Guenzburger Zeitung

Und was macht Trump?

- VON THOMAS SPANG redaktion@augsburger allgemeine.de

Der Albtraum wird Realität. Ein hoffnungsl­os überforder­ter US-Präsident muss eine brandgefäh­rliche Krise mit einem Schurkenst­aat managen, der gerade eine Atombombe mit der mehrfachen Sprengkraf­t der von Hiroshima getestet hat. Alles deutet darauf hin, dass es sich dabei um eine Wasserstof­fbombe handelte.

Statt in der Stunde der höchsten Gefahr den Alliierten zur Seite zu stehen, gießt Donald Trump Öl ins Feuer. Selbst wenn seine Kritik an der Handelspra­xis der Südkoreane­r berechtigt wäre, ist es garantiert keine gute Idee, ausgerechn­et jetzt einen Streit unter Verbündete­n vom Zaun zu brechen.

Das Gleiche gilt für den Umgang mit China, dem Nordkorea mit dem Nukleartes­t mindestens so vor den Kopf gestoßen hat wie den USA. Trump braucht Peking, wenn er jenseits der Drohung mit Waffengewa­lt ernsthaft Druck auf Pjöngjang ausüben wolle.

Kim Jong Un reibt sich die Hände. Niemand könnte sein Geschäft besser betreiben als der Amateur im Weißen Haus, der mit seinem Verhalten die Phalanx gegen Pjöngjang gefährlich schwächt. Diese Kombinatio­n aus der Überforder­ung Trumps und der Atom-Zündelei Kims droht eine gefährlich­e Eigendynam­ik zu entwickeln. Eine mögliche Kettenreak­tion muss gestoppt werden bevor die Situation völlig außer Kontrolle gerät.

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