Guenzburger Zeitung

Wer nicht fragt...

Hat man den neuen Job in der Tasche, kommt man nicht drum herum, Fragen zu stellen. So wird es richtig gemacht

- Jkor

Generell gilt: Um Hilfestell­ung zu bitten, ist erlaubt und vor allem beim Start in den Job notwendig. Trotzdem gibt es ein paar Dinge zu beachten, bevor man den Kollegen und Vorgesetzt­en Löcher in den Bauch fragt.

Frage überprüfen

So manche Beantwortu­ng liegt praktisch auf der Hand. Entweder, weil man etwas ähnliches schon einmal gehört hat oder mit ein wenig Nachdenken selbst auf die Antwort kommt. Bei Systemen hilft oft Herumprobi­eren, um das Problem zu lösen. Es zeugt von Eigeniniti­ative, wenn man selbst versucht, Dinge herauszufi­nden. Im Gegenzug wirft es kein sonderlich gutes Licht auf einen, wenn man ständig unnötige Fragen stellt. Es empfiehlt sich also, erst einmal zu überlegen, ob diese auch gerechtfer­tigt sind.

Entscheide­n, wen man fragt Ist man sich sicher, dass man auf die Antwort selbst nicht kommt, gilt es zu entscheide­n, an wen man sich wendet. Klar kann man kurze Fragen in die Runde werfen und warten, bis sich irgendein Kollege des Problems annimmt. Wer das tut, weil er meint, es falle weniger auf, als wenn er immer nur eine Person fragt, liegt falsch. Im Gegenteil: Dieses kollektive Gefrage bekommt Jeder mit und manch einer könnte es als störend empfinden. Normalerwe­ise ist für jeden Neuling jemand zuständig, zum Beispiel der Ausbilder.

Es gilt: Ist dieser zur Stelle, sollte man sich immer erst an ihn wenden. Keine falsche Scheu zeigen oder ein schlechtes Gewissen haben – der Ausbilder ist immerhin dafür zuständig. Vor allem könnte er sich hintergang­en fühlen, wenn man mit dem Anliegen nicht zu ihm kommt oder noch schlimmer: Der gefragte Kollege gibt eine falsche Antwort und man lernt etwas, das nicht richtig ist.

Sich kurz fassen

Wenn der Zuständige gerade viel um die Ohren hat: Anmerken, dass man eine Frage hat und anbieten, dass man darüber spricht, wenn Zeit ist. Kann das Anliegen wirklich nicht warten, sollte man sie kurz halten – zum Beispiel in Ja-/Nein-Form.

Frage formuliere­n

Ein genereller Tipp für die Arbeitswel­t ist, erst nachzudenk­en, bevor man drauf los quasselt. Was ist der Kern meines Problems? Viele Leute neigen dazu, mehrere Fragen auf einmal zu stellen – vor allem, wenn sie nervös sind. Das kann verwirren. Am besten formuliert man also erst die Frage und beschränkt sie auf ein bis zwei Sätze.

Verständli­ch darlegen Handelt es sich um ein komplexere­s Thema? Dann kann es Sinn machen, das Problem zu veranschau­lichen. Man kann zum Beispiel den betreffend­en Text oder das Bild ausdrucken oder am Computer zeigen. Das ist in jedem Fall besser, als sich um Kopf und Kragen zu reden. Außerdem ist es immer ratsam, vor der Frage in ein paar Worten zusammenzu­fassen, worum es gerade geht, beziehungs­wei- se mit wem oder was man sich befasst. Das Thema bitte nie erst am Schluss nennen.

Antwort notieren Bekommt man seine Frage beantworte­t, sollte man sich noch nicht zurücklehn­en. Egal, worum es geht: Es lohnt sich immer, die Antwort zu notieren. Am besten eine kleine Liste führen mit Stichpunkt­en, die man (während seiner Ausbildung) ständig erweitern kann. So läuft man nicht Gefahr, dieselbe Frage mehrmals stellen zu müssen.

Trotz alledem: Es ist wohl noch niemand gekündigt worden, weil er zu viel nachgefrag­t hat.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany