Maxi Deisenhofer will den Sprung in den Landtag schaffen
Um die Chancen dafür zu erhöhen, tritt der Bezirkssprecher der schwäbischen Grünen in einem anderen Stimmkreis an
Landkreis Kaum ist die Bundestagswahl vorbei, stehen in Bayern schon die Vorbereitungen für die Landtagswahl im kommenden Jahr an. Die Parteien halten in diesen Wochen ihre Aufstellungs- und Nominierungsversammlungen ab. Überraschend mag für manche Wähler die Entscheidung sein, dass sich einer der beiden Kreissprecher der Grünen im Landkreis und Sprecher der schwäbischen Grünen, Maximilian Deisenhofer, nicht mehr im Stimmkreis Günzburg aufstellen lässt. Am vergangenen Mittwoch wurde der 30-Jährige als Direktkandidat für den Stimmkreis AugsburgLand-Süd nominiert. Von 15 Delegierten wurde er bei einer Enthaltung fast einstimmig gewählt. „Mit ihm hat die Partei im Stimmkreis einen professionellen jungen Mann, der auf jeden Fall gute Chancen hat, bei den Landtagswahlen gewählt zu werden“, erklärt Alwin Jung, Stadtrat in Königsbrunn. Was Deisenhofer bewogen hat, nicht mehr im Stimmkreis Günzburg anzutreten, erklärte er in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Zum einen liege der Stimmkreis Augsburg-LandSüd zwischen seinem derzeitigen Wohnort Augsburg und Krumbach und Niederraunau, wo er als Berufsschullehrer arbeitet und nach wie vor Handball spielt. Er fühle sich zwischen den beiden Polen Stadt und Land ganz gut aufgehoben, sagt Deisenhofer. Der Kreisvorstand der Grünen im Landkreis Augsburg habe vor mehr als einem Jahr begonnen, um ihn zu werben. „Wir haben sehr gute Gespräche geführt“, erinnert sich Deisenhofer. Hinzu kommt, dass sich die Chancen für Deisenhofer, in den Landtag gewählt zu werden, durch diesen Schritt erhöhen. Letztlich zählt die absolute Anzahl an Stimmen. Und da macht es durchaus einen Unterschied, ob man 8 Prozent von den rund 89000 Wahlberechtigten im Landkreis Günzburg erhält oder von den knapp 114 000 Wahlberechtigten in Augsburg-Land-Süd, dem zweitgrößten Stimmkreis in Schwaben. Deisenhofer will Bayern politisch mitgestalten, dazu ist ein Landtagsmandat sicher hilfreich. Ob es dafür letztlich reicht, „hängt auch davon ab, ob mich die Leute im Landkreis Günzburg auf der Liste suchen und ankreuzen“, sagt Deisenhofer. Er möchte ein Stück weit in die Fußstapfen Christine Kamms treten, die nicht mehr zur Wahl antritt, und „ein Auge auf Gundremmingen haben“. Neben dem Rückbau der Kernkraftwerke ist die Energiepolitik für Deisenhofer ein wichtiges Thema. Am Herzen liegt ihm auch, einen Modus zu finden, wie der Flächenverbrauch in Bayern eingedämmt werden kann, „ohne uns wirtschaftlich zu schaden“. Aber auch eine ordentliche Gesundheitsund Nahversorgung, insbesondere auf dem Land, zu garantieren, sei eines der großen Zukunftsthemen, so Deisenhofer.
Der Kreisverband Günzburg steht voll hinter seiner Entscheidung. „Ich werde trotzdem weiter im Kreisvorstand in Günzburg bleiben und meine Arbeit im Kreistag leisten“, verspricht Deisenhofer.