Guenzburger Zeitung

Opus One sind zurück – aber ganz anders

2016 verabschie­dete sich die Big Band in eine Pause. Jetzt hat sie Mitgründer Sepp Meixner neu formiert

- VON MARCUS GOLLING

Weißenhorn Eineinhalb Jahre ist es her, dass sich die von ihm mitgegründ­ete und geleitete Big Band Opus One nach 30 Jahren von der Bühne verabschie­dete, in eine „kreative Pause“, wie es damals hieß: Zu viele andere Verpflicht­ungen der 28 Mitglieder hätten das gemeinsame Musizieren immer schwierige­r gemacht. Zumindest für Meixner ist die Pause schon wieder vorbei. Bereits seit Anfang des Jahres wird bei Opus One wieder geprobt, doch aus der Big Band ist nun ein Orchester geworden – und außer Meixner ist keiner aus der alten Besetzung dabei.

„Wir haben ein neues Programm und eine neue Ausrichtun­g“, so der Bandleader, in Weißenhorn auch als Leiter der Musikschul­e bekannt. „Big Bands gibt es genug, jeder spielt das Gleiche.“Deswegen hat Meixner die Swing-Klassiker weggepackt und die James-Last-Stücke aus dem Notenschra­nk geholt. „Diese Art von Musik kann hier keiner spielen, weil niemand außer mir die Arrangemen­ts hat“, sagt der Bandleader und schmunzelt. Dabei soll der Schwerpunk­t aber nicht auf dem schmissige­n „Happy Sound“liegen, sondern auf dem eher konzertant­en Spätwerk des 2015 verstorben­en Meisters aus Bremen. Die Hits, so Meixner, werde es trotzdem geben: Etwa die Musik zu „Morgens um sieben (ist die Welt noch in Ordnung)“oder auch „Games That Lovers Play“.

Für die neuen Opus One, die jetzt „Big Band Opus One & Last“heißen, hat der Bandleader ein ganz neues Ensemble zusammenge­bracht – überwiegen­d ältere, erfahrene Musiker. „Nach 30 Jahren als Musikschul­leiter und 45 Jahren als Musiker kennt man das ganze Klientel in der Gegend“, sagt er. Er habe viel telefonier­t, danach seien durch Kontakte der einzelnen Musiker weitere dazugekomm­en. Das jüngste Mitglied ist 18 Jahre alt – Meixner selbst ist mit 63 der Älteste in der Truppe. „Wie früher auch“, sagt er. Ganz abgeschlos­sen ist die Bandfindun­g übrigens noch nicht – bei Opus One & Last fehlen die für Last-Arrangemen­ts nicht ganz unerheblic­hen Streicher. Ein Problem, das Meixner in den nächsten Wochen lösen will: Wenn das neue Schuljahr erst mal angefangen hat, sei die Suche erfahrungs­gemäß einfacher.

Viel Zeit ist nicht mehr: Denn am Sonntag, 10. Dezember, um 17 Uhr, zeigen die neuen James-Last-OpusOne erstmals, was sie können – bei einem Benefizkon­zert in der Weißenhorn­er Fuggerhall­e. Meixner ahnt, dass sich vor allem ältere Semester für das Programm begeistern könnten, empfiehlt aber auch jüngeren Musikfans einen Besuch: Weil es gerade bei James Last und seinem Orchester immer um den Spaß am Musizieren ging. „Genau wie bei Opus One“, sagt der Bandleader. Sonst hätte die Big Band auch nicht 30 Jahre und 450 Konzerte im Inund Ausland durchgehal­ten.

Ob die neue Version auch so lange durchhält? Der 63-jährige Meixner lacht. Vom Repertoire her habe man auf Jahre ausgesorgt, entscheide­nd sei nun das Interesse des Publikums. Das war den früheren Opus One stets treu. Apropos: Gibt es noch Kontakt zwischen den Musikern der „alten“Garde? Natürlich, sagt Meixner, viele träfen sich immer wieder zum Stammtisch, bei einer Hochzeit eines Ehemaligen spielten zuletzt die Blechbläse­r gemeinsam in der Kirche. Dass die alte Band noch einmal zusammenko­mmt, sei nicht ausgeschlo­ssen – aber momentan nicht geplant.

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Archivfoto: Felix Oechsler Hier dirigiert Sepp Meixner noch die „alte“Big Band Opus One. Im Dezember gibt es in der Fuggerhall­e erstmals die neue Version des Weißenhorn­er Ensembles zu hö ren.

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