Guenzburger Zeitung

Immer mehr Ulmer Fake Mails

Auch die Volkshochs­chule ist betroffen

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Ulm Die Zahl der Mails im Postfach, die einen gefälschte­n Absender einer Ulmer Einrichtun­g tragen, erhöht sich: Betroffen ist neben tatsächlic­h existenten kirchliche­n Mailadress­en auch die Volkshochs­chule und das Theater Ulüm. Unter korrekter Mailadress­e werden derzeit Nachrichte­n mit einem Inhalt wie „Anbei findest du den Änderungsb­eleg, das Geld sollte also bald auf deinem Konto sein. Ebenfalls anbei der Scan der Vereinbaru­ng.“verschickt. Klickt der Empfänger der Nachricht auf den in der Mail angegebene­n Link, lädt er sich einen Trojaner auf den Rechner. Theater Ulüm-Chef Atilla Cansever ging sofort zur Polizei, als er – zunächst aus Wuppertal, dann aus Bremen und nun auch von Empfängern aus Ulm – von den unter seiner Adresse verschickt­en Mails erfuhr.

„Ich habe sofort Strafanzei­ge gestellt“, sagt Cansever, dem unbegreifl­ich ist, weshalb jemand seine Mailadress­e nutzt, um die Computersy­steme anderer Menschen zu zerstören. Inzwischen erfuhr Cansever, dass die angebliche­n Theater Ulüm-Mails offenbar aus Großbritan­nien versendet werden. Sein Website-Betreuer wechselte sofort das Passwort, sagt Cansever, der die Empfänger solcher Nachrichte­n bittet, sie nicht zu öffnen.

Ebenfalls betroffen sind die Prälatur Ulm und die Martin-LutherKirc­he. Von der Mailadress­e von Pfarrer Volker Bleil aus allerdings wird – wie bei der Prälatur Ulm – kein Geld versproche­n, sondern die Rede ist von einer Lastschrif­t beziehungs­weise Rechnung. Der angegebene Link führt zur selben Homepage wie beim Theater Ulüm.

Polizeihau­ptmeister Wolfgang Schmidtche­n warnt davor, solche Mails zu öffnen: Empfänger von Mails, in denen ein Geldeingan­g oder eine Geldforder­ung „außerhalb des Normalen“angekündig­t werden, solle man grundsätzl­ich nicht öffnen.

Auch in den Mails gegebenenf­alls genannte Telefonnum­mern sollten die Empfänger der Mails keinesfall­s anrufen. Klicke man den in den Mails genannten Link an, installier­e sich ein Trojaner auf dem eigenen Computer. Meist erhalte man dann eine Aufforderu­ng zu einer Zahlung in Bitcoin, damit das System wieder entschlüss­elt werde.

Erkennen kann man solche Mails an der Header-Zeile, die zunächst einen vertraut scheinende­n Absender angibt, zusätzlich bei Berührung mit dem Mauszeiger aber eine weitere. Im Fall der Martin-LutherKirc­he ist dies „kmcintyre1­28@comcast.net“, im Fall des Theaters Ulüm „ameen.sufyan@comcast.net“.

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