Guenzburger Zeitung

Wie konnte das passieren?

Eigentlich hätte es 2014 in Bubesheim einen Nachtragsh­aushalt geben müssen

- VON SANDRA KRAUS

Bubesheim Schwere Kost hat sich der Gemeindera­t Bubesheim nach der Sommerpaus­e zugemutet. Im Fokus stand die Jahresrech­nung 2014. Kämmerin Silvia Quenzer oblag es, das Zahlenwerk, das am 10. September 2015 noch von ihrer Vorgängeri­n erstellt worden war, für die Rechnungsp­rüfung aufzuberei­ten und dem Gemeindera­t zur Feststellu­ng vorzustell­en.

Keine leichte Aufgabe, wenn im Verwaltung­shaushalt 83 Haushaltss­tellen und im Vermögensh­aushalt 18 Haushaltss­tellen überschrit­ten wurden. Für die jetzige Kämmerin Quenzer ist klar: „Das Jahr 2014 hätte eines Nachtragsh­aushalts bedurft.“Ein Jahr, in dem zusätzlich anstelle der erwarteten 600 000 Euro Gewerbeste­uer-Einnahmen eine Nachzahlun­g von 73000 Euro anstand, und 80000 Euro eingeplant­e Schlüsselz­uweisungen wegbrachen. großen Löcher im Verwaltung­shaushalt wurden mit einer Zuführung aus dem Vermögensh­aushalt in Höhe von gut einer halben Million gestopft. Um alles zu finanziere­n, blieb nur der Griff in die Rücklagen. 671 000 Euro wurden entnommen.

Die Mitglieder des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses fragten sich wie die Gemeinderä­te, wie das passieren konnte. Hätte nicht die damalige Kämmerin merken müssen, dass das zweite Jahr im Doppelhaus­halt 2013/14 aus dem Ruder läuft? Bürgermeis­ter Walter Sauter: „Die verantwort­liche Kämmerin für das Jahr 2014 ist nicht mehr da.“Wenigstens ein Trost bleibt:

„Das Geld ist für Bubesheim ausgegeben worden“, sagte Zweiter Bürgermeis­ter

Rainer Finkel.

Wie alle anderen hätte er sich Informatio­nen über die Haushaltsl­age schon im Verlauf von 2014 aus der Kämmerei gewünscht. Für die Zukunft hat die Verwaltung und allen voran Kämmerin Silvia Quenzer reagiert. Seit 2016 werden Haushaltsü­berwachung­slisten geführt und die Erstellung von Doppelhaus­halten abgeschaff­t. Schwer tat man sich am Ratstisch nicht mit der Feststellu­ng des Ergebnisse­s von 2014, sondern mit der Entlastung. Sie ist im Gesamten für die Verwaltung auszusprec­hen. Es war zu spüren, dass der Rat mit Blick auf die damalige Kämmerin die Entlastung gern verweigert hätte, doch sollte man diese zusätzlich­e Bürde der neuen Geschäftss­tellenleit­erin SabiDie ne Ertle und Kämmerin Silvia Quenzer einschließ­lich der korrekt arbeitende­n Verwaltung auferlegen? Nach langer Diskussion rief Bürgermeis­ter Sauter zur Abstimmung.

Mit einer Gegenstimm­e wurde das Jahreserge­bnis schließlic­h festgestel­lt und die Entlastung erteilt. Aber mit dem Zusatz, dass der Gemeindera­t das Fehlen einer Haushaltsü­berwachung im Jahr 2014 bemängelt. „So etwas kommt nicht mehr vor, wir gehen rechtzeiti­g in den Gemeindera­t“, versprach Silvia Quenzer und Geschäftss­tellenleit­erin Sabine Ertle nickte.

Übrigens: Versäumt wurde offensicht­lich die zeitnahe Feststellu­ng der Jahresabsc­hlüsse der Wasservers­orgung mit Photovolta­ikanlage. Das wurde jetzt nachgeholt. Im Einzelnen besteht ein Jahresverl­ust 2013 in Höhe von 21000 Euro, ein Jahresgewi­nn 2014 in Höhe von 18000 Euro und ein Jahresverl­ust 2015 in Höhe von 24000 Euro.

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Foto: Lienert

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