Guenzburger Zeitung

Glückliche Sieger

Der FC Bayern benötigt das Elfmetersc­hießen, um in Leipzig zu gewinnen. In einem hochklassi­gen Spiel übernehmen die Münchner erst die Oberhand, als sich RB selber schwächt

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Leipzig Der FC Bayern hat in einer hochdramat­ischen Pokalnacht bei RB Leipzig den Triple-Traum unter Trainer Jupp Heynckes im Elfmetersc­hießen am Leben gehalten. Trotz Überzahl ab der 54. Minute standen die Münchner am Rande der Niederlage. Im Elfmetersc­hießen hielt Bayern-Keeper Sven Ulreich dann den entscheide­nden letzten Schuss von Leipzigs Nationalsp­ieler Timo Werner und sorgte für den 5:4-Sieg der Bayern. Nach der Verlängeru­ng stand es 1:1.

„Leider haben wir es nicht geschafft, das Spiel früher zu entscheide­n. Ich bin froh, dass wir es trotzdem geschafft haben“, sagte der stolze Matchwinne­r Ulreich in der

ARD. „Es tut weh, aber wir müssen auch stolz auf unsere Leistung sein. Das Leben geht weiter“, so Leipzigs Emil Forsberg.

Nach einem in Unterzahl verwandelt­en Foulelfmet­er von Forsberg (68.) hatte Thiago (73.) für den Ausgleich gesorgt. In der 54. Minute war Leipzigs Naby Keita (54.) mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen worden. Schon am Samstag kommt es im Bundesliga-Duell in München zur Neuauflage.

Als wäre die Partie von Beginn an nicht brisant, intensiv und packend genug gewesen, sorgte das Schiedsric­htergespan­n um Felix Zwayer in der 34. Minute für zusätzlich­en Zündstoff. Nach einem Foul von Arturo Vidal entschied der Unparteiis­che auf Elfmeter, ließ sich dann aber vom Assistente­n umstimmen. Vidal hatte seine Grätsche gegen Forsberg außerhalb des Strafraums angesetzt – der Videobewei­s kam in der zweiten DFB-Pokalrunde nicht zur Anwendung. Auf dem Weg in die Pause stürmte RB-Sportdirek­tor Ralf Rangnick wütend auf das Feld, wollte dem Referee-Gespann auf dem Smartphone die strittige Szene zeigen. Nationalsp­ieler Mats Hummels ging dazwischen, weitere Bayern-Spieler schalteten sich ein, es kam zur Rudelbildu­ng um den aufgebrach­ten Rangnick.

Doch es kam noch härter für die Leipziger: Sechs Minuten nach der Pause ging Jean-Kevin Augustin im Strafraum im Duell mit Jérôme Boateng zu Boden, diesmal war die Szene nicht ganz so umstritten – der Pfiff blieb aber wieder aus. Nur drei Minuten später musste Keita mit Gelb-Rot nach einem taktischen Foul an Robert Lewandowsk­i vom Feld. In Überzahl wurden die Münchner stärker. Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der wegen Nasenblute­n mit drei Minuten Verspätung aus der Kabine gekommen war, durfte sich eigentlich entspannt auf der Bank zurücklehn­en.

Doch dann suchte Yussuf Poulsen den Kontakt an der Strafraumg­renze mit Boateng – diesmal ließ sich Zwayer nicht umstimmen und gab den von Forsberg verwandelt­en Strafstoß. Boateng machte seinen Fehler aber wieder gut, spielte auf Thiago. Der Spanier ließ mit seinem Kopfball RB-Keeper Peter Gulacsi keine Chance. Die Bayern drängten anschließe­nd auf die Führung. Doch die Entscheidu­ng fiel im Elfmetersc­hießen. (dpa)

RB Leipzig Gulacsi – Bernardo, Orban, Upa mecano, Halstenber­g – Kampl, Keita – Sabitzer (102. Laimer), Forsberg (109. Klosterman­n) – Y. Poulsen (80. Ti. Werner), Augustin (57. Demme) Bayern München Ulreich – Kim mich, Boateng, M. Hummels, Alaba – Tolisso (88. Rafinha), Ar. Vidal (57. Rudy) – Robben, Thiago (101. Wriedt), Coman (60. Javi Marti nez) – Lewandowsk­i Tore 1:0 Forsberg (68./Foulelfmet­er), 1:1 Thiago (73.) Elfme terschieße­n 0:1 Lewandowsk­i, 1:1 Bernardo, 1:2 Alaba, 2:2 Kampl, 2:3 M. Hummels, 3:3 Halstenber­g, 3:4 Rudy, 4:4 Orban, 4:5 Rob ben, Ulreich hält von Ti. Werner Gelb Rot Kei ta (53./ Foulspiel) Zuschauer 42558

 ?? Foto: Jan Woitas, ?? Matchwinne­r Sven Ulreich freut sich zusammen mit Javi Martinez. Wenige Augenblick­e zuvor hatte der Keeper im Elfmetersc­hießen den Schuss von Timo Werner gehalten und somit die Münchner ins Achtelfina­le des DFB Pokal befördert. dpa
Foto: Jan Woitas, Matchwinne­r Sven Ulreich freut sich zusammen mit Javi Martinez. Wenige Augenblick­e zuvor hatte der Keeper im Elfmetersc­hießen den Schuss von Timo Werner gehalten und somit die Münchner ins Achtelfina­le des DFB Pokal befördert. dpa

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