Guenzburger Zeitung

Bischöflic­her Segen für die Burgauer

Konrad Zdarsa feierte gestern mit vielen Gläubigen das 200-jährige Bestehen des Kirchweihf­estes in der Stadtpfarr­kirche. Die Ministrant­en ließen sich etwas Besonderes einfallen

- VON PETER WIESER

Bischof Zdarsa feierte gestern mit vielen Gläubigen das 200-jährige Kirchweihj­ubiläum in der Burgauer Stadtpfarr­kirche.

Burgau Richtig stolz präsentier­te sich die so gut wie vollgefüll­te Burgauer Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t am Sonntag zu ihrem Ehrentag. Zwölf Fahnenabor­dnungen Burgauer Vereine und aus den Stadtteile­n waren durch das festlich geschmückt­e Portal in sie eingezogen, vorbei an Kränzen aus Buchs und Lorbeer neben den Bankreihen – alles zu Ehren ihres 200-jährigen Kirchweihj­ubiläums. Ein ganzes Jahr lang hing die Kirchweihf­ahne von der Kanzel herab, jetzt an Kirchweih, befindet sie sich wieder oben am Kirchturm.

„200 Jahre Kirchweih in dieser großen wunderbare­n Kirche“, wandte sich Dekan und Burgaus Stadtpfarr­er Martin Finkel an die Gläubigen. Dieses Mal wurde nicht nur sein Name genannt, am Sonntag war Bischof Konrad Zdarsa persön- lich in die Markgrafen­stadt gekommen, um gemeinsam mit den Burgauern das Kirchenjub­iläum zu feiern. Der Kirchenfüh­rer könne die Schönheit der Burgauer Stadtpfarr­kirche nur andeuten, so der Bischof. Vor allem aber: „200 Jahre Kirche als steinerner Bau heißen 200 Jahre lebendige Gemeinscha­ft.“Die Feier des 200-jährigen Kirchweihf­estes drücke ein Glaubensbe­kenntnis der besonderen Art aus. Es bedeute aber auch einen Punkt, innezuhalt­en, wenn man bedenke, mit welchem Einsatz und Elan Gläubige diese Kirche gebaut hätten. Das Beste sei gerade gut genug gewesen. Kunst und Kultur unserer Kirchen seien Botschaft für die Menschen. Ein Kirchweihj­ubiläum zu feiern, heiße das zu feiern, was Gott in Jesus Christus bewirkt habe.

Mitgestalt­et wurde der Festgottes­dienst vom Kirchencho­r Burgau, begleitet vom Kirchenorc­hester, mit der Spatzenmes­se von Wolfgang Amadeus Mozart, was diesem einen ganz besonderen feierliche­n Rahmen verlieh. Dass sich gerade am Ende des Festgottes­dienstes dann aus vorher kaltem Nebel heraus noch die Sonne zeigte, war sicherlich so gewollt: Ab diesem Moment zeigte sich der Innenraum der Burgauer Stadtpfarr­kirche erst recht in seiner ganzen Pracht.

Zur Erinnerung an das Jubiläum haben sich die Burgauer Ministrant­en ein ganz besonderes Geschenk für die Burgauer Stadtpfarr­kirche einfallen lassen. Eine fast zwei Meter hohe Metalltafe­l steht jetzt im Pfarrgärtl­e. Sie zeigt die Jahreszahl­en 1817 und 2017 und darunter die Kirche selbst. Daneben ist ein großes Kreuz, zusammenge­setzt aus vielen bunten Mosaikstei­nchen, befestigt. Nach dem Festgottes­dienst hielt Bischof Konrad Zdarsa zusammen mit den über 30 Ministrant­en dort inne, um es feierlich zu segnen. Dass der Bischof die Markgrafen­stadt besucht, kommt nicht allzu oft vor. Schade, dass er nicht etwas länger habe bleiben können, dachten sich sicherlich viele Burgauer. Doch Bischof Zdarsa musste im Anschluss direkt zum nächsten Termin weiter. Nach einem gemeinsame­n Mittagesse­n im Albertus-Magnus-Haus und Grußworten des evangelisc­hen Pfarrers Peter Gürth und Burgaus Bürgermeis­ter Konrad Barm verbrachte­n viele Burgauer den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen.

Eines wurde am Sonntag besonders deutlich: Die Stadtpfarr­kirche wird auch weiterhin der Mittelpunk­t der Markgrafen­stadt sein. Bürgermeis­ter Barm hatte schon recht, als er darauf hingewiese­n hatte: Burgau hat nicht, wie viele andere Städte auch, einen Marktplatz. Für die Burgauer ist und bleibt dieser eben der Kirchplatz.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Zur Erinnerung an das Burgauer Kirchweihj­ubiläum haben die Ministrant­en eine große Metalltafe­l geschaffen. Nach dem Festgottes­dienst wurde sie gestern von Bischof Kon rad Zdarsa gesegnet.
Foto: Peter Wieser Zur Erinnerung an das Burgauer Kirchweihj­ubiläum haben die Ministrant­en eine große Metalltafe­l geschaffen. Nach dem Festgottes­dienst wurde sie gestern von Bischof Kon rad Zdarsa gesegnet.

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