Nimmt Günzburg Lohr in die Mangel?
In Unterfranken treffen zwei Teams mit starken Saisonstarts aufeinander
Günzburg Beim Gedanken an den kommenden Gegner der Günzburger Bayernligahandballer dürften bei Trainer Stephan Hofmeister einige Erinnerungen wach werden. Noch zur VfL-Zweitligazeit gehörte der TSV Lohr zu den besten bayerischen Jugendhandball-Adressen, damals errang das Team um die Kees-Brüder auch die bisher letzte Günzburger bayerische A-Jugendmeisterschaft. Später spielte der TSV Lohr um die ungarisch-fränkische Handballlegende Janos Wagenbach jahrelang in der 3. Liga, der damaligen Regionalliga, in der Stephan Hofmeister fünf Jahre lang den TSV Langenau betreute.
Mit den Vereinen der Vergangenheit hat beiderlei Werfen nichts mehr zu tun. Arge Durststrecken, besonders beim Zwangsabsteiger VfL Günzburg liegen dazwischen. Hinüber gerettet wurde jedoch die stolze Tradition. Das wirkt sich positiv auf das Publikum aus: Jung und Alt bilden hier wie dort eine lautstarke Kulisse. Da wundert es auch nicht, dass in der vergangenen Saison in der Rebay- und in der Spessarttorhalle in Lohr mit Abstand die meisten Zuschauer das muntere Ball-Treiben verfolgten.
Personell könnten die Wege nicht unterschiedlicher sein. Bei den Schwaben setzt man voll auf die Jugendarbeit, die die A-Junioren jetzt wieder in die Bundesliga geführt hat. In Unterfranken wurde geduldige, sehr aufwendige Personalpolitik in eine ganz andere Richtung betrieben. Denn am Main sieht man, dass Europa zusammenwächst: Zwei Tschechen, zwei Ungarn, ein Slowake und ein Lette gehören zum festen Inventar der Mannschaft. Höhe könnte ein Auswahlkriterium gewesen sein. Dem eher klein gewachsenen VfL-Rückraum dürfte es an Durchblick bis zum Tor fehlen, lediglich Pascal Buck und Michael Jahn sind über Abwehr-Brusthöhe und können zwischen den Köpfen den Riesen dahinter, Torwart Tamas Szabo, sehen.
Womit wir aber wieder zu den Gemeinsamkeiten kommen. Letzte Saison spielten beide Teams sehr lange gegen den Abstieg. Die Lohrer befreiten sich mit einem hohen Heimsieg gegen den VfL von den ärgsten Sorgen. 2017/2018 läuft es in beiden Handballhochburgen gut. Beide Teams befinden sich in TopForm. Der Gastgeber holte im Unterfranken-Derby beim Meisterschaftsfavoriten DJK Waldbüttelbrunn einen Punkt und zwang davor den TSV Friedberg in die Knie. Der VfL verlor dank ausdauernder Kampfeslust noch gar kein Spiel. Viel Selbstvertrauen trifft da am Samstag um 19.30 Uhr aufeinander.
Erfreuliches gibt es von den Verletzten zu berichten. Niko Hermann ist zurück im Mannschaftstraining, während Patrick Rösch und Daniel Jäger vorsichtig dosiertes Aufbautraining betreiben.
OFanbus Abfahrt nach Lohr am Sams tag um 14.30 Uhr an der Rebayhalle. Anmeldung bei Familie Groß oder Dieter Pohl.