanierung in der nächsten Legislaturperiode angekündigt. Ein weiteres Plus ist, dass energetische Sanierungen für ein gemütliches Zuhause sorgen und von steigenden Energiepreisen weitgehend unabhängig machen.
Gründe genug, um über eine Sanierung der eigenen vier Wände nachzudenken. Wichtig ist: Was sich für welches Gebäude lohnt, was technisch sinnvoll ist und den Vorstellungen der Gebäudeeigentümer entspricht, muss in jedem Fall individuell entschieden werden.
Sparen durch Einzelmaßnahmen
Auch einzelne Maßnahmen bringen Einsparungen. Wer zum Beispiel seine alte Heizung gegen ein neues, effizientes Brennwertgerät austauscht und mit einer Solaranlage kombiniert, kann im Jahr viel Heizenergie einsparen. Auch hier empfiehlt es sich, einen Energieberater hinzuzuziehen, der die Heizungserneuerung in ein Gesamtkonzept einbettet und weitere Sanierungsschritte offen hält.
Energieeinsparungsmaßnahmen mit geringer Investition sind die Dämmung der obersten Geschossund Kellerdecke, die richtige Einstellung des Heizungssystems, gedämmte Rohrleitungen und richtiges Heizen und Lüften.