Guenzburger Zeitung

Bauland nicht auf Biegen und Brechen schaffen

- VON HEIKE SCHREIBER redaktion@guenzburge­r zeitung.de

Eigentlich spricht es ja für die Marktgemei­nde JettingenS­cheppach: Weil es so viele bauwillige Interessen­ten gibt, die sich in der Kommune niederlass­en wollen, soll ein kleines Baugebiet mit acht Parzellen entstehen. Was jedoch höchst bedenklich an der Sache ist: Die Bauplätze liegen in unmittelba­rer Nähe des Rieder Bachs und somit teilweise im Überschwem­mungsgebie­t. Obwohl in der jüngsten Gemeindera­tsitzung Fotos die Runde machten, die eindeutig zeigten, dass bei Hochwasser Bereiche des Ufergeländ­es unter Wasser standen, stimmte die Mehrheit für das Projekt. Ist doch gar kein Problem, sagt der Bürgermeis­ter, schüttet man einfach ein bisschen Erde auf, und schon hat man wunderbare­s Bauland.

Bauland schön und recht, aber muss es denn mit aller Gewalt in einem Überschwem­mungsgebie­t sein? Was als attraktive Lage verkauft wird, könnte mit einer bösen Überraschu­ng enden. Das ist unverantwo­rtlich, denn der nächste Starkregen kommt bestimmt, und sollten dann die neuen Keller unter Wasser stehen, ist der Aufschrei gewaltig. Vollkommen zu Recht haben die Freien Wähler darauf hingewesen, doch nicht die gleichen Fehler zu machen wie die Stadt Burgau. Warum diese Bedenken einfach übergangen werden, ist nicht verständli­ch. Stattdesse­n will die Gemeinde forsch in die Planungen einsteigen. Im Vertrauen darauf, dass schon alles rechtens sein wird. Und sollte die überörtlic­he Behörde doch noch einschreit­en und das Baugebiet als ungeeignet einkassier­en, dann hat man halt ein paar Euro in den Sand gesetzt, einen Versuch war es wert.

Das ist wahrlich nicht der richtige Weg. Die Kommune sollte sich anderweiti­g nach Bauplätzen umsehen. Und wenn es die nicht gibt, ganz einfach darauf verzichten. Das ist wenigstens ehrlich. »

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