„Riese“wird Herbsttrainer
Markus Riesenegger kehrt als Übergangslösung nach Ichenhausen zurück. Sein Auftrag lautet: Punkte holen – am besten gleich im Heimspiel am Sonntag
Ichenhausen Die Antwort auf die Trainerfrage beim Fußball-Landesligisten SC Ichenhausen heißt Markus Riesenegger. Zumindest für eine Übergangszeit. Konkret: für die sieben Begegnungen bis zur Winterpause, eine Phase, die mit dem Heimspiel gegen den SC Olching am Sonntag (Anstoß ist um 15 Uhr) beginnt. Anschließend und dauerhafter wird es dann ein anderer machen, sagt der sportliche Leiter des SCI, Rudi Schiller. Wer das sein wird, darüber schweigt er sich beharrlich aus.
Vorerst kehrt „Riese“zurück. Schiller hatte ihn schon vor ein paar Wochen, fast unmittelbar nach dem Rücktritt des damaligen Trainers Oliver Schmid, angesprochen. Die Lösung lag ja auch auf der Hand. Drei Jahre lang, von 2004 bis 2007, stand Riesenegger bereits als SCITrainer an der Seitenlinie, fühlte sich immer „hervorragend behandelt“. Das gute Verhältnis zwischen ihm und Schiller ist seither nie abgekühlt; mehrmals wöchentlich telefonieren die beiden miteinander. Seine Zusage versteht Riesenegger dann auch als Freundschaftsdienst gegenüber dem Funktionär. „Die Situation ist, wie sie ist. Ich konnte nicht zusehen, wie er absäuft“, sagt er über Schiller. Warum dann nicht gleich? Und warum nicht für länger? Beides hat vor allem berufliche Ursachen, berichtet Riesenegger. Mehrmals im Jahr sei er im Ausland unterwegs und auch sonst einigermaßen eingespannt.
Auf die Schnelle, also in den wenigen Tagen vor dem anstehenden Heimspiel, wird der neue Verantwortliche wohl nicht allzu viel bewegen können. Am Freitagabend leitete Riesenegger das Abschlusstraining der Königsblauen. Seine Konzentration galt dabei nicht technischen Fertigkeiten oder irgendwelchen Haarspaltereien, sondern grundsätzlichen Fragen des Fußballs und der Mannschaftsführung. In seinen Worten: „Ich möchte mir erst einmal ein Bild von der Mannschaft machen. Mich informieren über die Bereitschaft jedes Einzelnen, sich einzubringen. Über die Trainingsteilnahme. Und ich möchte auch in Martin Wenni reinhören, was er positiv sieht, welche Sorgen ihn plagen.“
Wenni war nach dem SchmidRückzug vom Assistenten zum Spielertrainer geworden. Seine Doppel-Aufgabe hat der 28-jährige Innenverteidiger seither wirklich gut gelöst. Aber Kenner der Mannschaft argumentierten von Beginn dieser Zwischenlösung an, dass die Königsblauen einen Verantwortlichen an der Seitenlinie und auch einen Mann von außerhalb benötigen würden.
Den hat Schiller nun in Riesenegger gefunden. Selbst wenn der Trainer bis Sonntag nicht allzu viele Schrauben findet, an denen er zu drehen vermag, kann er immerhin auf ein wieder stärkeres Selbstvertrauen bei seinen Fußballern bauen. Die haben nach einer bösen Pleitenserie nun dreimal in Folge gepunktet. Riesenegger, der die SCI-Auf- tritte teilweise als Zuschauer verfolgt hat, sah viel Positives. „Die Mannschaft hat Potenzial“, bekräftigt er. Deshalb nimmt er den schlicht formulierten, aber so schwer umzusetzenden Auftrag „Fleißig punkten“gerne an. Allerdings definitiv nur bis zur Winterpause – „auch wenn das meinem Idealismus widerspricht, so etwas entweder ganz oder gar nicht zu machen“, wie er preisgibt. Bis dahin, sieben Spiele lang, wird Riesenegger alles geben, um den SC Ichenhausen wieder erfolgreicher zu machen.