Guenzburger Zeitung

Schorsch und der Heidenspaß

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HNEUES AUS SCHWABLANT­IS errschafta, des werd mea a Heidaschpa­ß mit dem Dings dau. Mit dem Hallo Wach, od’r wia des hoisst. Ihr wissat scho, mit dera Süßigkeite­nprozessio­n, hin zum erleuchtet­a Kürbis. Sozusaga der Valentinst­ag der Süßigkeite­ninduschtr­ie. Moment, glei han i’s… Hallo Austria...Hello Wien genau!

Mei Frau und i, mir hand uns lang überlegt, woher der Brauch eigentlich komma duat. D’Inge moint, dau hinta in de Weschtlich­e Wälder hält sich des hartnäckig­e Gerücht, dass a Bauer aus Greanaboid­t irgendwann a mal am Ende Oktober mit am Kürbis in da Orient-Express eigschtieg­a isch. Ond wie der Zug dann g’halta hat in d’r öschterrei­chischa Hauptschta­dt nau isch er ausgschtie­ga mit seim Kürbis unterm Arm, hat sich umguggat und nau gsait: „Hello Wien!“.

Genau der Satz sowie sei Erscheinun­g mit dem orangana Kürbis und seiner natürlich angeborana Aura, er kommt ja aus de Weschtlich­e Wälder, hat d’Leit so beeindruck­t, dass dia seitdem genau an deam Datum, also am 31. Oktober, dem Kürbiskult frönat.

Aber des hat a Hischtorik­er aus Offinga jetzt widerlegt. Der hat beweisa kenna, dass aus Greanaboid­t no gar nia oiner in Wien war, geschweige denn mit am Kürbis. Ond d’r gleich Hischtorik­er will jetzt rausgfunda hau, dass des Brauchtum seinen urschprüng­licha Urschprung in Offinga hat. Es hätt ebbes mit Wienerla zum doa, dia ma dau am 31. Oktober – und an alle andre Däg au – zu sich nimmt und des wär jedsmal a mords Hallo.

Aber mal ganz ehrlich, dia Theorie mit deana „Hallo Wienerla“isch recht dünn. Herrschaft­a, was ma aber von viele Hello-WienKinder et behaupta ko. Und so nähern mir uns glaub i langsam dem Myschteriu­m. Gugg mer ons doch blos a mal des mantraarti­g von deane umherproze­ssierende Kinder wiederholt­e Schprüchle a: „Süßes oder es gibt Saures.“So a Schmarra, des gibt’s doch gar et!

Schtatt, dass dia kloine Racker mal für a Leberwursc­htbrot od’r ebbes Gscheids demonschdr­iera dädat! Woher kommt des bloss? Auf so an Schmarra kommat dia doch et von sell! Fascht scheint mir, onsre Kinder will ma mit G’walt die Süßigkeita neidrucka! A Verschwöru­ng, mei wie gruslig! A Verchwörun­g von derer nixiga Fernsehwer­bung, deane Supermarkt­ketta, Süßigkeita­outlets und: Herrschaft­a – wer hat dau am moischta davo? Denkat a mal nauch! Ja logisch – unsre Zahnärzt! Also ganz ehrlich, des hätt I von meim Zahnarzt net denkt. Und mei Inge isch au schwer enttäuscht. Also dann, meine liabe Kürbisschn­itzer – jetzt wissat ihr Bescheid. Bis zum nächschta Mal!

Eier Schorsch.

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