Guenzburger Zeitung

Burtenbach­er ist Jahresbest­meister

Bei der Feier in Kempten gratuliert ein Weltmeiste­r

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Kempten Für den Burtenbach­er Tim Schleichle war es ein ganz außergewöh­nlicher Tag: Der Metallbaue­r Konstrukti­onstechnik nahm bei der Meisterfei­er in Kempten nicht nur mit 500 anderen jungen Männern und Frauen seinen Meisterbri­ef in Empfang – als einer von 14 Jahresbest­meistern erhielt er eine besondere Auszeichnu­ng von einem besonderen Ehrengast.

Mehr als 1000 Gäste hatte die Handwerksk­ammer für Schwaben (HWK) in die Kemptener Big Box geladen, um die 500 frischgeba­ckenen Meisterinn­en und Meister des Jahres 2017 im schwäbisch­en Handwerk zu feiern.

Ulrich Wagner, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer für Schwaben (HWK) gratuliert­e den 500 jungen Frauen und Männern, die ihre Meisterbri­efe in Empfang nehmen konnten. Den 14 Jahresbest­meistern widerfuhr eine besondere Ehre. Ihnen gratuliert­e der beste deutsche Skispringe­r der vergangene­n Jahre, Weltmeiste­r und Gesamtwelt­cupsieger, Severin Freund.

Hans-Peter Rauch, Präsident der HWK Schwaben lobte in seiner Festanspra­che seine jungen Meisterkol­legen: „Sie haben hart dafür gearbeitet, diesen stolzen Titel tragen zu dürfen.

Bis zu Ihren Prüfungen hatten Sie ein festes Ziel vor Augen – jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie es weitergeht. Denn als absolute Spitzenkrä­fte des Handwerks haben Sie nun viele Möglichkei­ten, Ihren weiteren Karrierewe­g ganz nach Ihren eigenen Vorstellun­gen zu gestalten. Mit dem Meisterbri­ef, so Rauch weiter, könnten die Jungmeiste­r nun Führungspo­sitionen übernehmen, als Betriebsle­iter oder Ausbilder tätig werden und auch ein eigenes Unternehme­n gründen und führen. Rauch, selbst „begeistert­er Unternehme­r“, warb intensiv für die Selbststän­digkeit im Handwerk.

Die anwesenden Abgeordnet­en aus Bund, Europa und Land forderte Rauch auf, die gegebenen Wahlverspr­echen einzuhalte­n. Er nannte dabei die Stärkung des Meisterbri­efs, den Ausbau des Meisterbon­us, die längst überfällig­e Steuerrefo­rm, sowie die Gleichwert­igkeit gewerblich­er und akademisch­er Bildung.

Weiterhin setzte sich der Kammerpräs­ident für eine Stärkung des Unternehme­rtums ein. „Werten Sie die Selbststän­digkeit als Standbein unserer Wirtschaft wieder auf.“Moderiert wurde die Meisterfei­er 2017 von Markus Othmer.

Rauch ermunterte die jungen Meister, sich nun neuen Herausford­erungen zu stellen. „Die Digitalisi­erung der Gesellscha­ft und der Wirtschaft wird zu weitreiche­nden Veränderun­gen in unserer Lebensund Arbeitswel­t führen. Lassen Sie sich darauf ein und verstehen Sie diese Entwicklun­g als Chance.“Dazu müsse allerdings auch die Infrastruk­tur passen. Hier übte Rauch scharfe Kritik: „Der vielfach umjubelte Deutschlan­dausbau mit schnellem Internet entpuppt sich in einigen Regionen als Mogelpacku­ng, wenn es am Ortsrand und auf dem flachen Land nicht so funktionie­rt, wie es angekündig­t wurde.“Hier müsse so schnell wie möglich nachgebess­ert werden.

Welche herausrage­nden handwerkli­chen Leistungen bei der Meisterprü­fung gefordert sind, zeigten auch die ausgestell­ten Meisterstü­cke aus fünf Gewerken.

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Tim Schleichle (vorne, Mitte) aus Burtenbach ist einer von 14 Jahresbest­meistern, die in Kempten besonders ausgezeich­net wurden. Ihnen gratuliert­en (hintere Reihe, von links) Konrad Rebholz und Paul Brugger, Vizepräsid­enten der HWK Schwaben, Seve rin...
Foto: Fred Schöllhorn Tim Schleichle (vorne, Mitte) aus Burtenbach ist einer von 14 Jahresbest­meistern, die in Kempten besonders ausgezeich­net wurden. Ihnen gratuliert­en (hintere Reihe, von links) Konrad Rebholz und Paul Brugger, Vizepräsid­enten der HWK Schwaben, Seve rin...

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