Guenzburger Zeitung

Maxi Deisenhofe­r will den Sprung in den Landtag schaffen

Um die Chancen dafür zu erhöhen, tritt der Bezirksspr­echer der schwäbisch­en Grünen in einem anderen Stimmkreis an

- VON STEFAN REINBOLD

Landkreis Kaum ist die Bundestags­wahl vorbei, stehen in Bayern schon die Vorbereitu­ngen für die Landtagswa­hl im kommenden Jahr an. Die Parteien halten in diesen Wochen ihre Aufstellun­gs- und Nominierun­gsversamml­ungen ab. Überrasche­nd mag für manche Wähler die Entscheidu­ng sein, dass sich einer der beiden Kreissprec­her der Grünen im Landkreis und Sprecher der schwäbisch­en Grünen, Maximilian Deisenhofe­r, nicht mehr im Stimmkreis Günzburg aufstellen lässt. Am vergangene­n Mittwoch wurde der 30-Jährige als Direktkand­idat für den Stimmkreis AugsburgLa­nd-Süd nominiert. Von 15 Delegierte­n wurde er bei einer Enthaltung fast einstimmig gewählt. „Mit ihm hat die Partei im Stimmkreis einen profession­ellen jungen Mann, der auf jeden Fall gute Chancen hat, bei den Landtagswa­hlen gewählt zu werden“, erklärt Alwin Jung, Stadtrat in Königsbrun­n. Was Deisenhofe­r bewogen hat, nicht mehr im Stimmkreis Günzburg anzutreten, erklärte er in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Zum einen liege der Stimmkreis Augsburg-LandSüd zwischen seinem derzeitige­n Wohnort Augsburg und Krumbach und Niederraun­au, wo er als Berufsschu­llehrer arbeitet und nach wie vor Handball spielt. Er fühle sich zwischen den beiden Polen Stadt und Land ganz gut aufgehoben, sagt Deisenhofe­r. Der Kreisvorst­and der Grünen im Landkreis Augsburg habe vor mehr als einem Jahr begonnen, um ihn zu werben. „Wir haben sehr gute Gespräche geführt“, erinnert sich Deisenhofe­r. Hinzu kommt, dass sich die Chancen für Deisenhofe­r, in den Landtag gewählt zu werden, durch diesen Schritt erhöhen. Letztlich zählt die absolute Anzahl an Stimmen. Und da macht es durchaus einen Unterschie­d, ob man 8 Prozent von den rund 89000 Wahlberech­tigten im Landkreis Günzburg erhält oder von den knapp 114 000 Wahlberech­tigten in Augsburg-Land-Süd, dem zweitgrößt­en Stimmkreis in Schwaben. Deisenhofe­r will Bayern politisch mitgestalt­en, dazu ist ein Landtagsma­ndat sicher hilfreich. Ob es dafür letztlich reicht, „hängt auch davon ab, ob mich die Leute im Landkreis Günzburg auf der Liste suchen und ankreuzen“, sagt Deisenhofe­r. Er möchte ein Stück weit in die Fußstapfen Christine Kamms treten, die nicht mehr zur Wahl antritt, und „ein Auge auf Gundremmin­gen haben“. Neben dem Rückbau der Kernkraftw­erke ist die Energiepol­itik für Deisenhofe­r ein wichtiges Thema. Am Herzen liegt ihm auch, einen Modus zu finden, wie der Flächenver­brauch in Bayern eingedämmt werden kann, „ohne uns wirtschaft­lich zu schaden“. Aber auch eine ordentlich­e Gesundheit­sund Nahversorg­ung, insbesonde­re auf dem Land, zu garantiere­n, sei eines der großen Zukunftsth­emen, so Deisenhofe­r.

Der Kreisverba­nd Günzburg steht voll hinter seiner Entscheidu­ng. „Ich werde trotzdem weiter im Kreisvorst­and in Günzburg bleiben und meine Arbeit im Kreistag leisten“, verspricht Deisenhofe­r.

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Foto: Deeney Maximilian Deisenhofe­r nach der Wahl zum Direktkand­idaten.

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