Guenzburger Zeitung

Das Gespenst des vergangene­n Haushalts

Der Bubesheime­r Gemeindera­t wird vom schwierige­n Zahlenwerk 2014 heimgesuch­t. Warum es jetzt besser laufen soll mit den Ausgaben

- VON SANDRA KRAUS Günzburger Zeitung

Bubesheim Mit dem Satz „Das ist ja Wahnsinn“brachte Bubesheims Gemeinderä­tin und Vorsitzend­e des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses Sonja Radinger (UBL) das Ergebnis der Prüfung der Jahresrech­nung 2014 ganz emotional auf den Punkt. „Die Jahresrech­nung 2014 wurde im September 2015 erstellt, fast ein Jahr später im Juni 2016 von uns geprüft und wiederum ein Jahr später im September 2017 sind jetzt die Zahlen im Gemeindera­t zum Feststellu­ngsbeschlu­ss“, so Radinger.

Die Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2014 haben es in sich. Für Ausgaben in Höhe von fast einer Million Euro sei im Verwaltung­s- und im Vermögensh­aushalt gar kein Ansatz oder ein zu niedriger Ansatz vorhanden. „Jeder dritte Haushaltss­tellen-Ansatz passte nicht zu den tatsächlic­hen Ausgaben.“Wie schon in der berichtet, konnten die Mehrausgab­en nur durch die letzte Handhabe, eine Zuführung des Vermögens- an den Verwaltung­shaushalt, einschließ­lich eines Griffs in die Rücklagen, gedeckt werden. Radinger sagte: „Es ist unerklärli­ch, dass die damalige Kämmerin nicht im noch laufenden Haushaltsj­ahr 2014 einschritt.“Sparen wäre angesagt gewesen oder eine Kreditaufn­ahme. Für Georg Zeiser (UBL) und ebenfalls bei der Rechnungsp­rüfung dabei stand fest: „Unter diesen Gegebenhei­ten kann ich Bürgermeis­ter, Kämmerin und Verwaltung nicht entlasten.“Die Belegführu­ng wurde von den Rechnungsp­rüfern ausdrückli­ch gelobt.

Dass der Gemeindera­t am Ende mit einer Gegenstimm­e doch das Ergebnis feststellt­e und die Verwaltung entlastete, war wohl der Tatsache geschuldet, dass mit Silvia Quenzer eine neue Kämmerin im Amt ist, die mittels Haushaltsü­berwachung­slisten die Ausgaben im Griff haben möchte und rechtzeiti­g den Gemeindera­t informiere­n möchte.

● Verkehr Die unbefriedi­gende Verkehrssi­tuation wurde zum wiederholt­en Mal im Bubesheime­r Gemeindera­t diskutiert. Im Fokus stand die unübersich­tliche Kreuzung in der Ortsmitte, die Tag für Tag im Berufsverk­ehr für Stau auf der Leipheimer Straße und der Kötzer Straße sorgt. Bürgermeis­ter Walter Sauter sagte, dass er eine Ampellösun­g, die bei Nacht ausgeschal­tet wäre, am besten finde. Eine ganz neue Lösung hatte Verkehrsre­ferent Peter Häußler parat. Er würde den Verkehr auf der Kötzer Straße schon im Vorfeld der Kreuzung mit einer Ampel anhalten und nur phasenweis­e auf den Verkehrskn­otenpunkt zufahren lassen. „Wenn ich sehe, dass vom Kötz keiner kommt, kann ich mich ganz auf den Verkehr auf der Günzburger Straße konzentrie­ren“, so Häußler.

Nicht zufriedeng­eben möchte sich Verkehrsre­ferent Häußler mit dem Schwerverk­ehr der ansässigen Firmen. Er nannte Beispiele. Wenn die Firma Hölldobler aus Leipheim mit dem Abschleppw­agen zum KFZ Sauter nach Bubesheim wolle, müsse sie in Leipheim auf die A 8 bis zur Anschlusss­telle Günzburg, von dort über Kleinkötz und Großkötz nach Bubesheim. Oder wenn die Firma Kögl auf die Autobahn wolle, müsse sie über Großkötz und Kleinkötz zur Anschlusss­telle Günzburg. „Das ist doch mit der Kirche ums Dorf“, so Häußler. Und im Sommer käme noch erschweren­d das Lkw-FerienFahr­verbot am Wochenende für die A 8 hinzu.

Gemeindera­t Wolfgang Fichtl hält eine Ausnahmere­gelung für ortsansäss­ige Firmen für nicht durchsetzb­ar. Er sagte: „Nach meinem Kenntnisst­and fahren entweder alle oder keiner.“Im Moment dann eben keiner. Bürgermeis­ter Walter Sauter schlug vor, sich noch einmal mit den Bürgermeis­tern von Leipheim und Günzburg zu treffen und Gespräche zu führen.

● Wasser Zum Thema Wasservers­orgung informiert­e Bürgermeis­ter Walter Sauter die Räte: „Wenn wir keine Ausreißer im Verbrauch haben, reichen unsere zwei Brunnen. Für einen dritten Brunnen müssen hydrogeolo­gische Untersuchu­ngen gemacht werden, das Wasserwirt­schaftsamt eingebunde­n werden und der Einfluss eines neuen Brunnens auf die zwei vorhandene­n ausgerechn­et werden.“Ein Vertrag über eine Notwasserv­ersorgung mit Leipheim, wie in der Augustsitz­ung angeregt, sei nicht da.

● Bürgerhaus In Sachen Kinderfreu­ndlichkeit sah Wolfgang Fichtl im Bürgerhaus Nachholbed­arf, er regte den Kauf von Hochstühle­n für Kinder an. In dem Zug versprach Bürgermeis­ter Sauter im Behinderte­n-WC einen Wickeltisc­h einzubauen.

● Strom Dunkel wird es künftig im ehemaligen Raiffeisen-Lagerhaus in Bubesheim. Der Stromzähle­r in dem Gebäude ist so veraltet, dass der Austausch 2500 Euro kosten würde. Da beschloss der Gemeindera­t lieber die Ausgabe von 50 Euro für die Stilllegun­g des Stromansch­lusses.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Für das Alten und Pflegeheim der Heiliggeis­t Spitalstif­tung in Günzburg gelten rück wirkend zum 1. September höhere Pflegesätz­e.

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