Aus Edelstetten in die Welt
Die Hip-Hopper vom Tanzzentrum Majsai treten bei der Weltmeisterschaft in Dänemark an. Auch von Rückschlägen und Verletzungen lassen sie sich nicht unterkriegen
Edelstetten Für die Hip-Hop-Tänzer des SV Edelstetten ist sie der absolute Höhepunkt des Jahres: die Weltmeisterschaft in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Wenn sich die Athleten vom Tanzzentrum Majsai in dieser Woche mit den Besten aus aller Welt messen, sitzt einer von ihnen niedergeschlagen zu Hause. Der Günzburger Janik Steck, eine der Titelhoffnungen für die Edelstetter, verpasst die WM wegen einer Verletzung. „Es ist erst letzte Woche passiert. Wir haben alles versucht, aber er ist nicht rechtzeitig fit geworden. Und die Gesundheit steht da natürlich an erster Stelle“, sagt Trainerin Michaela Majsai.
Für die Tänzer eine Katastrophe. Steck war Teil mehrerer Choreografien, für die jetzt auf die Schnelle Ersatz beschafft werden muss. Außerdem wäre der 16-Jährige auch im Einzelwettbewerb sowie in zwei Duos angetreten. Die Partner Oskar Schock (Illertissen) und Laura Naric (München) sind entsprechend niedergeschlagen, sagt Majsai. „Janik ist einer der ehrgeizigsten, sie haben sich einiges vorgenommen.“
Im Kampf um den Titel für das deutsche Team ist der Ausfall von Steck ein Rückschlag. Vor allem die Junioren, bei denen Steck antritt, hatte sie weit vorne gesehen. Majsai ist dennoch motiviert. „Keine andere Tanzschule ist in allen Altersklassen vertreten. Alle haben viel trainiert, ich war teilweise zehn Stunden am Tag in der Halle.“Mit neun Teams wird Edelstetten in Dänemark dabei sein. Außerdem konnten sich einige Einzeltänzer und Duos qualifizieren, unter anderem Samira Tag aus Ichenhausen, Naomi Bastian aus Goldbach, Elena Schmidt aus Thannhausen und Fabian Staiger aus Bubesheim.
Im vergangenen Jahr konnte die Gruppe „Red7Style“sich überra- schend den Vize-Weltmeistertitel bei den Erwachsenen sichern. Ob die Titelverteidigung gelingt? „Wir haben viele Neue dabei. Außerdem ist da immer auch Glück dabei. Wenn es blöd läuft, dann ist der Traum schon nach zwei Minuten wieder vorbei.“Hinzu komme, sagt Majsai, dass Deutschland nicht gerade zu den beliebtesten Vertretern bei der Weltmeisterschaft gehöre. Das schlage sich auch auf die Entscheidung des ein oder anderen Wertungsrichters durch. „Es ist wie beim Eurovision Song Contest.“
Seit Dienstag ist Majsai nun im Kopenhagener Vorort Brøndby und empfängt täglich ihre Tänzer. Manche fahren mit dem Bus, andere überwinden die rund 1000 Kilometer mit dem Flugzeug. Mit dabei sind auch viele Eltern. „Ohne ihre Unterstützung wäre das nicht möglich. Sie unterstützen ihre Kinder nicht nur finanziell, sondern helfen auch bei der Organisation, zum Beispiel bei den Kostümen“, sagt Majsai. Auch die Schulen zeigten sich zuvorkommend und haben die jungen Sportler für das Turnier freigestellt.