Ein Spiel zum Wegschauen
Der TSV Niederraunau verpatzt den Auftakt. Manches erinnert an die schwachen Leistungen der Abstiegssaison
BEZIRKSLIGA SCHWABEN, MÄNNER Niederraunau Böse Ernüchterung bei den Raunauer Handballern. Zum Auftakt der Landesliga-Saison verloren die Männer des TSV im heimischen Schulzentrum gegen einen starken TSV Simbach mit 23:30 (14:16). Dass das erste Spiel nach der Abstiegssaison schwer werden würde, war klar. Doch vor allem die schwache Leistung der Raunauer in der zweiten Hälfte stimmte nachdenklich.
Dabei hatte man sich nach starken Leistungen in den Vorbereitungsspielen durchaus etwas ausgerechnet für den ersten Spieltag. Doch die Aussagekraft von Testspielen ist begrenzt. Vor allem dann, wenn sie immer wieder von schwachen Auftritten begleitet werden. Und einen solch schwachen Auftritt erwischten die Raunauer bei der Saisonpremiere.
War die erste Hälfte gegen Simbach noch in Ordnung, erinnerte die zweite Hälfte sehr an die kraftlosen Bayernliga-Auftritte aus dem Vorjahr. Der runderneuerte Rückraum zeigte einfach nicht die Durchschlagskraft, die man in der Landesliga benötigt. Was aber fast noch schwerer wiegt, war die Abwehrleistung. Zu leicht hatte es der Topshooter der Simbacher, Martin Kavka, gegen die Raunauer Defensive. Am Schluss landete er bei einer Bilanz von neun Feldtoren mit ganz wenigen Fehlversuchen.
Sahen die Raunauer Torhüter Armin Hessheimer und Matthias Rogg in vielen Szenen gut aus, brachten sie gegen Kavkas Einschläge kaum die Hand an den Ball. Dieselben Schwierigkeiten bereitete Fabian Schwibach am Kreis. Die Raunauer, meist körperlich unterlegen, tun sich gegen einen solchen Zwei-Meter-Schrank einfach schwer.
Schon der Start ging daneben. Schnell hatten die Niederbayern einen 2:5-Vorsprung herausgeworfen. Doch da agierten die Raunauer noch souverän. Das Angriffsspiel wirkte durchdacht und es war auch genügend Tempo im Spiel, um Linksaußen Oliver Kiebler drei Mal in erfolgreiche Abschlüsse zu bringen. Das 6:6 erzielte dann Neuzugang Florian Gaedt, der eine gute Leistung ablieferte. Bis zum 11:11 durch Ferit Celik war Raunau dabei. Das Spielt fühlte sich in der mit 350 Zuschauern gut gefüllten Halle auch gut an. Der stimmungsvolle Rahmen hätte den Raunauer helfen können.
Doch anstatt die Wende einzuläuten, gab es bis zum 12:15 die erste Vorentscheidung. Die Gäste hatten bei 14:16 sogar noch die Chance, mit dem Halbzeitpfiff auf drei Tore Abstand zu bleiben. Doch Rogg im Tor parierte glänzend.
In der zweiten Hälfte sollte dann nur noch Boris Matzner beim 15:16 Hoffnung aufkommen lassen. Schnell stand es dann 15:20 und Stefan Jordan musste nach einer Roten Karte auch noch vom Feld. In einer Phase, in der dann alles schiefging, mit Schrittfehlern, Kreistreffern und sogar einem Tor, das der Pfiff zum Team-Time-out ungültig machte, fiel dann die endgültige Entscheidung. Vielleicht war das Endergebnis zwei oder drei Tore zu hoch. Der Sieg der Simbacher war auf jeden Fall verdient.
TSV Niederraunau Hessheimer, Rogg – von Kries (4), Kiebler (3), Thalhofer (3), Gaedt (3), Konkel (3/2), Celik (2), Matzner (2), Waldmann (1), Clemente (1), Jordan (1)