Arbeiter hatten gezielt nach Weltkriegsbombe gesucht
In einer knappen halben Stunde machten die Kampfmittelräumer den Leipheimer Fund unschädlich
Leipheim Der Fund der Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Interkommunalen Gewerbegebiet Areal Pro am Montagabend war kein Zufall: Arbeiter hatten in dem Bereich gezielt nach dem Blindgänger gesucht. Die Entschärfung verlief schnell und unproblematisch.
Gegen 17 Uhr war ein Baggerfahrer auf dem ehemaligen Fliegerhorst fündig geworden, der Kampfmittelräumdienst aus München wurde informiert. Die Fachleute identifizierten den Blindgänger als amerikanische 130-Kilogramm-Fliegerbombe, die noch scharf war.
Die Bombe war nach Einschätzung der Experten während des Zweiten Weltkriegs nach dem damaligen Abwurf durch die alliierten Kräfte in den Boden eingedrungen, auf der freien Rollbahn in etwa drei Metern Tiefe, wie die Polizei berichtet. Sie lag die vielen Jahrzehnte seitdem über mit dem Kopf schräg nach oben in der Erde. Die Form der Bombe, so erklärte der Sprengmeister, sei dafür verantwortlich gewesen, dass sie nun quasi im Boden mit dem Kopf nach oben wieder ein Stück „auftauchte“. Der Baggerfahrer und ein weiterer Arbeiter waren in diesem Bereich gezielt auf der Suche nach dem Blindgänger und wurden dabei auch fündig.
Die Einsatzkräfte beschlossen, dass in einem Umkreis von rund 400 Metern um die Fundstelle alles abgesperrt werden müsse und Menschen diesen Bereich verlassen müssen. Kräfte der Polizeiinspektion und Autobahnpolizei Günzburg, der Kreisbrandrat, die Feuerwehr Leipheim und Bubesheim, THW und Katastrophenschutz waren dazu im Einsatz. Zusätzlich waren insgesamt 17 Kräfte des Rettungsdienstes vor Ort. Die direkt angrenzenden und gefährdeten Firmen wurden informiert, alle betroffenen Mitarbeiter hielten sich während der Maßnahme in gesicherten Bereichen auf.
Ausgerechnet um diese Zeit war auch ein Heißluftballon am Himmel, den der Wind genau in die Richtung der Fundstelle fliegen ließ. Der Ballonfahrer konnte über das Handy erreicht werden, damit er in sicherem Abstand in die Höhe steigen konnte.
Erst als alle eingebundenen Kräfte die Räumung als abgeschlossen bestätigten, begann der Sprengmeister dann direkt an der Fundstelle mit seiner Arbeit. So war die Bombe schließlich nach einer halben Stunde kurz vor 20 Uhr entschärft und zum Abtransport in einem Kleinbus verladen: Aufatmen bei den Einsatzkräften und bei den Leuten des Kampfmittelräumdienstes. Auf dem Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes wird immer wieder Weltkriegsmaterial entdeckt.