Bauland nicht auf Biegen und Brechen schaffen
Eigentlich spricht es ja für die Marktgemeinde JettingenScheppach: Weil es so viele bauwillige Interessenten gibt, die sich in der Kommune niederlassen wollen, soll ein kleines Baugebiet mit acht Parzellen entstehen. Was jedoch höchst bedenklich an der Sache ist: Die Bauplätze liegen in unmittelbarer Nähe des Rieder Bachs und somit teilweise im Überschwemmungsgebiet. Obwohl in der jüngsten Gemeinderatsitzung Fotos die Runde machten, die eindeutig zeigten, dass bei Hochwasser Bereiche des Ufergeländes unter Wasser standen, stimmte die Mehrheit für das Projekt. Ist doch gar kein Problem, sagt der Bürgermeister, schüttet man einfach ein bisschen Erde auf, und schon hat man wunderbares Bauland.
Bauland schön und recht, aber muss es denn mit aller Gewalt in einem Überschwemmungsgebiet sein? Was als attraktive Lage verkauft wird, könnte mit einer bösen Überraschung enden. Das ist unverantwortlich, denn der nächste Starkregen kommt bestimmt, und sollten dann die neuen Keller unter Wasser stehen, ist der Aufschrei gewaltig. Vollkommen zu Recht haben die Freien Wähler darauf hingewesen, doch nicht die gleichen Fehler zu machen wie die Stadt Burgau. Warum diese Bedenken einfach übergangen werden, ist nicht verständlich. Stattdessen will die Gemeinde forsch in die Planungen einsteigen. Im Vertrauen darauf, dass schon alles rechtens sein wird. Und sollte die überörtliche Behörde doch noch einschreiten und das Baugebiet als ungeeignet einkassieren, dann hat man halt ein paar Euro in den Sand gesetzt, einen Versuch war es wert.
Das ist wahrlich nicht der richtige Weg. Die Kommune sollte sich anderweitig nach Bauplätzen umsehen. Und wenn es die nicht gibt, ganz einfach darauf verzichten. Das ist wenigstens ehrlich. »