Der Kämpfer Jäger wird gestoppt
Der Schlüsselspieler des VfL Günzburg fällt wegen eines Kreuzbandrisses lange aus. Ohne ihren besten Mann müssen die Handballer am Samstag eine schwere Aufgabe bestehen
Günzburg Der Saisonauftakt des VfL Günzburg hat es wahrlich in sich. Nachdem es letzte Woche zum Meisterschaftsfavoriten DJK Waldbüttelbrunn ging, führt der Weg an diesem Wochenende zum letztjährigen Tabellenzweiten nach Landshut. Immerhin: Danach sind die zwei schwersten Spiele der Runde erledigt und es steht ein relativ harmonischer Wechsel zwischen Heimund Auswärtsspielen an.
In der niederbayerischen Bezirkshauptstadt hängen die Trauben für die Günzburger arg hoch. Die Landshuter spielen einen körperlich robusten Handball, suchen jede Eins-gegen-Eins-Situation und haben als Prunkstück eine ebenso hohe wie massive 6:0-Deckung. Zum Saisonauftakt verloren die Schützlinge von Trainer Milan Sedevic mit 22:25 beim Mitfavoriten HaSpo Bayreuth. Lange wähnten sie sich auf der Siegerstraße. Zur Halbzeit führte die TG noch, ehe sie in der Schlussphase bitter die Punkte verlor.
verließen vier Akteure den Gastgeber der kommenden Partie, darunter die eingespielte Rückraumachse Dominik Abeitshauser und Stefan Axthaler. Etwa gleich viele Neuzugänge kamen, darunter der Trainersohn. Trotz der knappen Niederlage war zu erkennen: Das Team harmoniert und wird auch in dieser Runde oben dabei sein.
In Günzburg war man mit dem Eröffnungsspiel sehr zufrieden. Dass der Fast-Absteiger der Vorsaison der DJK ein Unentschieden abtrotzt, hat man in Waldbüttelbrunn wohl nicht erwartet. Das dürfte am Samstag nicht passieren, denn in der vergangenen Spielzeit errangen die Schützlinge um Torwart Patrick Bieber ausgerechnet in Landshut ihren einzigen Auswärtspunkt der Hinrunde.
Grausam rächten sich die Landshuter dann in der Rückrunde mit einem 33:22 in der Rebayhalle. Rein körperlich trennten die Teams damals Welten. Zumindest das ist nicht zu erwarten, die jungen VfL- Spieler haben sich an das raue Bayernliga-Klima angepasst.
Die Schützlinge von Trainer Stephan Hofmeister freuen sich nach ihrem Auswärtscoup sehr auf die kommende Aufgabe und können nahezu in Bestbesetzung in den bayrischen Süd-Osten fahren. Der einzige Ausfall wiegt allerdings schwer. Daniel Jäger, Dreh- und Angelpunkt des VfL-Spieles, fehlte bereits beim Auftaktspiel. Ziemlich unspektakulär fiel er nach einer aufopferungsvollen Saisonvorbereitung am Freitag, direkt vor dem Waldbüttelbrunn-Spiel, auf das Knie.
Eigentlich gab der beste Athlet im Team schon Entwarnung und wollte am nächsten Tag auflaufen. Doch das Knie schwoll stark an. Zunächst stand ein Kreuzbandriss, eine Verletzung, die Handballer wegen ihrer Langwierigkeit hassen wie der Teufel das Weihwasser, vage im Raum. Seit Mittwoch herrscht Gewissheit: Ruptur des hinteren Kreuzbandes.
Das Bayernligateam wird auf alle Fälle lange ohne seinen HaupttorInsgesamt schützen und cleversten Abwehrspieler auskommen müssen. Es ist schwierig für die Mannschaft, noch härter ist es aber für einen jungen, ehrgeizigen Athleten, der sein Leben dem Sport untergeordnet hat.
Vielleicht war die überragende Leistung des Teams in Waldbüttelbrunn auch eine Art Trotzreaktion. Dennoch: Wenn die Mannschaft in dieser Saison erfolgreich agieren möchte, dann gilt es, diese Leistung so schnell wie möglich zu bestätigen. Das schwere Spiel in Landshut bietet dafür die beste Gelegenheit.
Axel Leix wird erneut für Drei spielen müssen, schließlich fällt mit Niko Hermann noch für etwa drei Wochen der zweite Kreisläufer aus. Weitere Alternativen auf der Position Jägers sind Michael Jahn und Jakob Hermann.
OFanbus Der VfL bietet Fans eine Fahrt nach Landshut an. Anmeldungen sind bei Familie Groß oder Dieter Pohl möglich. Abfahrt ist um 16.15 Uhr an der Re bayhalle.