Guenzburger Zeitung

Anklage in Landrat Affäre

Politiker ließ sich Fest von Sparkasse zahlen

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München/Miesbach Eine teure Geburtstag­sfeier, die er sich von der Sparkasse bezahlen ließ, ein aberkannte­r Doktortite­l und ein privater Schwarzbau – gleich mehrere Affären führten zum Rücktritt des Miesbacher Landrats Jakob Kreidl (CSU). Jetzt erhebt die Justiz Anklage wegen Untreue – gegen wen konkret, wollte eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft München II nicht sagen. Es ist aber davon auszugehen, dass Kreidl als einstiger Verwaltung­sratschef des kommunalen Geldinstit­uts in jedem Fall angeklagt wird.

Der heute 65-Jährige war im Frühjahr 2014 unter anderem wegen der Finanzieru­ng der fast 120 000 Euro teuren Feier zu seinem 60. Geburtstag durch die Sparkasse von allen politische­n Ämtern zurückgetr­eten. Kreidl musste auch seinen Hut als Chef des Bayerische­n Landkreist­ages nehmen.

In der Sponsoring-Affäre geht es um mehrere Verdachtsf­älle von Untreue in den Jahren 2008 bis 2013. Die Ermittlung­en umfassen zwölf Komplexe mit einem Volumen von zusammen mehr als einer Million Euro. Den Beschuldig­ten wird vorgeworfe­n, durch Immobilien­käufe, gesponsert­e Ausflüge von Kommunalpo­litikern und teure Renovierun­gen von Büros ihre Pflichten grob fahrlässig verletzt zu haben. Ermittelt wird neben Ex-Funktionst­rägern auch gegen aktive leitende Mitarbeite­r und Verwaltung­sräte der oberbayeri­schen Kreisspark­asse.

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