Für viele ist Ehrenamt ein Volltreffer
Im Günzburger Forum haben sich die freiwilligen Helfer den Bürgern präsentiert. Zahlreiche Menschen engagieren sich für andere. Aber weitere Unterstützer werden gesucht
Günzburg/Landkreis Das Ehrenamt hat Konjunktur. Fast jede(r) Zweite in Bayern engagiert sich für Gotteslohn im Dienst am Nächsten und damit im Sinne des Gemeinwohls. Und trotzdem: Weitere freiwillige Helfer werden allerorten gesucht. Auch im Landkreis. Darauf haben am gestrigen Sonntagnachmittag 38 Vereine, Verbände und Organisationen bei der ersten Ehrenamtsmesse im Günzburger Forum am Hofgarten aufmerksam gemacht. Die Bandbreite beim Ehrenamt ist groß – für jede Neigung und Fertigkeit ist etwas im Angebot.
Schon auf dem Lannionplatz vor dem Forum hatten mehrere Rettungsdienste mit Fahrzeugen, Aktionen und Info-Ständen auf sich und ihre ehrenamtliche Arbeit aufmerksam gemacht – Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Wasserwacht
Beim Stellwerk laufen die Fäden zusammen
und DLRG. Auch im Inneren der Stadthalle herrschte über den Nachmittag ein reges Kommen und Gehen der Besucher. Schließlich gab es nicht nur zahlreiche Informationen, etwa durch Vorträge zum Thema Ehrenamt, sondern auch ein Unterhaltungsprogramm und Essen.
Beim Freiwilligenzentrum Stellwerk waren die Fäden für die Ehrenamtsmesse im Landkreis zusammengelaufen. Das Stellwerk ist so etwas wie die Anlaufstelle für all jene, die sich für eines der zahlreichen und vielfältigen Ehrenämter interessieren. Landrat Hubert Hafner, der Schirmherr der Messe, erläuterte bei seiner Begrüßungsansprache den Sinn des Projekts. Vorrangiges Ziel sei es, über das Ehrenamt „die Bürgergesellschaft zu stärken“. Dazu bedürfe es weiterer freiwilliger Helfer.
Bei einem Rundgang durch das Forum finde womöglich jeder „eine Nische“, in der er sich ehrenamtlich engagieren könne. Auch Anton Gollmitzer, der Zweite Bürgermeister der Stadt Günzburg, gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass bei möglichst vielen Besuchern „der zündende Funke überspringt“und der Rundgang durch die Messe in einem ehrenamtlichen Engagement mündet. Ein Wunsch, dem sich Matthias Abel namens des Freiwilligenzentrums Stellwerk anschloss. Es gehe auch darum, mit einem Ehrenamt ein Stück „Verantwortung für die Menschen und die Allgemeinheit“zu übernehmen. Wer sich engagieren möchte, hat im Landkreis eine Fülle von Angeboten, wie bei der Messe deutlich wurde. Sportvereine und Naturschutzverbände suchen ebenso Unterstützer und Helfer wie die Selbsthilfegruppen chronisch Kranker oder unheilbar Sterbender.
Kinder, Alleinerziehende und Senioren sind ebenso auf Begleitung und Betreuung angewiesen wie Obdachlose oder Arme. Bei der Messe vertreten waren auch Vereine der Kultur- und Traditionspflege, ebenso der Weltladen, der sich für Menschen der sogenannten Dritten Welt einsetzt, oder Organisationen, die sich um Flüchtlinge und Asylbewerber kümmern. Die Palette der Angebote ist breit und vielfältig, je nach Interesse und Begabungen ist für jeden etwas dabei. Mit einem Ehrenamt ist kein Geld zu verdienen. Aber, wie Landrat Hafner betonte: „Es macht sich bezahlt“.