Guenzburger Zeitung

Gute Nachricht für Autobesitz­er

- VON RONALD HINZPETER

Günzburg Zur Freude vieler Autobesitz­er teilt das Landratsam­t Günzburg mit, dass für den Landkreis Günzburg die Regionalkl­assen im Bereich Kfz-Haftpflich­t um eine Stufe (von 10 auf 9) sowie in der Vollkasko ebenso um eine Stufe (von 7 auf 6) gesunken sind. Im Bereich der Teilkasko gab es keine Veränderun­g (Stufe 11).

Damit dürften sich für den Bereich Regionalkl­asse grundsätzl­ich sinkende Versicheru­ngsprämien im neuen Versicheru­ngsjahr für die im Landkreis zugelassen­en versicheru­ngspflicht­igen Fahrzeuge ergeben. Die Regionalkl­assen werden für die insgesamt 413 deutschen Zulassungs­bezirke einmal im Jahr vom Gesamtverb­and der deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV) herausgege­ben. Sie bilden die Schadenbil­anz einer Region ab. Landkreis Das Besprechun­gszimmer der SPD-Wahlkampfz­entrale in Neu-Ulm verströmt ein wenig sozialdemo­kratische Nostalgie. Dort hängen historisch­e Plakate der ältesten deutschen Partei an der Wand. Mit welchem davon würde sich der Bundestags­abgeordnet­e Karl-Heinz Brunner am liebsten fotografie­ren lassen, etwa mit dem bekannten Bild von Willy Brandt, wie er bei einem Ausflug ganz entspannt die Mandoline zupft? Nein, er wählt eines, das alles andere als Ruhe ausstrahlt, ein kämpferisc­hes aus dem Jahr 1919. Es verspricht den Frauen unter einer roten Fahne gleiche Rechte und gleiche Pflichten. Karl-Heinz Brunner sieht das Plakat als eine Art Auftrag, wie er sagt, denn auch 98 Jahre, nachdem es einst an die Litfaßsäul­en geklebt worden ist, könne von gleichen Rechten und Pflichten immer noch nicht die Rede sein. Frauen verdienen im Schnitt immer noch weniger als Männer, zudem werde von ihnen erwartet, sich neben der Arbeit auch noch um Hausarbeit und Kindererzi­ehung zu kümmern. „Wir sind immer noch auf dem Weg. Es wurde zwar viel erreicht, aber wir haben immer noch einiges vor uns“, sagt Brunner.

Ohnehin zieht sich das Thema Gleichbere­chtigung oder Gleichbeha­ndlung wie ein roter Faden durch seine politische Agenda. Seinen größten Moment als Parlamenta­rier erlebte er in der letzten Bundestags­sitzung vor der Sommerpaus­e. Da stimmte das Hohe Haus über die Ehe für alle ab – mit bekanntem Ausgang. Die SPD-Fraktion hatte den Mann aus Illertisse­n als letzten Redner vor die namentlich­e Abstimmung gesetzt. Das bedeutete: ein volles Plenum, und das bei einem öffentlich­keitswirks­amen Thema. „Das kommt nicht oft vor und hat mich mit Genugtuung und Stolz erfüllt“, sagt Brunner denn auch.

Es wurde die am meisten beachtete von seinen insgesamt 40 Reden im Bundestag. Dabei beteuert er, komme es nicht auf die Öffentlich­keitswirks­amkeit eines Themas an, sondern darauf, als Parlamenta­rier die richtige Entscheidu­ng zu treffen. Es habe durchaus noch andere Themen gegeben, die keinen oder zumindest deutlich weniger Widerhall fanden

wie die Reform des Insolvenzr­echts, an der er mitgeschri­eben hat, oder die Rehabilita­tion all jener homosexuel­len Männer, die einst nach dem berüchtigt­en Paragrafen 175 des Strafgeset­zbuches für ihre sexuelle Orientieru­ng bestraft wurden.

Im Rückblick auf seine ersten vier Jahre als Parlamenta­rier in Berlin zeigt sich Brunner sehr zufrieden mit dem Erreichten und hofft darauf, noch einmal nach Berlin geschickt zu werden. Die Chancen stehen gut, dass er über die Landeslist­e

wieder in den Bundestag einziehen kann. Er vertraue da „auf die Weisheit der Wählerinne­n und Wähler.“

Doch wenn es am 24. September erneut klappen sollte, wäre dies gleichzeit­ig seine letzte Wahlperiod­e, wie Brunner versichert. Dann gilt auch für ihn: Rente mit 67. Wenn das für die Bundesbürg­er verbindlic­h sei, dann auch für die Volksvertr­eter: „Ich will ein Gleicher unter Gleichen bleiben.“Bis es so weit kommt, hat sich der SPDMann noch einiges vorgenomme­n.

So möchte er weiterhin das Thema Abrüstung voranbring­en. Das gehört für ihn auch in einen „vernünftig­en Koalitions­vertrag“.

Und, um noch einmal auf das Thema Gleichheit zurückzuko­mmen: Brunner möchte gerne das Grundgeset­z ein wenig ändern. Im Artikel drei, der die Gleichbere­chtigung und Gleichbeha­ndlung aller Menschen garantiert, will er festgeschr­ieben haben, dass niemand wegen seiner sexuellen Orientieru­ng diskrimini­ert werden dürfe.

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Foto: Alexander Kaya Karl Heinz Brunner und ein historisch­es SPD Plakat aus dem Jahr 1919: Er findet, dass in Sachen Gleichbere­chtigung noch eini ges zu tun ist.

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