Die Straße ist schmäler, die Gehwege breiter
Bauarbeiten Die Ichenhauser Straße in Günzburg ist wieder für den Verkehr frei gegeben
Günzburg Die ersten Baupläne waren vor mehr als 30 Jahren gewälzt worden. Am Montag ist die sanierte und neu gestaltete Ichenhauser Straße für den Verkehr freigegeben worden. Zu einer kleinen Feier mit Brotzeit vor dem Hotel Zettler waren neben Mitgliedern des Stadtrats und Mitarbeitern der Stadtverwaltung auch Anwohner eingeladen worden. Bei ihnen bedankte sich Oberbürgermeister Gerhard Jauernig für „das Verständnis und die Geduld“, die sie während der exakt sieben Monate dauernden Bauzeit aufbringen mussten.
Die Ichenhauser Straße war so etwas wie ein Dauerbrenner der Günzburger Stadtpolitik. Bereits 1984 war an ersten Bauplänen gefeilt worden. Damals sollte die Straße als große Verbindungsachse ausgebaut werden, mit einer Anbindung über das SBI-Gelände und die Hagenweide bis zum Wasserburger Weg. Selbst über einen Tunnel vom Scherisberg in die Oberstadt war seinerzeit nachgedacht worden.
Was nun realisiert wurde, ist etliche Nummern kleiner. Sehr zum Vorteil dieses Bereichs. Die Straße wurde schmäler gemacht, dafür gibt es breite Gehwege, in Teilen eine gesonderte Spur für Radler sowie beleuchtete und mit Ampeln versehene Querungshilfen für Fußgänger und die Kinder, die zur Schule auf der Bleiche gehen. Um den Verkehr einzubremsen, ist die Ichenhauser Straße überwiegend als Tempo 30-Zone ausgewiesen, eingegrünte Parkbuchten wirken als zusätzliche optische Bremsen. Im Zuge des Straßenbaus wurde ferner der Zugang von der Ichenhauser Straße zum Wahl-Linderschen Altenheim behindertengerecht umgebaut.
Die Zufahrt zum Scherisberg ist ebenso neu gestaltet worden wie die Höhenwege und die Abhänge an der Straße. Durch zahlreiche Neupflanzungen, so der Oberbürgermeister, sei ein Grünzug entstanden, der nahtlos an den Klingelpark und das Günztal anschließt. Die Hangpartien wurden teilweise als Bienenwiesen angelegt, die Linde am Scherisberg – ein Naturdenkmal – wird künftig mit zwei Leuchten angestrahlt, um ihre Bedeutung zu unterstreichen. Der erste Bauabschnitt an der Ichenhauser Straße war 2009 von der Spitalkirche bis zum neuen Amtsgericht fertiggestellt worden. Zusammen mit dem nun für den Verkehr freigegebenen zweiten Bauabschnitt sind Ausgaben von insgesamt knapp 1,9 Millionen Euro angefallen.
Für Anwohner, Geschäftsinhaber und Autofahrer waren die Bauarbeiten in den vergangenen sieben Monaten mit vielen Belästigungen und Beeinträchtigungen verbunden. Ihnen dankte Gerhard Jauernig für ihr Verständnis und ihre Geduld, der Dank des Oberbürgermeisters galt auch den am Umbau beteiligten Firmen sowie den zuständigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung.