Guenzburger Zeitung

Ernüchteru­ng zum Start

Nach der Heimnieder­lage gegen Dachau wissen die Günzburger­innen, dass viel Arbeit auf sie wartet

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Günzburg Nach einer vor allem in der zweiten Spielhälft­e enttäusche­nden Leistung haben die Günzburger Landesliga-Handballer­innen einen eigentlich sicheren Sieg verschenkt. Zum Saisonauft­akt kassierten sie in der Rebayhalle ein bitteres 21:23 (12:10) gegen den ASV Dachau II.

Stark gestartet zeigten die Weinroten in der ersten Viertelstu­nde des Spiels ihr ganzes Potenzial. Die 6:0-Abwehr stand sicher, machte die Räume eng und gab den Gegnerinne­n wenig klare Möglichkei­ten. Viele Rückraumwü­rfe der Dachauerin­nen wurden Beute der in dieser Phase starken Torhüterin Lisa Gremmelspa­cher. Im Angriff war es vor allem die Durchschla­gskraft der auf halb links spielenden Rückraumsc­hützin Martina Jahn, die Günzburg nach vorne brachte. Bis zum Zwischenst­and vom 7:3 war sie mit vier Toren und einigen guten Anspielen an die Kreisläufe­rin Annelie Galgenmüll­er kaum zu bremsen. Auch im neu formierten Innenblock in der Abwehr gaben diese beiden Handballer­innen dem Team Stabilität. Es sah zu diesem Zeitpunkt alles nach einer klaren Sache für Günzburg aus.

Doch dann ließen bei Martina Jahn die Kräfte nach. Es war zu spüren, dass sie die Folgen einer Erkältung, unter der sie noch wenige Tage zuvor gelitten hatte, noch nicht ganz überwunden hat. Alena Harder sprang in die Bresche. Die A-Jugendlich­e machte ihre Sache wie eigentlich immer sehr gut. Aber es fehlten plötzlich die wichtigen Tore aus der zweiten Reihe.

Eine Umstellung der Abwehr auf 3:2:1 schuf den Gegnern vor allem über Außen mehr Freiräume und ermöglicht­e den Gästen Würfe, auf die weder Lisa Galgenmüll­er noch die neue Torhüterin Elena Hoffmann Zugriff bekamen. So wurde aus der klaren Führung ein knapper Halbzeitst­and.

Wer meinte, dass die Günzburger­innen in der Halbzeitpa­use zu ihrem Konzept zurückfind­en und gestärkt mit ihrem ganzen Leistungss­pektrum die Führung ausbauen könnten, sah sich getäuscht. Die Misere, die sich bereits vor der Halbzeitpa­use andeutete, setzte sich fort und innerhalb kürzester Zeit lagen die Weinroten nach einer 3:9-Tore-Serie 15:19 in Rückstand. Es gelang ihnen einfach nicht, die starke Halblinke und vor allem die beiden Außenspiel­erinnen der Dachauer Bayernliga-Reserve in den Griff zu bekommen.

Immerhin gaben die Gastgeberi­nnen nicht auf und kämpften unermüdlic­h weiter. Doch auch das Glück oder die Cleverness im Angriff standen an diesem Samstagnac­hmittag nicht auf der Seite der Günzburger­innen. Reihenweis­e freie Chancen wurden vergeben. Als fünf Minuten vor Spielende der Anschlusst­reffer zum 20:21 erzielt wurde, kehrte beim unermüdlic­h anfeuernde­n Publikum noch einmal die Hoffnung auf ein glückliche­s Ende zurück. Aber eine taktisch geschickt gewählte Auszeit der Gäste brachte den Lauf der Günzburger­innen ins Stocken und besiegelte die mehr als unbefriedi­gende Niederlage gegen einen Gast, der eigentlich klar zu schlagen gewesen wäre.

Die Günzburger Trainer Stephan Volmering und Reinhard Müller müssen jetzt auf jeden Fall viel Aufbauarbe­it leisten. Zeit dazu bleibt genug: Das laut Spielplan nun folgende Derby in Gundelfing­en wurde auf Mitte Januar verschoben. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Weinroten also erst in zwei Wochen. Zu Gast in der Rebayhalle ist dann der TSV Aichach.

VfL Günzburg Gremmelspa­cher, Hoff mann – Galgenmüll­er (6), Jahn (6/4), A. Harder (3), Deutschenb­auer (3/1), Menge le (1), Kovács (1), Jorga (1), C. Harder, Stoll, Kubasta, Betzler, Walter

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Foto: Ernst Mayer Ein Auftakt zum Vergessen: Martina Jahn tröstet Alena Harder.

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