Die halbe Wahrheit
Gewerkschaft setzt auf Qualität
Attenhofen Über regionale Gesundheitspolitik und regionale Arbeitsmarktpolitik haben die DBG-Kreisvorstände Neu-Ulm und Günzburg bei einer Sitzung in Attenhofen (Landkreis Neu-Ulm) diskutiert. Mit dabei war Silke Pöllinger, Bezirksgeschäftsführerin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Helga Springer-Gloning von der Gewerkschaft Verdi sprach von einer „dramatischen Personalsituation auch in den Krankenhäusern in unserer Region“. Pflege, wie sie die Patienten zu Recht erwarten, sei nicht mehr gewährleistet, sagte sie. Nachdem Verdi bisher ohne ausreichenden Erfolg darauf hingewiesen habe, werde jetzt eine tarifliche Lösung notfalls auch mit Streik angestrebt. Die beiden DGB-Kreisvorstände wollen Verdi bei dieser Auseinandersetzung unterstützen.
Beim Thema Arbeitsmarktpolitik waren sich die Mitglieder der beiden DGB-Kreisvorstände einig, dass die Arbeitsmarktzahlen in der Region derzeit durchaus erfreulich seien, heißt es in der Pressemitteilung. Allerdings zeigen sie laut dem Günzburger DGB-Kreisvorsitzenden Werner Gloning nur die quantitative,
DGB will Zahlen zu befristeten Jobs und zur Leiharbeit
aber nicht die qualitative Seite des Arbeitsmarktes und damit nur die halbe Wahrheit.
Die DGB-Kreisvorsitzenden wollen deshalb auch regelmäßig Zahlen zu befristeten Arbeitsplätzen, Leiharbeit, Werkverträgen, zu Teilzeitarbeit und geringfügiger Beschäftigung und zu nicht tarifgebundenen Arbeitsplätzen. Wichtige Kriterien seien auch die Nachhaltigkeit von Arbeitsplatzvermittlungen und die Zufriedenheit der Arbeitnehmer mit ihrem derzeitigen Arbeitsplatz.