Guenzburger Zeitung

Wie unser Bayern Monitor funktionie­rt

Wir möchten wissen, wie der Freistaat tickt – und untersuche­n das in repräsenta­tiven Umfragen

- VON NIKLAS MOLTER

Augsburg Einer hatte die bayerische Landtagswa­hl im kommenden Jahr schon lange im Blick – und betonte das auch immer wieder: CSU-Chef Horst Seehofer, dessen politische Zukunft aktuell unsicherer denn je scheint.

Auch unsere Redaktion möchte kurz nach der Bundestags­wahl den Blick nach vorne richten: Wir wollen wissen, wie die Menschen in Bayern ticken und wie sich Sichtweise­n verändern. Daher haben wir unser Projekt „Bayern-Monitor“gestartet. Gemeinsam mit dem Meinungsfo­rschungsin­stitut Civey untersuche­n wir in dauerhaft laufenden und repräsenta­tiven Umfragen, wie die Bayern über bestimmte Themen denken. Dabei interessie­rt unsere Redaktion ebenso, was sie zur Arbeit von Ministerpr­äsident Seehofer sagen wie die Frage, ob sie sich im Freistaat sicher fühlen.

Civey sammelt die Antworten in Echtzeit im Internet – in einem mit Wissenscha­ftlern entwickelt­en Verfahren. Alle Umfragen werden zunächst in einem Netzwerk aus über 12500 Webseiten veröffentl­icht. So sollen alle Bevölkerun­gsgruppen erreicht werden. Abstimmen kann jeder – und zwar nur einmal. Bei der Berechnung der repräsenta­tiven Ergebnisse zählen allerdings allein die Stimmen registrier­ter Nutzer, die zuvor ihre Daten hinterlass­en haben. Aus diesen zieht Civey eine quotierte Stichprobe nach folgenden Merkmalen: Alter, Geschlecht, Be- völkerungs­dichte, Wahlpräfer­enz, Zeitpunkt der Stimmabgab­e. Anschließe­nd werden die Ergebnisse nach soziodemog­rafischen Faktoren gewichtet. So wird verhindert, dass bestimmte Gruppen überpropor­tional vertreten sind. In unserem „Bayern-Monitor“zählen allein die Stimmen der Teilnehmer, die im Freistaat wohnen – denn sie sind es, deren Ansichten wir in den Blick nehmen wollen.

Unsere erste Auswertung liefert dabei eindeutige Befunde: So mag zwar eine deutliche Mehrheit gegen einen Spitzenkan­didaten Horst Seehofer bei der kommenden Wahl sein. Die Themen, die die CSU in Bayern zu besetzen versucht, sind jedoch jene, die die Menschen in Bayern mehrheitli­ch bewegen. So nennt in unserer Umfrage mehr als die Hälfte der Befragten (52,2 Prozent) „Schutz vor Kriminalit­ät und Terror“oder „Zuzug von Ausländern“als das Thema, das sie am meisten beschäftig­t. Deutlich weniger Stimmen erhalten der Ausbau des schnellen Internets, der Zustand von Straßen und Schienen und die Bekämpfung der Arbeitslos­igkeit.

Doch auch wenn das Thema Terror bewegt: Vier von fünf Bayern fühlen sich laut Umfrage im Freistaat sicher – ein Drittel sogar „sehr sicher“. Am wenigsten Angst um ihre Sicherheit haben Senioren: In der Altersgrup­pe 65 Jahre und älter sagen nur 9,4 Prozent, dass sie sich in Bayern „eher unsicher“oder „sehr unsicher“fühlen.

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Foto: M. Balk, dpa Was bewegt die Menschen in Bayern? Wir wollen es wissen.
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