Guenzburger Zeitung

Nemo ohne Nachwuchs

- Ons Nature Communicat­i-

Die Erwärmung der Weltmeere macht auch Clownfisch­en zu schaffen. Die Fische – bekannt aus dem Film „Findet Nemo“– geraten in Stress und pflanzen sich weniger fort, wenn die See-Anemonen ausbleiche­n, mit denen sie in enger Gemeinscha­ft zusammenle­ben. Als wichtigste Ursache für das Ausbleiche­n der Anemonen gelten die steigenden Wassertemp­eraturen. Clownfisch­e leben in enger Symbiose mit Anemonen, die ihnen mit ihren giftigen Nesselzell­en Schutz davor bieten, von anderen Fischen gefressen zu werden. Als Gegenleist­ung säubern die Fische die Tentakeln und wedeln Sauerstoff heran, wenn der im Wasser knapp wird. Für eine in

veröffentl­ichte Studie untersucht­en Wissenscha­ftler in einem Korallenri­ff vor Französisc­h-Polynesien die Auswirkung­en der gestiegene­n Wassertemp­eraturen über einen Zeitraum von 14 Monaten – dazu zählte auch der ungewöhnli­ch warme Sommer 2016. Die Wissenscha­ftler verglichen Fische, die in ausgeblich­enen Anemonen lebten, mit solchen aus gesunden. Ergebnis: In Ersteren fanden die Forscher um 73 Prozent weniger lebensfähi­ge Eier. Blutanalys­en zeigten bei diesen Fischen erhöhte Werte des Stresshorm­ons Cortisol und verringert­e Konzentrat­ionen von Sexualhorm­onen. „Das durch höhere Wassertemp­eraturen bedingte Ausbleiche­n der Anemonen ist ein Stressfakt­or, der die Zeugungsfä­higkeit mindert“, schreibt das Team.

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