Der Zirkus darf nicht sterben
So manches Kind und vielleicht auch Erwachsener hat schon davon geträumt: einmal die Fähigkeiten eines Zirkusartisten zu haben, in der Manege vor begeisterndem Publikum als Seiltänzer oder Balljongleur aufzutreten. Wer kommt nicht ins Staunen und Schwärmen angesichts der schier unglaublichen Auftritte der besten Zirkuskünstler der Welt in Monte Carlo.
Natürlich hinkt der Vergleich mit dem Mitmachzirkus in Leipheim gewaltig. Aber ein paar Träume hat der Mima mit Sicherheit wahr werden lassen. Hier geht es weder professionell noch perfekt zu, im Mittelpunkt stehen Spaß, Kreativität, Zusammenhalt und die Integration verschiedener Nationalitäten. Hier können schon Siebenjährige ihre Ideen verwirklichen, Zirkusluft schnuppern und ein Gefühl für die Zirkusfamilie bekommen.
Was die Kinder und vor allem die Ehrenamtlichen über Jahre in ihrer Freizeit geleistet haben, verdient allerhöchsten Respekt. Denn mit dem Training allein ist es nicht getan, es muss für Kostüme, Requisiten und die passende Musik gesorgt, die Auftritte müssen organisiert, die Kinder an Ort und Stelle gebracht werden. Nicht zu vergessen ist der leidige Papierkram.
Dass der Mima in den vergangenen Jahren so viel Erfolg hatte und fast schon ein Selbstläufer war, ist der Familie Baumeister, in erster Linie dem Zirkusdirektor, zu verdanken. Er hat viel Energie und Herzblut in sein „Baby“gesteckt.
Dass mit seinem Tod alles vorbei sein soll, ist kaum vorstellbar. Ein solch einmaliges Vorzeigeprojekt im Landkreis darf nicht einfach sterben. Es ist eine der kreativsten Ausdrucksformen in einer Familienregion, die der Kreis doch so gerne sein will. Aber vor allem den Kindern zuliebe muss es weitergehen. Die Stadt Leipheim mit ihrem Mehrgenerationenhaus sollte alles dafür tun, ein neues Zirkusteam zu finden.