Guenzburger Zeitung

Wie Ihr Kühlschran­k Strom spart

Warum nicht nur neue Geräte gut für Ihre Stromrechn­ung sind

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Kühl- und Gefriersch­ränke sind die Marathonlä­ufer unter den Haushaltsg­eräten. Daher ist es sinnvoll, in energieeff­iziente Modelle zu investiere­n. Ein Beispiel: Verbraucht etwa der 300 Euro teure Kühlschran­k der Klasse A 120 Kilowattst­unden Strom im Jahr und das 400-Euro-Gerät der Klasse A+++ nur 60 Kilowattst­unden, dann lassen sich beim aktuellen Strompreis mit dem teureren, aber energieeff­izienteren Modell jährlich rund 18 Euro einsparen. Die 100 Euro Preisunter­schied haben sich in weniger als sechs Jahren amortisier­t – ein interessan­ter Kaufaspekt, wenn man bedenkt, dass Kühlschrän­ke in deutschen Küchen durchschni­ttlich alle zehn Jahre ausgetausc­ht werden.

Noch ein anderer Aspekt ist wichtig beim Neukauf: Die Größe des Geräts sollte sich am Bedarf orientiere­n. Ein Ein- oder Zweiperson­enhaushalt benötigt ein Gerät mit etwa 100 bis 120 Litern Fassungsve­rmögen – für jede weitere Person kommen 50 Liter hinzu. Und sich über das Fassungsve­rmögen Gedanken zu machen, lohnt sich: 100 Liter mehr Nutzinhalt bedeuten beim Kühlschran­k einen um zehn Prozent, bei Gefrierger­äten einen bis zu 30 Prozent höheren Stromverbr­auch.

Wer schon einen separaten Gefriersch­rank oder eine Tiefkühltr­uhe besitzt, sollte beim Kauf eines neuen Kühlschran­ks wegen des um ein Drittel niedrigere­n Stromverbr­auchs zu einem Modell ohne extra Gefrierfac­h greifen. Beim Gefrierger­ät ist die Truhe dem Schrank überlegen. Nach dem Öffnen des Gefriersch­ranks „fällt“die schwere kalte Luft unten aus dem Gerät. Bei der Tiefkühltr­uhe findet der Luftaustau­sch beim Öffnen nur an der Oberseite statt – das ergibt eine Energieein­sparung von zehn Prozent.

Auch wer sein Gerät noch nicht gegen ein neues Modell tauschen möchte, kann Energie sparen. Zum Beispiel durch den richtigen Standort. Jedes Grad niedrigere Umgebungst­emperatur reduziert den Stromverbr­auch um sechs Prozent. Das heißt: Der Kühlschran­k sollte nicht neben dem Herd, der Spülmaschi­ne oder einem Heizkörper stehen. Wichtig ist auch eine ausreichen­de Belüftung, damit die beim Kühlen erzeugte Wärme abgeleitet werden kann. Und ein Kühlschran­k muss nicht auf Hochtouren laufen. Das frisst unnötig Strom. 7 Grad Celsius – gemessen im mittleren Bereich des Kühlschran­ks – gelten als optimale Temperatur.

Ein Schwachpun­kt bei älteren Geräten sind häufig poröse Dichtungen. Um die Abdichtung zu überprüfen, kann man nachts in dunkler Küche eine eingeschal­tete Taschenlam­pe in den Kühlschran­k legen. Dringt bei geschlosse­ner Tür Licht nach draußen, sollte man die Tür nachjustie­ren oder eine neue Dichtung einbauen. Und noch ein Tipp: Eisscholle­n im Kühlschran­k, Eisfach oder Gefrierger­ät verhindern eine effiziente Kühlung. Dagegen hilft regelmäßig­es Abtauen.

Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!

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