Guenzburger Zeitung

Das Plus an Lebensqual­ität

Sind energetisc­he Maßnahmen wirtschaft­lich? Ja, wenn man einige Punkte beachtet

- VON SUSANNE SADREMOGHA­DDAM

Gebäudesan­ierung lohnt sich nicht, die Dämmung führt zu Schimmel und brennt, und obendrein picken Spechte Löcher in die Fassade. Diese und weitere Mythen um energetisc­he Sanierunge­n tauchen immer wieder auf. In der Praxis sieht das anders aus. Immobilien­besitzer freuen sich nach der Sanierung über eine deutlich höhere Wohnqualit­ät, sparen bei den Energiekos­ten und refinanzie­ren sich die energetisc­he Sanierung im Laufe der Zeit.

Damit man auch von einer Gebäudesan­ierung profitiert, sollte man folgende Punkte beachten:

● Energetisc­he Sanierungs­maßnahmen sollten dann durchgefüh­rt werden, wenn sowieso Modernisie­rungsund Instandhal­tungsarbei­ten anstehen.

● Die Beratung von einem qualifizie­rten Fachmann, der die energetisc­he Sanierung sinnvoll plant und die Umsetzung begleitet, sollte genutzt werden.

● Man sollte sich genau berechnen lassen, welche Sanierungs­maßnahmen für die eigenen finanziell­en Möglichkei­ten sinnvoll sind und mit welcher Förderung man rechnen kann. Vom Austausch der Fenster, einer neuen Heizung, dem Einsatz erneuerbar­er Energien bis hin zur Komplettsa­nierung gibt es ein breites Spektrum. ● Einzelne Sanierungs­maßnahmen nach und nach umsetzen.

Neben der Wirtschaft­lichkeit sollte auch der Klimaschut­z im Fokus stehen. Denn die sauberste Energie ist die, die gar nicht erst erzeugt werden muss. Im Rahmen der Energiewen­de spielt vor allem die Energieeff­izienz im Gebäudesek­tor eine entscheide­nde Rolle. Aktuell ist es jedoch so, dass die vergleichs­weise günstigen Energiepre­ise in vielen Privathaus­halten den Druck mindern, aus finanziell­em Eigeninter­esse eine energetisc­he Sanierung vorzunehme­n. Doch gerade die momentan niedrigen Zinsen laden dazu ein, seinem Haus ein neues Outfit zu verpassen.

Es gibt Kredite der KfW und attraktive staatliche Zuschüsse. Die Fördermögl­ichkeiten sind zahlreich. Je besser der energetisc­he Standard, desto mehr gibt der Staat dazu. Und: Die Bundesregi­erung hat im Juni 2017 eine steuerlich­e Förderung der Gebäudesan­ierung in der nächsten Legislatur­periode angekündig­t. Ein weiteres Plus ist, dass energetisc­he Sanierunge­n für ein gemütliche­s Zuhause sorgen und von steigenden Energiepre­isen weitgehend unabhängig machen.

Gründe genug, um über eine Sanierung der eigenen vier Wände nachzudenk­en. Wichtig ist: Was sich für welches Gebäude lohnt, was technisch sinnvoll ist und den Vorstellun­gen der Gebäudeeig­entümer entspricht, muss in jedem Fall individuel­l entschiede­n werden.

Sparen durch Einzelmaßn­ahmen

Auch einzelne Maßnahmen bringen Einsparung­en. Wer zum Beispiel seine alte Heizung gegen ein neues, effiziente­s Brennwertg­erät austauscht und mit einer Solaranlag­e kombiniert, kann im Jahr viel Heizenergi­e einsparen. Auch hier empfiehlt es sich, einen Energieber­ater hinzuzuzie­hen, der die Heizungser­neuerung in ein Gesamtkonz­ept einbettet und weitere Sanierungs­schritte offen hält.

Energieein­sparungsma­ßnahmen mit geringer Investitio­n sind die Dämmung der obersten Geschossun­d Kellerdeck­e, die richtige Einstellun­g des Heizungssy­stems, gedämmte Rohrleitun­gen und richtiges Heizen und Lüften.

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Foto: contrastwe­rkstatt, Fotolia.com Daumen hoch für die energetisc­he Sanierung. Wenn man einige Punkte beachtet, wird man mit mehr Lebensqual­ität belohnt.
 ?? Foto: Gerhard Seybert, Fotolia.com ?? Welche Maßnahmen lohnen sich? Das muss man genau durchrechn­en. Ein Fachmann hilft hier gerne weiter.
Foto: Gerhard Seybert, Fotolia.com Welche Maßnahmen lohnen sich? Das muss man genau durchrechn­en. Ein Fachmann hilft hier gerne weiter.

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