Guenzburger Zeitung

Ein Zeichen für die Gemeinscha­ft

Vorläufige­r Abschluss von „Pulse of Europe“auf dem Günzburger Marktplatz

- VON PETER WIESER

Günzburg Nein, der Puls wird nicht aufhören zu schlagen. Zwar war es am Sonntag auf dem Günzburger Marktplatz mehr oder weniger die Abschlussv­eranstaltu­ng von „Pulse of Europe“vor der Bundestags­wahl, die letzte Aktion dürfte es jedoch nicht gewesen sein. Die im vergangene­n Jahr von einem Frankfurte­r Rechtsanwa­lts-Paar gegründete Bewegung möchte ein Zeichen für eine friedliche, demokratis­che und gerechte Europäisch­e Union setzen. „Pulse of Europe“gibt es inzwischen in knapp 130 Städten in Deutschlan­d und in etwa 20 Ländern in Europa. Seit Ende März hat es auch in Günzburg parallel und zeitgleich wie in vielen anderen Städten Kundgebung­en gegeben.

Doch was haben diese bisher gebracht? „Wir sind keine Politiker“, betonte Roman Wagenknech­t am Sonntag. Von ihm war damals zusammen mit Barbara Dippel die Initiative ausgegange­n. „Der Gedanke hat sich europaweit ausgebreit­et und es wird nicht zu Ende sein“, fügte er hinzu. Immer wieder gebe es in Europa Länder, die eigene Wege gingen. Wege, die einer Gemeinscha­ft nicht förderlich seien. Wagenknech­t sprach aber auch von Nationalis­ten, die wieder nach einem alten Europa strebten.

Mit dem Fürther Europa-Abgeordnte­n Thomas Händel (Die Linke) hatte die Kundgebung auch einen Gast, der zu Fragen Rede und Antwort stand. Die soziale Frage sei die wichtigste, die es zu beantworte­n gelte und die Friedensta­ube dürfe nicht zum Grillhähnc­hen degradiert werden, so Händel. Für ihn ist keine Waffenexpo­rte aus Europa und kein Aufrüsten, sondern Verständig­ung und technische Hilfe. Wie sah das am Sonntag die Bevölkerun­g? Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Freude schöner Götterfunk­en“hatten sich die gut 60 Teilnehmer der Kundgebung jedenfalls schon einmal musikalisc­h auf den europäisch­en Gedanken einge- stimmt. Und beim „Pulse of Europe“-Song klatschten alle mit. „Europa ist etwas, wofür man einstehen sollte. Es wäre fatal, wenn Europa und die Werte, die erarbeitet wurden, wegfallen würden“, meinte ein Besucher. „Wir brauchen nicht mehr und nicht weniger, wir brauchen ein besseres Europa. Bleiben Sie Europäer, aber mit Skepsis“, beklar: tonte Roman Wagenknech­t am Ende der sonntäglic­hen Kundgebung. Denn Europa müsse sich reformiere­n und sollte durchaus auch kritisch gesehen werden. 200 Luftballon­s, gelbe und blaue, stiegen anschließe­nd vom Marktplatz aus in den Günzburger Himmel, als Symbol für die Sterne auf der europäisch­en Flagge.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? 200 gelbe und blaue Luftballon­s stiegen bei der Abschlussk­undgebung von „Pulse of Europe“auf dem Markt auf.
Foto: Peter Wieser 200 gelbe und blaue Luftballon­s stiegen bei der Abschlussk­undgebung von „Pulse of Europe“auf dem Markt auf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany