Wie unser Bayern Monitor funktioniert
Wir möchten wissen, wie der Freistaat tickt – und untersuchen das in repräsentativen Umfragen
Augsburg Einer hatte die bayerische Landtagswahl im kommenden Jahr schon lange im Blick – und betonte das auch immer wieder: CSU-Chef Horst Seehofer, dessen politische Zukunft aktuell unsicherer denn je scheint.
Auch unsere Redaktion möchte kurz nach der Bundestagswahl den Blick nach vorne richten: Wir wollen wissen, wie die Menschen in Bayern ticken und wie sich Sichtweisen verändern. Daher haben wir unser Projekt „Bayern-Monitor“gestartet. Gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey untersuchen wir in dauerhaft laufenden und repräsentativen Umfragen, wie die Bayern über bestimmte Themen denken. Dabei interessiert unsere Redaktion ebenso, was sie zur Arbeit von Ministerpräsident Seehofer sagen wie die Frage, ob sie sich im Freistaat sicher fühlen.
Civey sammelt die Antworten in Echtzeit im Internet – in einem mit Wissenschaftlern entwickelten Verfahren. Alle Umfragen werden zunächst in einem Netzwerk aus über 12500 Webseiten veröffentlicht. So sollen alle Bevölkerungsgruppen erreicht werden. Abstimmen kann jeder – und zwar nur einmal. Bei der Berechnung der repräsentativen Ergebnisse zählen allerdings allein die Stimmen registrierter Nutzer, die zuvor ihre Daten hinterlassen haben. Aus diesen zieht Civey eine quotierte Stichprobe nach folgenden Merkmalen: Alter, Geschlecht, Be- völkerungsdichte, Wahlpräferenz, Zeitpunkt der Stimmabgabe. Anschließend werden die Ergebnisse nach soziodemografischen Faktoren gewichtet. So wird verhindert, dass bestimmte Gruppen überproportional vertreten sind. In unserem „Bayern-Monitor“zählen allein die Stimmen der Teilnehmer, die im Freistaat wohnen – denn sie sind es, deren Ansichten wir in den Blick nehmen wollen.
Unsere erste Auswertung liefert dabei eindeutige Befunde: So mag zwar eine deutliche Mehrheit gegen einen Spitzenkandidaten Horst Seehofer bei der kommenden Wahl sein. Die Themen, die die CSU in Bayern zu besetzen versucht, sind jedoch jene, die die Menschen in Bayern mehrheitlich bewegen. So nennt in unserer Umfrage mehr als die Hälfte der Befragten (52,2 Prozent) „Schutz vor Kriminalität und Terror“oder „Zuzug von Ausländern“als das Thema, das sie am meisten beschäftigt. Deutlich weniger Stimmen erhalten der Ausbau des schnellen Internets, der Zustand von Straßen und Schienen und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Doch auch wenn das Thema Terror bewegt: Vier von fünf Bayern fühlen sich laut Umfrage im Freistaat sicher – ein Drittel sogar „sehr sicher“. Am wenigsten Angst um ihre Sicherheit haben Senioren: In der Altersgruppe 65 Jahre und älter sagen nur 9,4 Prozent, dass sie sich in Bayern „eher unsicher“oder „sehr unsicher“fühlen.