Guenzburger Zeitung

Digitales Dumping

Autoren fordern faire Verträge

-

Frankfurt am Main Die fortschrei­tende Digitalisi­erung der Buchbranch­e alarmiert die Schriftste­llerverbän­de aus Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz. In einer gemeinsame­n „10-Punkte-Charta“verlangten sie am Freitag auf der Frankfurte­r Buchmesse Mindeststa­ndards für Verlagsver­träge. Gerade bei der digitalen Verwertung ihrer Werke müssten Autoren zustimmen und finanziell beteiligt werden.

Neue digitale Anbieter im Markt führten trotz Mustervert­rägen zur „Erodierung der Verlagslan­dschaft“, kritisiert­e Eva Leipprand, die aus Augsburg kommende Vorsitzend­e des Verbandes deutscher Schriftste­ller (VS). Durch die wachsende Zahl von „Self-Publishern“werde durch billige Preise für Bü- cher allmählich eine „Umsonstkul­tur“in der Branche etabliert.

Zur Verhinderu­ng von „Dumpingpre­isen“sei die grenzübers­chreitende Kooperatio­n der deutschspr­achigen Länder unabdingba­r, fügte Gerhard Ruiss an, Geschäftsf­ührer der IG Autoren/ Autorinnen aus Österreich. Jacqueline Aerne, Präsidenti­n des schweizeri­schen Verbandes AdS, bezeichnet die Situation in der deutschspr­achigen Schweiz wegen fehlender Mustervert­räge und fehlender Buchpreisb­indung als besonders prekär.

In Deutschlan­d gehört der Schriftste­ller-Verband zur Gewerkscha­ft verdi. In Österreich und der Schweiz sind die Berufsverb­ände eigenständ­ig.

 ?? Foto: epd ?? Andrang in den Messehalle­n der Frank  furter Buchmesse.
Foto: epd Andrang in den Messehalle­n der Frank furter Buchmesse.

Newspapers in German

Newspapers from Germany