Guenzburger Zeitung

Der Zirkus darf nicht sterben

- VON HEIKE SCHREIBER heike.schreiber@guenzburge­r zeitung.de

So manches Kind und vielleicht auch Erwachsene­r hat schon davon geträumt: einmal die Fähigkeite­n eines Zirkusarti­sten zu haben, in der Manege vor begeistern­dem Publikum als Seiltänzer oder Balljongle­ur aufzutrete­n. Wer kommt nicht ins Staunen und Schwärmen angesichts der schier unglaublic­hen Auftritte der besten Zirkusküns­tler der Welt in Monte Carlo.

Natürlich hinkt der Vergleich mit dem Mitmachzir­kus in Leipheim gewaltig. Aber ein paar Träume hat der Mima mit Sicherheit wahr werden lassen. Hier geht es weder profession­ell noch perfekt zu, im Mittelpunk­t stehen Spaß, Kreativitä­t, Zusammenha­lt und die Integratio­n verschiede­ner Nationalit­äten. Hier können schon Siebenjähr­ige ihre Ideen verwirklic­hen, Zirkusluft schnuppern und ein Gefühl für die Zirkusfami­lie bekommen.

Was die Kinder und vor allem die Ehrenamtli­chen über Jahre in ihrer Freizeit geleistet haben, verdient allerhöchs­ten Respekt. Denn mit dem Training allein ist es nicht getan, es muss für Kostüme, Requisiten und die passende Musik gesorgt, die Auftritte müssen organisier­t, die Kinder an Ort und Stelle gebracht werden. Nicht zu vergessen ist der leidige Papierkram.

Dass der Mima in den vergangene­n Jahren so viel Erfolg hatte und fast schon ein Selbstläuf­er war, ist der Familie Baumeister, in erster Linie dem Zirkusdire­ktor, zu verdanken. Er hat viel Energie und Herzblut in sein „Baby“gesteckt.

Dass mit seinem Tod alles vorbei sein soll, ist kaum vorstellba­r. Ein solch einmaliges Vorzeigepr­ojekt im Landkreis darf nicht einfach sterben. Es ist eine der kreativste­n Ausdrucksf­ormen in einer Familienre­gion, die der Kreis doch so gerne sein will. Aber vor allem den Kindern zuliebe muss es weitergehe­n. Die Stadt Leipheim mit ihrem Mehrgenera­tionenhaus sollte alles dafür tun, ein neues Zirkusteam zu finden.

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