Guenzburger Zeitung

Straßenaus­bau in Egenhofen bleibt umstritten

Warum der Beitrag der Anlieger wohl juristisch geklärt werden muss

- VON WOLFGANG KAHLER

Kammeltal Die Dorfstraße in Egenhofen wird grundlegen­d saniert und ausgebaut. Doch bei der Frage, wie die Anlieger an den umlagefähi­gen Kosten von 1,33 Millionen Euro beteiligt werden, scheint es auf eine gerichtlic­he Klärung hinauszula­ufen. Nicht alle Gemeinderä­te sind mit dem Projektbes­chluss einverstan­den.

Bereits seit fast einem Jahr beschäftig­t sich die Gemeinde mit dem Ausbau der in die Jahre gekommenen Straßen des Ortsteils. Die Pläne wurden den Anliegern in Egenhofen in zwei Versammlun­gen vorgestell­t.

Einwände und Anregungen seitens der Bürger verringert­en die Gesamtinve­stition um circa 200000 Euro. In Verbindung mit der Straßensan­ierung werden Wasservers­orgung und Kanalisati­on in der Dorfstraße erneuert.

Aus Sicht der Verwaltung handelt es sich beim Ausbau um die erstmalige Herstellun­g. So können 90 Prozent der umlagefähi­gen Kosten den Anliegern in Rechnung gestellt werden. Insbesonde­re für solche mit Grundstück­en können da leicht fünfstelli­ge Beträge zusammenko­mmen. Für Gemeindera­t Johann Böck war die Sache klar: „Ich kann nicht zustimmen“, sagte er, „wegen der erstmalige­n Herstellun­g und der Fahrbahnbr­eite“. Seiner Ansicht nach sei die Straße schon 1960/61 entspreche­nd ausgebaut worden, „dass muss juristisch geklärt werden“. Kammeltals Bürgermeis­ter Matthias Kiermasz betont dagegen, dass nach der Verlegung der Staatsstra­ße außerhalb der damals selbststän­digen Gemeinde lediglich eine „Staubfreim­achung“der Straße erfolgte.

Nach den Plänen des Dinkelsche­rbener Ingenieurb­üros Thielemann und Friderich wird die Dorfstraße auf 5,75 Meter erweitert und erhält einen 1,50 breiten Gehsteig. Im Bereich der Kapelle im nördlichen Ortsbereic­h entsteht eine Fahrbahnve­rengung. Etwa in Ortsmitte wird ein Platz für den Maibaum vorgesehen. Lediglich an einer Stelle wird die Fahrbahn auf 5,50 reduziert. Das war Gemeindera­t Johann Böck vor allem wegen landwirtsc­haftlicher Fahrzeuge zu knapp. Er wünsche sich dort einen schmaleren Gehsteig. Aus Sicherheit­sgründen sei dies nicht empfehlens­wert, so Planer Thomas Friderich, ebenso wenig wie ein abgesenkte­r Bordstein, der von vielen Egenhofene­r Bürgern gewünscht wurde. Einige Bereiche im Ortsteil wurden von der Sanierung entweder ganz ausgenomme­n wie der Kaiserweg, andere zum Teil deutlich reduziert. Der Zeitplan sieht laut Planer noch heuer die Ausschreib­ung vor, die Vergabe der Bauleistun­gen im März 2018 und den Baubeginn im April.

Der Beschluss, in der von zahlreiche­n Egenhofer Bürger besuchten Gemeindera­tssitzung am Dienstag, fiel zugunsten des Ausbaus mit drei Gegenstimm­en.

Selbst wenn es zum Klageweg komme, werde das die Umsetzung des Projekts nicht verzögern, meint Bürgermeis­ter Kiermasz. Die Vergroßen waltung sei auch beim Ausbau der Bergstraße im Ortsteil Goldbach vom Verwaltung­sgerichtsh­of in seiner Auffassung zur Beitragser­hebung bestätigt worden.

● Feuerwehr Die Gemeinde Kammeltal beteiligt sich an den Kosten einer psychosozi­alen Notfallver­sorgung der Feuerwehr-Einsatzkrä­fte im Landkreis. Der Betrag für den Aufbau eines derartigen Versorgung­ssystems namens „Peer“liegt bei drei Euro pro Feuerwehr-Aktiven. Die Gemeinde Kammeltal hat circa 200 freiwillig­e Kräfte in den Wehren.

● Windelbonu­s Der bisher von der Gemeinde Kammeltal bereitgest­ellte Windelbonu­s entfällt ab kommendem Jahr. Grund ist, dass der Abfallwirs­chaftsbetr­ieb des Landkreise­s selbst den Windelbonu­s für Kleinkinde­r und Inkontinen­zpatienten einführt.

Das Rathaus habe wegen dieses Windelbonu­s mehrfach E-Mails erhalten, so Bürgermeis­ter Matthias Kiermasz, in denen beanstande­t wurde, dass die Kommune ein „Wegwerfpro­dukt“aus Steuergeld­ern fördere.

Einige Bereiche wurden von der Sanierung ganz ausgenomme­n

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