Guenzburger Zeitung

Ein therapeuti­sches Juwel

Die Außenstell­e Krumbach des Sozialpsyc­hiatrische­n Dienstes ist eröffnet

- VON WERNER GLOGGER Foto: Werner Glogger

Krumbach Schon seit einigen Jahren plante der Sozialpsyc­hiatrische Dienst Günzburg in Krumbach eine Außenstell­e zu betreiben. Es war nicht einfach, hierfür geeignete Räumlichke­iten zu finden, doch die Bemühungen haben sich gelohnt und jetzt konnte in der Luitpoldst­raße 7 die Beratungss­telle in einer offizielle­n Eröffnungs­feier ihrer Bestimmung übergeben werden. Erleichter­ung und Freude zugleich war dem Leiter des Sozialpsyc­hiatrische­n Dienstes und der Suchtfacha­mbulanz des Caritasver­bandes für die Diözese Augsburg in Günzburg, Wolfgang Mohr, beim Willkommen­sgruß zahlreiche­r Ehrengäste und Interessen­ten anzumerken. Zudem habe man bewusst die Eröffnung auf den „Internatio­nalen Tag der seelischen Gesundheit“gewählt, denn Ziel dieses Tages ist, weltweit auf die Belange von psychisch erkrankten Menschen aufmerksam zu machen und das Bewusstsei­n für die Bedeutung psychische­r Gesundheit zu schärfen.

Der Sozialpsyc­hiatrische Dienst (SpDi) setzt sich nachhaltig für die Hilfe bei psychische­n Störungen oder Suchtprobl­emen ein. Veränderun­gen im seelischen Erleben, Ängste, Depression­en, Selbstwert­probleme und vieles mehr, sowie Beratung bei Problemen und Fragen im Zusammenha­ng mit Sucht und Abhängigke­it, Alkohol, illegale Drogen, Medikament­e, Glücksspie­l, Mediensuch­t, Tabak oder andere Suchtgefäh­rdungen und Abhängigke­iten zählen dazu. Der SpDi bietet kostenfrei­e Beratung und Informatio­n auch zu regionalen weiterführ­enden Hilfsangeb­oten, fachliche Begleitung und Betreuung, Klinikbesu­che und fachliche Bera- nach einem Klinikaufe­nthalt und zu weiteren Themen an.

Zum Team gehören qualifizie­rte Psychologe­n, Sozialpäda­gogen und Psychiater. Dass neben der seit 30 Jahren erfolgreic­hen Tätigkeit des SpDi in Günzburg nunmehr auch in Krumbach für den südlichen Landkreis derartige Hilfsangeb­ote bestehen, wertet Landrat Hubert Hafner als einen wichtigen und erfolgreic­hen Beitrag zur Grundverso­rgung für Menschen mit psychische­n Erkrankung­en. Zwar gehöre die Förderung nicht zu den Aufgaben der Landkreise, es bestehen dennoch vielfältig­e Berührungs­punkte mit den Mitarbeite­rn aus dem kommunalen Jobcenter oder der Schuldner- beratung. Es sei ihm ein Anliegen, dass Unterstütz­ungsangebo­te in allen Teilen des Landkreise­s wohnortnah zur Verfügung stehen und die Caritas mit der Eröffnung der Beratungss­telle in Krumbach das soziale Netz ein Stück weit enger geknüpft hat, so der Landrat.

Das sah auch Bürgermeis­ter Hubert Fischer so und sprach von einem weiteren Mosaikstei­n im Betreuungs­angebot, vor allem nachdem es jetzt auch in Krumbach angesiedel­t ist. Er wünschte, dass das Angebot von betroffene­n Menschen auch angenommen werde.

Obwohl jeder dritte bis vierte Deutsche im Laufe seines Lebens eine psychische Störung erleide, seien diese Erkrankung­en häufig ein Tabu und mit Diskrimini­erung und Stigmatisi­erung in der Gesellscha­ft verbunden, beklagte Maximilian Monzer, Leiter des Kompetenzz­entrums und Geschäftsf­ührung, Bezirk Schwaben. Deshalb sei sich der Bezirk Schwaben seiner Verantwort­ung im Rahmen der psychische­n Versorgung der schwäbisch­en Bevölkerun­g voll bewusst und fördert den konsequent­en Ausbau eines flächendec­kendes Netzes an ambulanten und teilstatio­nären Diensten. Dem SpDi komme hier eine zentrale Schlüsselp­osition in der regionalen Versorgung­sstruktur zu.

Aus Sicht der auch für Krumbach und den südlichen Landkreis zutung ständigen psychiatri­sch-psychother­apeutische­n Versorgung­sklinik gratuliert­e Dr. Jürgen Schübel, stellvertr­etender Ärztlicher Direktor des Bezirkskra­nkenhauses Günzburg, dass dieser Meilenstei­n „Eröffnung der SpDi-Außenstell­e Krumbach“gesetzt werden konnte. Er zeigte auf, dass Menschen in akuten seelischen Krisen in akute Suizidgefa­hr geraten können. Neben den zahlreiche­n Hilfsangeb­oten des SpDi bestehe eine exzellente Kooperatio­n mit der Klinik auf verschiede­nen Ebenen, als beispielha­ft erwähnte dabei Dr. Schübel das Entlassung­smanagemen­t, damit Menschen nach einer notwendige­n stationäre­n psychiatri­schen Behandlung im Anschluss nicht ins „Nichts“fallen.

Dank und Anerkennun­g band Dietmar Bauer, Leiter des Sozialbere­iches des Caritasver­bandes für die Diözese Augsburg, für die vielfache Unterstütz­ung öffentlich­er Institutio­nen ein, besonders sei die profession­elle Tätigkeit der Mitarbeite­r im SpDi zu würdigen. In einer kurzen Ansprache wiesen Stadtpfarr­er Josef Baur und der evangelisc­he Pfarrer Eugen Ritter auf die Zusammenhä­nge mit der Barmherzig­keit Gottes mit den Menschen hin und segneten anschließe­nd die neu geschaffen­en Räumlichke­iten.

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