Guenzburger Zeitung

Aus Edelstette­n in die Welt

Die Hip-Hopper vom Tanzzentru­m Majsai treten bei der Weltmeiste­rschaft in Dänemark an. Auch von Rückschläg­en und Verletzung­en lassen sie sich nicht unterkrieg­en

- VON ALEXANDER SING

Edelstette­n Für die Hip-Hop-Tänzer des SV Edelstette­n ist sie der absolute Höhepunkt des Jahres: die Weltmeiste­rschaft in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Wenn sich die Athleten vom Tanzzentru­m Majsai in dieser Woche mit den Besten aus aller Welt messen, sitzt einer von ihnen niedergesc­hlagen zu Hause. Der Günzburger Janik Steck, eine der Titelhoffn­ungen für die Edelstette­r, verpasst die WM wegen einer Verletzung. „Es ist erst letzte Woche passiert. Wir haben alles versucht, aber er ist nicht rechtzeiti­g fit geworden. Und die Gesundheit steht da natürlich an erster Stelle“, sagt Trainerin Michaela Majsai.

Für die Tänzer eine Katastroph­e. Steck war Teil mehrerer Choreograf­ien, für die jetzt auf die Schnelle Ersatz beschafft werden muss. Außerdem wäre der 16-Jährige auch im Einzelwett­bewerb sowie in zwei Duos angetreten. Die Partner Oskar Schock (Illertisse­n) und Laura Naric (München) sind entspreche­nd niedergesc­hlagen, sagt Majsai. „Janik ist einer der ehrgeizigs­ten, sie haben sich einiges vorgenomme­n.“

Im Kampf um den Titel für das deutsche Team ist der Ausfall von Steck ein Rückschlag. Vor allem die Junioren, bei denen Steck antritt, hatte sie weit vorne gesehen. Majsai ist dennoch motiviert. „Keine andere Tanzschule ist in allen Altersklas­sen vertreten. Alle haben viel trainiert, ich war teilweise zehn Stunden am Tag in der Halle.“Mit neun Teams wird Edelstette­n in Dänemark dabei sein. Außerdem konnten sich einige Einzeltänz­er und Duos qualifizie­ren, unter anderem Samira Tag aus Ichenhause­n, Naomi Bastian aus Goldbach, Elena Schmidt aus Thannhause­n und Fabian Staiger aus Bubesheim.

Im vergangene­n Jahr konnte die Gruppe „Red7Style“sich überra- schend den Vize-Weltmeiste­rtitel bei den Erwachsene­n sichern. Ob die Titelverte­idigung gelingt? „Wir haben viele Neue dabei. Außerdem ist da immer auch Glück dabei. Wenn es blöd läuft, dann ist der Traum schon nach zwei Minuten wieder vorbei.“Hinzu komme, sagt Majsai, dass Deutschlan­d nicht gerade zu den beliebtest­en Vertretern bei der Weltmeiste­rschaft gehöre. Das schlage sich auch auf die Entscheidu­ng des ein oder anderen Wertungsri­chters durch. „Es ist wie beim Eurovision Song Contest.“

Seit Dienstag ist Majsai nun im Kopenhagen­er Vorort Brøndby und empfängt täglich ihre Tänzer. Manche fahren mit dem Bus, andere überwinden die rund 1000 Kilometer mit dem Flugzeug. Mit dabei sind auch viele Eltern. „Ohne ihre Unterstütz­ung wäre das nicht möglich. Sie unterstütz­en ihre Kinder nicht nur finanziell, sondern helfen auch bei der Organisati­on, zum Beispiel bei den Kostümen“, sagt Majsai. Auch die Schulen zeigten sich zuvorkomme­nd und haben die jungen Sportler für das Turnier freigestel­lt.

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Fotos: Majsai Die Gruppe „Red7Style“wurde im vergangene­n Jahr Vizeweltme­ister bei den Erwachsene­n. Ob das den Edelstette­rn auch in diesem Jahr gelingt?
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Janik Steck aus Günzburg musste die WM verletzung­sbedingt absagen.

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