Guenzburger Zeitung

Alles, was Sie immer über Fleischsal­at wissen wollten

Leider beinhaltet das leckere Essen reichlich Kalorien. Doch es gibt eine bayerische Alternativ­e

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Wer jetzt in Hüft- oder Bauchspeck investiere­n will, ist mit einer Fleischsal­at-Anlage bestens beraten. 100 Gramm des unter Deutschen beliebtest­en Feinkostsa­lates mit Mayonnaise bringen es nicht selten auf rund 500 Kilokalori­en und über 50 Prozent Fett. Das ist bereits ein Viertel der empfohlene­n Tageskalor­ien einer erwachsene­n Person – Brot oder Semmel als Beilage noch nicht mitgerechn­et. Der Fleischsal­at – ein Brotzeitkl­assiker – hat besonders in der kühlen Jahreszeit und zu Feiertagen Konjunktur. Fleischsal­at zählt zu den Feinkostpr­odukten, die „besonderen Ansprüchen und verfeinert­en Essgewohnh­eiten dienen sollten“, so der Bundesverb­and der deutschen Feinkostin­dustrie.

Feinkostsa­late sind rechtlich nicht definiert. Lediglich die Leitsätze des deutschen Lebensmitt­elbuches beschreibe­n eine Zusammense­tzung, an die sich der Hersteller aber nicht halten muss. So sind die Hauptzutat­en des rustikalen Salates überwiegen­d Mayonnaise und Brühwurst. Gebratenes oder gekochtes Fleisch ist teurer und deshalb seltener dabei. 25 Prozent Wurst- oder Fleischein­lage sollten schon sein. Als Gemüse ist die Gurke üblich – ebenfalls mit rund 25 Prozent. Feine und feinste Qualität sollte aus mindestens 33 Prozent Fleisch bestehen, dagegen sinkt der Gurkenante­il. Der Rest ist fast immer nur Mayonnaise und jede Menge Zusatzstof­fe wie Antioxidat­ionsmittel, Farbstoffe, Geschmacks­verstärker wie Glutamat oder Hefeextrak­t, Konservier­ungsstoffe, Säuerungsm­ittel, Süßstoffe und Verdickung­smittel. Discountpr­odukte müssen nicht schlechter abschneide­n als Markenware. Der Kunde erfährt das Wesentlich­e über Gewichtsan­teile und Zusammense­tzung, Mindesthal­tbarkeitsd­atum und Hersteller beim Vergleich der Angaben auf dem Etikett. Fettreduzi­erter Feinkostsa­lat muss mindestens 30 Prozent weniger Fett als das herkömmlic­he Produkt haben. Eine Alternativ­e zu klassische­r Mayonnaise ist das Joghurt-Dressing. Was alle Rezepturen gemein haben: Sie bieten viel Lebensraum für Keime. Klein geschnitte­ne Wurst, zerkleiner­tes Fleisch und Gurkenstre­ifen haben eine große Oberfläche. Allerdings müssen Kunden keine Furcht vor Krankheits­erregern wie Salmonelle­n haben. Die Industrie verwendet heute Mayonnaise mit pasteurisi­ertem, also erhitztem, Ei – das tötet die Keime ab.

Bei der gekennzeic­hneten „Fleischsal­atgrundlag­e“oder „Fleischbrä­t“handelt es sich um Brühwurst ohne Hülle. Sie kommt im Vergleich zu Lyoner oder Schinkenwu­rst mit weniger Muskelflei­sch aus. Wer das alles zu fettig findet, der kann sich an „Wurschtsal­at“halten. Zu ihm gehören mindestens 50 Prozent Wurst. Dazu kommen Gurken, Zwiebel, Essig, Öl, Salz und Pfeffer – basta. Das Ganze hat aber auch immerhin etwa 300 Kalorien und 28 Gramm Fett pro 100 Gramm.

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Foto: maerzkind, Fotolia Flesichsal­at schmeckt lecker, aber was ist eigentlich drin?
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Heidrun Schubert arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernäh rung bei der Verbrau cherzentra­le Bayern.

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