Stilvoll in die Lehre starten
Etikette Tipps für Azubis
Nieten-Jeans statt dunkler Hose, „Moin“statt „Guten Tag“und duzen statt siezen – Neulinge im Betrieb können viel falsch machen. Es sei denn, sie machen sich schon vorab schon klar, wo die Fettnäpfchen lauern.
Die Vorstellung: „Moin, ich bin der Tobi.“So eine Begrüßung geht gar nicht. Ein „Guten Tag“sollte es schon sein, dann folgt der volle Name, kein Spitzname. Eine formelle Vorstellung falle vielen jungen Leuten schwer, weil sie sich dann als uralt und spießig wahrnehmen, hat Regina Schäfer beobachtet. Sie hat ein Buch über die sozialen Spielregeln für Azubis geschrieben. Nach der Begrüßung folgt am besten ein Satz wie „Ich habe heute meinen ersten Tag, und es freut mich, Sie kennenzulernen“. Vorsicht gilt beim Händeschütteln: „Die Initiative zum Handschlag geht immer vom Ranghöheren aus“, sagt Etikette-Trainerin Agnes Jarosch.
Die Kommunikation: Gerade am neuen Schreibtisch Platz genommen, schon klingelt das Telefon. Was nun? Schlechteste Antwort: „Ich habe keine Ahnung, ich bin neu.“Besser ist Jarosch zufolge der Satz: „Ich kläre das gerne für Sie.“Dann bloß nicht vergessen, Namen, Nummer und Anliegen zu notieren – sonst wirkt der Azubi schnell inkompetent, wenn er die Anfrage weiterleitet. Apropos weiterleiten: Bei E-Mails kann auch allerlei schiefgehen. „Junge Menschen sind es gewohnt, informell zu kommunizieren“, sagt Jarosch. In eine berufliche Mail gehört aber kein Smiley und die richtige Groß- und Kleinschreibung sind ebenso ein Muss wie eine formelle Anrede.
Das Büroleben: Wer den letzten Kaffee nimmt, muss neuen kochen, wer das fehlende Papier im Drucker bemerkt, füllt neues nach – das Einmaleins für ein harmonisches Büroleben.
Lästige Aufgaben: Kopieren, Briefe verschicken, den Friseursalon fegen. Nervige Aufgaben gibt es beim Berufseinstieg viele. Falsch wäre aber, sofort zu jammern. „Man muss erst mal kleine Brötchen backen“, findet Karriereberater Jürgen Hesse aus Berlin. Dauerhaft zum Laufburschen machen muss sich der Azubi aber nicht. Er kann sich zum Beispiel höflich für mehr anbieten. tmn