Verkehrslenkung: Politik erhöht das Tempo
Am Geld soll das Projekt an der A 8 nicht scheitern. Was sich die Region davon verspricht
Landkreis Die Planungen für die Installation von Verkehrssteuerungsanlagen auf dem schwäbischen Abschnitt der Autobahn 8 schreiten voran. Das teilen die CSU-Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein, Hansjörg Durz und Volker Ullrich mit. Um die Unfallzahlen vom Autobahnkreuz Ulm/Elchingen bis zur Anschlussstelle Augsburg-West zu verringern und um die dortigen Anwohner vor Verkehrslärm zu schützen, hatten die Politiker gegenüber Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und dem für Verkehr zuständigen Bayerischen Staatsminister Joachim Herrmann gefordert, Streckenbeeinflussungsanlagen aufzustellen (wir berichteten).
Mit dieser intelligenten Verkehrstechnik können insbesondere kurzfristig Geschwindigkeitsbegrenzungen angezeigt werden, je nach aktueller Verkehrslage. Wie Joachim Herrmann den drei Abgeordneten nun mitgeteilt hat, habe der Freistaat Bayern gegenüber dem letzentscheidenden Bundesverkehrsministerium nicht nur den Abschnitt vom Autobahnkreuz Ulm/ Elchingen bis zur Anschlussstelle Augsburg-West, sondern auch den Bereich von der Anschlussstelle Augsburg-West bis zur Anschlussstelle München-Obermenzing geltend gemacht. „Auch wenn noch keine statistisch belegbaren Aussagen zum Unfallgeschehen möglich sind, da die Verkehrsfreigabe für den sechsstreifigen Ausbau noch keine drei Jahre zurückliegt“, so Herrmann laut der Mitteilung.
Auch im Günzburger Rathaus hat diese Nachricht für Freude gesorgt. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig hatte sich bereits bei einem Treffen mit Amtskollegen in Gersthofen ebenfalls für die Errichtung von Verkehrssteuerungsanlagen zwischen Leipheim und Obermenzing stark gemacht. „Aus der Sicht der Anrainer-Kommunen ist die nur zu begrüßen“, so Jauernig gegenüber unserer Zeitung. Durch den Einsatz der Verkehrslenkungsanlagen könne ein mehr an Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer und deutlich weniger Lärmbelastung für die Anwohner entlang der Autobahn erzielt werden. Das Zusammenspiel von gestiegenen Unfallzahlen im Autobahnbereich und der Zusicherung, dass grundsätzlich Mittel für solche Maßnahmen im Bundeshaushalt vorhanden seien, sollte aus sicht des Oberbürgermeisters ermöglichen, das Projekt zeitnah zu realisieren.
Wie Nüßlein, Durz und Ullrich weiter erklären, hänge die tatsächliche Realisierung vom Kosten-Nutzen-Verhältnis der geplanten Anlagen ab. „Das ergibt sich im Wesentlichen aus dem Verhältnis der damit vermiedenen Unfälle und Staus auf der einen Seite und den Herstellungsund Betriebskosten auf der anderen Seite“, erläutert Nüßlein. „Zur Ermittlung dieser KostenNutzen-Bewertung hat die Autobahndirektion Süd auf Betreiben des Staatsministers hin jetzt ein in solchen Sachen erfahrenes Planungsbüro beauftragt. Die Ergebnisse erwarten wir bis Ende dieses Jahres“, ergänzt Hansjörg Durz. Dann könne in Absprache mit dem Bundesverkehrsministerium festgelegt werden, wie genau diese telematisch gesteuerten Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der A 8 am besten zu realisieren sind, so die Abgeordneten in ihrer Mitteilung.
„Wie uns Bundesminister Dobrindt schon vorher informiert hat, stehen die dafür notwendigen Haushaltsmittel des Bundes grundsätzlich zur Verfügung. Am Geld soll es also nicht scheitern“, betont Volker Ullrich abschließend.