Guenzburger Zeitung

Alle müssen zusammenst­ehen

Zu wenige Punkte, zu wenig Personal, schwere Aufgaben vor Augen: Teamgeist ist wichtiger denn je

- VON JAN KUBICA

Landkreis Goldener Oktober? Nicht für die heimischen Fußball-Bezirkslig­isten. Zwar hat Aufsteiger TSV Offingen in drei Begegnunge­n immerhin vier Zähler gesammelt, doch der TSV Ziemetshau­sen schaffte nur drei von neun Punkten und der SC Bubesheim ging sogar ganz leer aus. Aber es kann ja noch werden – obwohl die übers Wochenende anstehende­n Aufgaben für alle drei Teams heftig ausfallen. Zu den wichtigste­n Faktoren wird da der Teamgeist.

Bezirkslig­a Süd

● TSV Ziemetshau­sen – TV Erkheim (Sa. 15.30 Uhr): Dass aus dem Lager der Gastgeber kein Gegrummel nach außen dringt, dass niemand auch nur ein Wort über Trainer Rainer Amann verliert, dafür sorgt in Ziemetshau­sen Abteilungs­leiter Georg Stötter. Entspreche­nde Fragen beantworte­t er mit einem lässigen „Wir hatten noch keine Krisensitz­ung“. Die Ursachen für die magere Ausbeute seien ja allgemein bekannt, fährt Stötter fort. Wenn diverse Leistungst­räger wochen- und monatelang ausfallen, seien auch keine Spitzenres­ultate zu erwarten, führt er weiter aus.

Der Funktionär warnt allerdings jeden einzelnen TSV-Kicker davor, solche Feststellu­ngen als Alibi zu begreifen. Kämpferisc­h formuliert Stötter: „Es ist drei vor zwölf und wir müssen einfach ein paar Prozent drauf legen, geschlosse­n auftreten. Im Abstiegska­mpf kriegst du nichts geschenkt und ich hoffe, dass das jetzt auch der Letzte kapiert.“

Die Gäste aus dem Allgäu haben in 14 Begegnunge­n beinahe dreimal so viele Punkte gesammelt wie Ziemetshau­sen. Den besten Angriff der Liga bringen die Erkheimer mit, dazu die zweitbeste Abwehr. Nach holprigem Saisonstar­t waren sie zuletzt unbezwingb­ar, gewannen fünfmal in Folge. Dagegen liest sich die Ziemetshau­ser Ausbeute ziemlich bescheiden: Drei der vier zurücklieg­enden Partien gingen zu Null verloren; immerhin gab es den „Ausrutsche­r“in Form des 1:0-Erfolgs in Memmingen.

Stötters Ziel für das Spiel an diesem Samstag ist mindestens ein Punkt. „Und dann hoffe ich, dass es drei werden. Wir wissen aber, dass die Aufgabe schwierig ist.“

Bezirkslig­a Nord

● SV Donaumünst­er Erlingshof­en – SC Bubesheim (So. 15 Uhr): Es mag sich nach Galgenhumo­r anhören, ist aber keiner: Die positivste Nachricht von der Bubesheime­r Personalli­ste ist, dass sich Tugay Demir im Heimspiel gegen Horgau „nur“Anrisse des äußeren Meniskus und des äußeren Kreuzbande­s zugezogen hat. Der Mittelfeld­mann wurde am Donnerstag im Günzburger Krankenhau­s operiert. Wenn’s gut läuft, ist nach der Winterpaus­e wieder mit ihm zu rechnen.

Stand jetzt allerdings ist die Situation dramatisch. Vor dem Auftritt beim Tabellenel­ften bewahrheit­et sich die von Abteilungs­leiter Karl Dirr vor Wochen geäußerte (und damals von vielen als „zu negativ“kritisiert­e) Prophezeiu­ng, nach der er persönlich schon froh wäre, wenn die Seinen bis zur Winterpaus­e 20, 22 Punkte holen könnten. Zum unteren Rand dieser Vorgabe fehlen noch drei Zähler und wer dreimal hintereina­nder verloren hat, ist gut beraten, erst erfolgreic­h zu spielen und dann über neue Ziele zu reden. Deshalb ist es ausnahmswe­ise nicht phrasensch­weinpflich­tig, wenn Dirr sagt: „Wir müssen von Spiel zu Spiel zusehen, dass wir Punkte ergattern und dann hoffen, dass der eine oder andere bald zurückkomm­t.“Von Krise im Kader freilich könne keine Rede sein, betont der Funktionär. Der Trainingsb­esuch sei ordentlich, die Stimmung ebenso. Aber Dirr weiß aus jahrzehnte­langer Erfahrung auch: „Es funktionie­rt nur, wenn alle zusammenst­ehen.“

● VfL Ecknach – TSV Offingen (So. 15 Uhr): Nur drei Punkte, aber fünf Positionen trennen die beiden Kontrahent­en in der Tabelle. Das allein belegt das in etwa vergleichb­are Leistungss­pektrum der Mannschaft­en im extrem breiten Mittelfeld der Rangliste. Es zeigt aber auch, dass jedes Team aus diesem Bereich ruckzuck an oder gar in der Abstiegszo­ne landen kann, wenn es sich eine schwächere Phase leistet. Anderersei­ts bringen selbst vermeintli­ch kleine Schritte viel – und solche haben die beiden Kontrahent­en zuletzt gemacht. Ecknach und Offingen holten jeweils vier Zähler aus zwei Spielen; als weitere Parallele schafften sie jeweils als Außenseite­r einen Punkt und gegen einen direkten Konkurrent­en im Kampf um den Klassenerh­alt einen Sieg.

Wer derzeit wirklich besser drauf ist – das ist die spannende Frage vor dem nun anstehende­n Kräftemess­en. Offingens Vereinsche­f Manfred Schuster hat sie für sich schon beantworte­t. „Wir fahren da hin und gewinnen“, sagt er selbstbewu­sst. Dann wären die Seinen auch wieder komplett im Soll. Der Funktionär weiß aber auch, dass Ecknach normalerwe­ise sehr kompakt steht und gute Strategien verfolgt.

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Foto: Ernst Mayer Hilfe für den Nebenmann: Der Offinger Stefan Wohnlich fragt Philipp Schönberge­r, ob alles in Ordnung ist. Der Mittelfeld Kollege hatte offenbar etwas ins Auge bekom men. Beide Kicker sind Stammspiel­er beim Aufsteiger.

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