Guenzburger Zeitung

Das Ringen um eine Lösung

Die Firma Reflexa Rettenbach möchte bauen. Dass ein Feldweg wegfallen soll, erzürnt jedoch die Anlieger

- VON PETER WIESER

Rettenbach Die Firma Reflexa möchte sich erweitern. Angedacht ist der Bau einer Lagerhalle sowie mehrerer Produktion­shallen auf der nördlichen Fläche des Betriebsge­ländes. Eine detaillier­te Planung gibt es nicht, denn dazu bedarf es eines rechtskräf­tigen Bebauungsp­lans. So lange dieser nicht genehmigt ist, kann das Unternehme­n sein Vorhaben so nicht weiterverf­olgen. Die Problemati­k dabei: Der im Osten angrenzend­e und gut ausgebaute Feldweg wäre darin mit einbezogen und würde als eine wichtige Verbindung zu den sich im Norden befindlich­en landwirtsc­haftlichen Flächen wegfallen.

An seiner Stelle würde innerhalb des Firmengelä­ndes eine 6,50 Meter breite Zufahrt für große Lastwagen mit Doppelverk­ehr zu den hinteren Bereichen entstehen. Zudem wäre sichergest­ellt, dass wartende Lastzüge auf dem Firmengelä­nde und nicht auf der Silbermann­straße stehen blieben. „Wir können die Erweiterun­gspläne nicht kappen“, betonte Firmengrün­der und Inhaber Hans Peter Albrecht bei der Anliegerve­rsammlung am Samstag direkt vor Ort an dem besagten Feldweg. Zuvor hatten Gespräche zwischen Landwirten, Grundstück­seigentüme­rn und Pächtern mit Matthias Letzing, dem Geschäftsf­ührer des Bayerische­n Bauernverb­ands (BBV), Geschäftss­telle Günzburg, stattgefun­den.

Mancher der etwa 50 Anwesenden habe sich, indem er zu wenig und auch sehr spät erst über den Einzug des Feldwegs informiert wurde, übergangen gefühlt. Dies hätte an der Tatsache jedoch nichts geändert, wie Bürgermeis­terin Sandra Dietrich-Kast dem hinzufügte. „Die Landwirte sind uns genauso wichtig wie Reflexa.“

Man brauche einen adäquaten und vergleichb­aren Weg, so lautete die Forderung. Es müsse klar sein, dass nicht noch mehr Verkehr am Kindergart­en vorbeiführ­e, zudem dürfe die Verhältnis­mäßigkeit in Bezug auf Umwege nicht überschrit­ten werden. Eine Verlegung des Feldwegs nach Osten ist zum jetzigen Stand nicht möglich, dazu müsste die Gemeinde den notwendige­n Grund erwerben können. Was die Verhandlun­gen mit dem Grundstück­seigentüme­r allerdings betrifft, da gebe es unterschie­dliche Ansichten.

Andere Alternativ­en gibt es wenige. Eine könnte eine Anbindung von Westen her über die Straße „Am Zwergwegle“darstellen. Eine weitere könnte ein Ausbau des parallel zum jetzigen Feldweg führenden Graswegs mit einer Anbindung zur Silbermann­straße sein. Inwieweit dies machbar ist, soll nun geklärt werden. Denn Voraussetz­ung ist, dass ein solcher Weg auch von breiten und schweren Fahrzeugen, mit der Berücksich­tigung, dass dort auch ein Begegnungs­verkehr stattfinde­t, genutzt werden kann.

Dem Rettenbach­er Hersteller für Sonnenschu­tztechnik jedoch drängt die Zeit. Anfang nächsten Jahres werde man Teile der Produktion auslagern müssen, so Hans Peter Albrecht. Er habe es nie bereut, sich in Rettenbach angesiedel­t zu haben. Einen Industrieb­etrieb könne man aber auch jederzeit verlagern – die Stadt Leipheim würde sich freuen.

Dass sich die Firma Reflexa in Rettenbach erweitern soll, das stand am Samstag sicherlich außer Frage. Allerdings müsse auch eine ordentlich­e Erschließu­ng zu den angrenzend­en Flächen gesichert sein. Und vor allem: Es dürfe keinesfall­s heißen, es sei zu teuer, bemerkte einer der Besucher.

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Foto: Peter Wieser Auf der Suche nach einer Lösung für den Feldweg: Über 50 Landwirte, Grundstück­s eigentümer und Pächter waren am Samstag in Rettenbach bei der Anliegerve­rsamm lung vor Ort erschienen.

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