Die Ehrenamtlichen machen es der Jury nicht leicht
In Günzburg gibt es so viele Engagierte und tolle Projekte, dass den UWB-Organisatoren die Auswahl schwer viel. Drei Preisträger stechen jedoch heraus
Günzburg Die Jury hatte es nicht leicht: So viele engagierte Ehrenamtliche und so viele tolle Projekte waren für den Ehrenamtspreis des UWB vorgeschlagen worden. Im Rahmen des dritten Ehrenamtsempfangs, den die Günzburger Gruppierung veranstaltet hat, wurden die Preisträger geehrt. Und Fraktionsvorsitzender Hans Kaltenecker versprach: Dieses Event als Dank und Plattform zum interdisziplinären Austausch, wie auch der hieraus entstandene Ehrenamtspreis, werden weiter bestehen.
„Ehrenamt gibt so viel zurück, sodass man nur jedem raten kann, es einmal auszuprobieren!“, bestätigte die Schirmherrin des Ehrenamtspreises, Gräfin Madeleine von Ballestrem. „Wir investieren Zeit, Mühe, Herzblut, Arbeit und auch Geld in unsere ehrenamtliche Arbeit, aber was wir dafür zurückbekommen, ist es wert.“, sagte Ballestrem und verdeutlichte dies anhand ihrer Erfahrungen aus der Hospiz Betreuung.
Gebannt folgten die rund 100 Gäste den Ausführungen der Gräfin und es machte sich Spannung breit, als es im Anschluss an die Ehrung der drei Preisträger ging. Wie schon vor zwei Jahren hatte der UWB den Preis in den Kategorien Jugend, Erwachsener und Projekt ausgeschrieben und laut Kaltenecker hatte die Jury ihre liebe Mühe, die Preisträger aus der Vielzahl ehrenwerter Nominierungen auszuwählen. Daher bleiben die Bewerbungen auch für die nächste Verleihung erhalten.
Stadträtin Monika Küchle stellte den Preisträger in der Kategorie Ju- vor. Die Sportreferentin der Stadt Günzburg überreichte den Preis an Ali Kadinoglu vom TSV Wasserburg. „Er bringt sich als Spieler, Schiedsrichter, Kampfrichter und Trainer mit einer herausragenden sozialen Kompetenz ein und ist daher der ideale Preisträger“, so Küchle in ihrer Laudatio. Der TSV Wasserburg/Günzburg Abteilung Basketball ist sehr stolz auf diesen jungen Mann, der stellvertretend für die gesamte Abteilung steht, in der sehr viele Jugendliche fleißig mitarbeiten.
Bei den Erwachsenen ging der Ehrenamtspreis an Waltraud Stricker, die sich durch ihren unermüdlichen Einsatz in der Kolpingsfami- lie Günzburg sowie im Bezirksverband Günzburg und im Diözesanverband Augsburg hervorhebt. Die Bubesheimerin arbeitet in der Pfarrei Heilig Geist in der Seniorenarbeit mit und hat mit der Seniorengemeinschaft und dem Mittagstisch im Kolpinghaus Großes bewirkt. Über Jahrzehnte hat sie sich für die Kolpingsfamilie Günzburg als Kassiererin, Beauftragte für Seniorenarbeit, in der Theatergruppe und als geistliche Begleiterin eingesetzt. In der diözesanen Arbeitsgruppe „Lebensgestaltung über 50“arbeitete sie viele Jahre mit und war zuletzt deren Leiterin. Für vier Bezirke ist sie im Diözesanvorstand Sprachrohr und Bindeglied. In die Pfarrgemeingend de und den Landkreis Günzburg bringt sie neue Impulse zur Seniorenarbeit ein. Ein äußerst beachtliches Engagement, was Stadtrat Ferdinand Munk in seiner Laudatio mit großer Hochachtung hervorhob.
Auch in der Kategorie Projekt hatte es sich die Jury nicht einfach gemacht, erklärte die zweite Vorsitzende des UWB und Jury-Mitglied Eva Flemisch. Wegen der Größe und Nachhaltigkeit des Projektes fiel die Entscheidung einstimmig auf die Arbe – Arbeit und Beschäftigung für psychisch Belastete – Psychosoziale Hilfsgemeinschaft e.V. Das mittlerweile vom Bezirk Schwaben anerkannte Zuverdienst-Projekt bietet psychisch belasteten Menschen seit mehr als 14 Jahren Beschäftigung, Wohnung, Kommunikation und Betreuung und ermöglicht so Integration sowie den Abbau und Vorbeugung von Vorurteilen. Die 68 aktiven Mitglieder arbeiten Kundenaufträge in den unterschiedlichsten Bereichen von Außenanlagenpflege, Montage, EDV und Büro ab, an die 300000 Stunden in den vergangenen Jahren. Die Mitglieder werden durch drei Arbeitspädagogen betreut. Unzählige ehrenamtliche Stunden in der Vorstandsarbeit fließen in dieses Projekt und es konnte bereits über 100 belasteten Menschen geholfen werden.
Nach der Ehrung war für die Ehrenamtsvertreter Zeit für Gespräche und Austausch. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt vom Fanfarenzug Günzburg und einem Querflötentrio der Musikschule Günzburg.