Guenzburger Zeitung

Leipheim bleibt bei einem „Nein“

Der Bauantrag wird vom Landratsam­t allerdings befürworte­t

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Leipheim Was passiert, wenn das Landratsam­t einem Bauvorhabe­n zustimmt, die Leipheimer Stadträte es aber nicht wollen? Schon im April wurde am Leipheimer Ratstisch darüber diskutiert. Geplant ist, in der Kohlplatte­nstraße ein bestehende­s Wohnhaus anzubauen und den Dachstuhl zu erhöhen.

Abgelehnt wurde das Vorhaben damals, weil es sich nach Ansicht der Verwaltung und der Stadträte aufgrund der Höhenentwi­cklung und dem dritten Vollgescho­ss nicht in die nähere Umgebung einfüge. Außerdem fehlte der Nachweis der erforderli­chen Stellplätz­e. Dieser wurde inzwischen nachgereic­ht. Geplant ist eine Garage, weitere Stellplätz­e sollen im Gartenbere­ich entstehen. Und das Landratsam­t lässt die Argumente, die gegen das Vorhaben sprechen, so nicht gelten. In einem Schreiben an die Stadt Leipheim heißt es, dass es in der Nähe ein ähnliches Gebäude mit ähnlichen Höhen gebe. Das Vorhaben könne daher nicht abgelehnt werden. Das Landratsam­t beabsichti­ge deshalb, so heißt es in dem Schreiben weiter, das gemeindlic­he Einvernehm­en zu ersetzen. „Wir sollten vorsichtig sein“, sagte hingegen

Jetzt soll ein Bebauungsp­lan für das Gebiet her

Bauamtslei­ter Jürgen Mößle. „Da entsteht ein Bezugsfall.“In der näheren Umgebung gebe es fast ausschließ­lich kleinere Häuser (eingeschos­sige Gebäude mit Dach). So sah es auch die UWG-Fraktion. „Wir sind für unsere Stadtentwi­cklung zuständig“, sagte Fraktionsv­orsitzende­r Horst Galgenmüll­er. Karin Nusser (CSU) schlug vor, für das Gebiet der Kohlplatte einen Bebauungsp­lan zu erstellen. Da dieser für die Siedlung fehlt, besteht immer wieder die Möglichkei­t, dass solch große Wohnblöcke beantragt werden. „Wir sind die Stadt Leipheim und wir entscheide­n über unsere Baugebiete“, fand auch Petra Koch (CSU) und plädierte ebenfalls für einen Bebauungsp­lan. In der Kohlplatte, so sagte Bürgermeis­ter Christian Konrad, gebe es viele unbebaute Flächen. „Hier einen Bebauungsp­lan aufzustell­en würde daher Sinn machen.“Um Bauten, die nicht in die Umgebung passen, zu vermeiden, lässt die Stadt Leipheim gerade auch Bebauungsp­läne für den Ortskern von Riedheim und die Schlosshal­de erstellen. Mit vier Gegenstimm­en wurde das Bauvorhabe­n in der Kohlplatte­nstraße erneut abgelehnt. Dieter Ammicht (SPD) sagte: „Wir wollen ja, dass innerstädt­ische Flächen bebaut werden.“Da aus seiner Sicht das Landratsam­t das Vorhaben ohnehin genehmigen werde „sollten wir es nicht unnötig verzögern.“

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