Ohne Parküberwachung geht es nicht
Im Scheppacher Gewerbegebiet missachten viele Lastwagenfahrer das Halteverbot. Damit soll Schluss sein
Jettingen Scheppach Bürgermeister Hans Reichhart drückt gerne mal ein Auge zu. Doch angesichts der ausartenden wilden Parkerei vieler Lastwagenfahrer trotz eindeutiger Halteverbotsschilder im Scheppacher Gewerbegebiet, hat Reichhart die Nachsicht satt. „Ohne Überwachung hat es keinen Wert.“Alle Räte stimmten ihm ohne Wenn und Aber zu. Da die Polizei sich nicht zuständig sieht, will die Gemeinde nun ausloten, wie sie Falschparker besser kontrollieren kann.
Die Diskussion war entstanden, als Markus Kraus (FUW) unter dem Punkt Sonstiges nachgehakt hatte, warum in der Carl-von-Linde-Straße noch immer keine Haltverbotsschilder stehen. Bürgermeister Reichhart teilte mit, dass er 15 Schilder bestellt habe, aber noch nicht alle eingetroffen seien. Reich- hart gab an dieser Stelle zu, zu euphorisch und überzeugt gewesen zu sein, dass ein absolutes Halteverbot die Lastwagenfahrer abschrecke. Doch vor Kurzem sei er eines Besseren belehrt worden. Nachdem sich immer mehr Bürger beschwert hatten, dass im Gewerbegebiet nur allzu oft Gehwege zugeparkt und anschließend vermüllt seien, habe er sich selbst umschauen wollen.
Bei einer „Kontrollfahrt“in der John-F.-Kennedy-Straße hat Reichhart dann fast der Schlag getroffen: Genau zwischen zwei Halteverbots-Schildern hätten vier Lastwagen hintereinander geparkt. Ein Fahrer habe sogar seinen Campingkocher ausgepackt, zwei seien ihm mit vollgepackten Tüten entgegengekommen. Reichharts Hinweis, dass Parken hier verboten sei, hätten sie mit den Worten gekontert, sie hätten ja nur kurz Pause machen und einkaufen wollen. „Die Schilder allein bewirken gar nichts“, bemerkte Reichhart resigniert. Ihm täten die Fernfahrer oft leid, aber eine Kommune könne schließlich nicht dafür verantwortlich sein, wo die Betroffenen ihre Lastwagen abstellen können. „Die Parksituation fällt immer auf uns zurück.“
Er sei kein Freund von Kontrollen, aber ohne diese gehe es definitiv nicht mehr. „Wenn Ihr mir ein Signal gebt, dann kümmern wir uns um eine Überwachung“, wandte sich Reichhart an die Mitglieder des Bauausschusses. Er sah nur nickende Gesichter. Wie die Kontrollen künftig aussehen sollen, steht noch nicht fest.