Bischöflicher Segen für die Burgauer
Konrad Zdarsa feierte gestern mit vielen Gläubigen das 200-jährige Bestehen des Kirchweihfestes in der Stadtpfarrkirche. Die Ministranten ließen sich etwas Besonderes einfallen
Bischof Zdarsa feierte gestern mit vielen Gläubigen das 200-jährige Kirchweihjubiläum in der Burgauer Stadtpfarrkirche.
Burgau Richtig stolz präsentierte sich die so gut wie vollgefüllte Burgauer Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt am Sonntag zu ihrem Ehrentag. Zwölf Fahnenabordnungen Burgauer Vereine und aus den Stadtteilen waren durch das festlich geschmückte Portal in sie eingezogen, vorbei an Kränzen aus Buchs und Lorbeer neben den Bankreihen – alles zu Ehren ihres 200-jährigen Kirchweihjubiläums. Ein ganzes Jahr lang hing die Kirchweihfahne von der Kanzel herab, jetzt an Kirchweih, befindet sie sich wieder oben am Kirchturm.
„200 Jahre Kirchweih in dieser großen wunderbaren Kirche“, wandte sich Dekan und Burgaus Stadtpfarrer Martin Finkel an die Gläubigen. Dieses Mal wurde nicht nur sein Name genannt, am Sonntag war Bischof Konrad Zdarsa persön- lich in die Markgrafenstadt gekommen, um gemeinsam mit den Burgauern das Kirchenjubiläum zu feiern. Der Kirchenführer könne die Schönheit der Burgauer Stadtpfarrkirche nur andeuten, so der Bischof. Vor allem aber: „200 Jahre Kirche als steinerner Bau heißen 200 Jahre lebendige Gemeinschaft.“Die Feier des 200-jährigen Kirchweihfestes drücke ein Glaubensbekenntnis der besonderen Art aus. Es bedeute aber auch einen Punkt, innezuhalten, wenn man bedenke, mit welchem Einsatz und Elan Gläubige diese Kirche gebaut hätten. Das Beste sei gerade gut genug gewesen. Kunst und Kultur unserer Kirchen seien Botschaft für die Menschen. Ein Kirchweihjubiläum zu feiern, heiße das zu feiern, was Gott in Jesus Christus bewirkt habe.
Mitgestaltet wurde der Festgottesdienst vom Kirchenchor Burgau, begleitet vom Kirchenorchester, mit der Spatzenmesse von Wolfgang Amadeus Mozart, was diesem einen ganz besonderen feierlichen Rahmen verlieh. Dass sich gerade am Ende des Festgottesdienstes dann aus vorher kaltem Nebel heraus noch die Sonne zeigte, war sicherlich so gewollt: Ab diesem Moment zeigte sich der Innenraum der Burgauer Stadtpfarrkirche erst recht in seiner ganzen Pracht.
Zur Erinnerung an das Jubiläum haben sich die Burgauer Ministranten ein ganz besonderes Geschenk für die Burgauer Stadtpfarrkirche einfallen lassen. Eine fast zwei Meter hohe Metalltafel steht jetzt im Pfarrgärtle. Sie zeigt die Jahreszahlen 1817 und 2017 und darunter die Kirche selbst. Daneben ist ein großes Kreuz, zusammengesetzt aus vielen bunten Mosaiksteinchen, befestigt. Nach dem Festgottesdienst hielt Bischof Konrad Zdarsa zusammen mit den über 30 Ministranten dort inne, um es feierlich zu segnen. Dass der Bischof die Markgrafenstadt besucht, kommt nicht allzu oft vor. Schade, dass er nicht etwas länger habe bleiben können, dachten sich sicherlich viele Burgauer. Doch Bischof Zdarsa musste im Anschluss direkt zum nächsten Termin weiter. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Albertus-Magnus-Haus und Grußworten des evangelischen Pfarrers Peter Gürth und Burgaus Bürgermeister Konrad Barm verbrachten viele Burgauer den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen.
Eines wurde am Sonntag besonders deutlich: Die Stadtpfarrkirche wird auch weiterhin der Mittelpunkt der Markgrafenstadt sein. Bürgermeister Barm hatte schon recht, als er darauf hingewiesen hatte: Burgau hat nicht, wie viele andere Städte auch, einen Marktplatz. Für die Burgauer ist und bleibt dieser eben der Kirchplatz.