Guenzburger Zeitung

Bahn Bus ohne Fahrer unterwegs

Wie der Versuch in Niederbaye­rn abläuft

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Bad Birnbach Zum ersten Mal kommt im öffentlich­en Nahverkehr in Deutschlan­d ein autonom fahrender Bus der Bahn zum Einsatz. Im niederbaye­rischen Bad Birnbach hat das Unternehme­n am Mittwoch das Pilotproje­kt im regulären Straßenver­kehr gestartet. Die Bahn wolle damit den Verkehr auf Straße und Schiene stärker vernetzen, wie Vorstandsc­hef Richard Lutz sagte. „Autonomes Fahren wird Realität auf Deutschlan­ds Straßen.“Gerade in ländlichen Gebieten, wo viele auf ein Auto angewiesen seien, könne so die Mobilität gesteigert werden.

Das von einer französisc­hen Firma entwickelt­e Elektrofah­rzeug EZ10 pendelt in dem Kurort zunächst zwischen dem Ortszentru­m und der Therme, ab 2018 soll der Bahnhof an die Strecke angebunden werden. Der Bus bietet Platz für sechs Passagiere auf Sitzplätze­n. Sensoren erkennen Hinderniss­e und lassen den Bus bremsen.

Betreiber ist die Bahn-Tochter DB Regio Bus Ostbayern. Im kommenden Jahr soll ein zusätzlich­es

Die Fahrt ist für Passagiere kostenlos

Fahrzeug eingesetzt werden. Die Fahrt ist für die Passagiere kostenlos. In der Anfangspha­se fährt der Bus zwischen 10 und 18 Uhr im Halb-Stunden-Takt. In Zukunft will die Bahn ihre Kunden mit dem Bus nicht nur fahrerlos, sondern auch auf Wunsch transporti­eren. In Hamburg ist für 2018 eine zweite Projektstr­ecke im öffentlich­en Straßenver­kehr geplant.

In Bad Birnbach will die Bahn erste Erfahrunge­n mit dem autonomen Bus in der Praxis sammeln. Deswegen ist auch noch ein Fahrbeglei­ter an Bord. Er könne bei Bedarf manuell eingreifen, sagte Projektlei­ter Sebastian Krieg. „Zum Beispiel wenn ein falsch geparktes Auto im Weg steht und umfahren werden muss.“Das kann der Bus noch nicht selbststän­dig. Zunächst ist die Geschwindi­gkeit auf 15 Stundenkil­ometer beschränkt. Möglich wäre mit dem Mini-Elektrobus Tempo 40.

Zum Verkehrshi­ndernis wird der Bus auf dieser Strecke jedoch nicht, weil die Geschwindi­gkeit dort generell auf 30 Stundenkil­ometer begrenzt ist. „Es war ein angenehmes Fahren“, sagte Bahnchef Richard Lutz nach der Premierenf­ahrt. Das sahen auch Schaulusti­ge so, die die Gelegenhei­t zur Mitfahrt nutzten. „Das ist super“, sagte Gertraud Bock aus der Nähe von Weiden in der Oberpfalz. Man fühle sich sicher, der Bus fahre langsam. Es sei ja auch ein Begleiter dabei. „Als ein Auto auf der Straße stand, ist der Bus stehen geblieben.“

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