Pomadig und gehemmt
Niederraunau enttäuscht beim Aufsteiger
Mainburg Aus Perspektive des Absteigers TSV Niederraunau war es ein gruseliges Handball-Landesligaspiel. Zum zweiten Mal in der neuen Saison enttäuschten sie, zum zweiten Mal verließen sie als Verlierer das Spielfeld. 21:25 stand es am Ende; der gastgebende Aufsteiger TSV Mainburg bejubelte verdientermaßen seine ersten zwei Landesliga-Punkte.
Das Spiel in Niederbayern war geprägt von einer Unzahl an Unterbrechungen durch Wischpausen. Diese waren dem rutschigen Hallenboden geschuldet. Genauso wenig zurecht kamen die Niederraunauer mit dem Spielgerät. Der Ball wollte und wollte auf dem Boden nicht springen. Aber das sind manchmal übliche Heimvorteile, die eine routinierte Mannschaft wegstecken sollte. Doch so präsentiert sich Raunau zurzeit einfach nicht. Selbst der Umstand, dass aus dem Kader der Aufstiegssaison in die Bayernliga gerade noch vier Spieler zur Verfügung standen, entschuldigt die pomadige und gehemmt wirkende Spielweise nicht.
Die Spieler selbst sahen den Gegner stärker als vielleicht ein neutraler Beobachter. „In der Abwehr spielen sie schon sehr stark. Körperlich waren sie uns sowieso haushoch überlegen“, sagte etwa Mathias Waldmann nach dem Spiel. Gezeichnet war er von einer dicken Nase, die von einem der beherzt, aber nie unfair zugreifenden Gastgeber einen Schlag abbekam. Weiter ging die Analyse von Stefan Jordan: „Jetzt stellen wir über lange Zeit eine vernünftige Abwehr, dann bringen wir im Rückraum aber gar nichts zusammen.“Dazu ergänzte der bombensichere Siebenmeterschütze Lukas Konkel: „Wenn der Rückraum zu wenig Druck aufbaut, kommen die Außen auch nicht mehr zum Zug.“Die Aussagen trafen zu. Der Schlüssel, wieder erfolgreich zu werden, findet sich nur im Rückraumspiel. Trainer Udo Mesch, der nach seinem Amerika-Aufenthalt wieder die Fäden in die Hand nimmt, muss hier in erster Linie eingreifen.
Dabei begann es für Raunau gar nicht schlecht. Allerdings hatten sie bis zum 3:3 bereits zwei Mal freistehend vergeben. Die schlechte Chancenauswertung und ein prächtig parierender Mainburger Keeper sollten sich dann 60 Minuten wiederholen. Für den verletzten Boris Matzner mimte Kapitän Michael Thalhofer den Abwehrchef. Das ging lange gut. Bei einer 6:4-Führung hätte Raunau sogar die Chance gehabt, sich abzusetzen. Die Abschlussschwäche hielt aber an und Mainburg spielte sich immer öfter in freie Wurfpositionen. Zur Pause stand es dann 9:13. Die Schwaben spielten nach Wiederbeginn eine gute Phase; Anschlusstreffer zum 13:14 und zum 14:15 ließen sie hoffen. Doch das gute Gefühl schwand gegen körperlich immer überlegener werdende Mainburger schnell.
TSV Niederraunau Hessheimer, Rogg; Konkel (8/6), Waldmann (4), Gaedt (4), von Kries (1), Kiebler (1), Thalhofer (1), Celik (1), Mayer (1), Clemente, Jordan