Vom Spiel mit Farben und Techniken
Neue Ausstellung im Therapiezentrum
Burgau „Experimentierfreudig“wäre vielleicht etwas zu stark ausgedrückt. Dietmar Schlecht-Nimrich sieht seine Malerei eher als ein Spiel mit Farben und verschiedenen Techniken. Nun wurde seine Ausstellung „Mal- und Drucksachen“im Therapiezentrum Burgau eröffnet – mit dem ersten Allegro aus „Sechs kleinen Duetten“von Francois Devienne mit Kathrin Endres und Iris Hildensperger an der Querflöte. „Buntes macht das Leben leichter“, betonte Pflegedienstleiter Peter Miller in seiner Laudatio und bezog sich dabei auf die regelmäßigen Ausstellungen, die fast seit dem Bestehen des Therapiezentrums als Fachklinik zur neurologischen Rehabilitation den Patienten Lichtblicke gewährten. „Lassen Sie uns diese wunderschönen Dinge betrachten“, wandte er sich mit diesem Ziel auch an die Gäste.
Anders könnte man die Ausstellung vielleicht auch als „entspannend“bezeichnen. Lachen einem doch gleich im Eingangsbereich vier feuerrote Ziegenböcke als Holzschnitte und in Mischtechnik auf Papier munter entgegen. Dietmar Schlecht-Nimrich, Biologielehrer an einer Privatschule in Ulm, verwendet immer wieder andere Techniken. Gelegentlich erhalten seine manchmal abstrakten bis expressionistischen Werke auch schon einmal mit dem Spachtel oder mit der Spitze am anderen Ende des Pinsels ihre Vollendung – wenn auch Acryl in der Regel dominiert.
Landschaften dagegen, unter anderem die beiden Werke „Toskana I“und „Toskana II“findet der Betrachter als Ausschnitt im Hochformat und kann sich damit völlig frei die Umgebung rechts und links davon hinzudenken. Regelmäßig tauchen immer wieder gleiche Motive auf, sie werden vom Künstler jedoch stets anders interpretiert. „Durch Malen oder Zeichnen sieht man die Realität anders“, sagt Dietmar Schlecht-Nimrich über seine Werke. Stifte im Gegensatz zum Fotoapparat seien eine ganz unterschiedliche Sache. Die Ausstellung ist übrigens nach Themen unterteilt: Im Foyer erwartet den Betrachter eine „bunte Mischung“, im Café Auszeit dominieren Landschaften und „a bissle a dezenter Akt“, während sich am Treppenaufgang vor allem Menschen und Begegnungen präsentieren. Die Ausstellung kann noch bis zum 4. November täglich von 8 bis 20 Uhr besichtigt werden.