Guenzburger Zeitung

Gerüst am Rathaus wird bald abgebaut

In zwei Wochen soll wieder freie Fahrt in Burtenbach­s Hauptstraß­e sein. Bei der Frage des Außenputze­s an dem historisch­en Gebäude wird heftig diskutiert

- VON WOLFGANG KAHLER

Burtenbach Die seit 2016 laufende Sanierung des denkmalges­chützten Burtenbach­er Rathauses biegt auf die Zielgerade ein. Erste Gerüste sollen noch im Dezember abgebaut werden. Bereits in 14 Tagen wird die Verkehrsbe­hinderung in der Hauptstraß­e vorbei sein. Bei der Frage des Außenputze­s als eines der letzten Gewerke wurde im Gemeindera­t noch einmal intensiv diskutiert.

„Sonst geht’s um große Zahlen, diesmal um Millimeter“, beschrieb Manfred Lux den Punkt Außenputz für das Rathaus. Der Neusäßer Architekt ging kurz auf den aktuellen Sanierungs­stand des markanten Gebäudes aus dem 16. Jahrhunder­t ein. Der Innenputz sei ebenso erfolgt wie das Abhängen der Decken. Das Dach sei zu 80 Prozent neu gedeckt, ein Erkerdach werde komplett ausgetausc­ht. Noch vor Weihnachte­n soll das Außengerüs­t an West- und Südseite des Rathauses abgebaut werden, wenn die Witterung bis dahin mitspielt, hofft der Architekt.

Der historisch­e Außenputz mit einer Korngröße von mehr als zehn Millimeter­n sei mehrfach überstrich­en worden. Er soll nur dort erneuert werden, wo schadhafte Stellen sind. Die komplette Fassade erhält dann einen sogenannte­n Kellenwurf­putz wie bei historisch­en Bauwerken üblich.

Lux gab die Empfehlung: „Ein Haus mit kleiner Gliederung lebt von seiner Ruppigkeit.“Deshalb sollte Neun-Millimeter-Putz ver- wendet werden. Ob der alte Putz komplett entfernt werde, fragte Marktrat Bernhard Bohnacker. An der Nordost-Seite wurde er größtentei­ls abgeschlag­en, so der Architekt.

Mit dem vorgeschla­genen Putz war Marktrat Karl Veit nicht einverstan­den. Er plädierte für kleinkörni­geren Scheibenpu­tz und fragte nach der Gewährleis­tung. Architekt Lux konnte dem Vorschlag nicht folgen. Bei dem Bauobjekt handele es sich nicht um ein Einfamilie­nhaus, bei dem man stur vorgehe und alles erneuere. Vielmehr werde beim Rathaus geprüft, was beschädigt sei und erneuert werden müsse. Eine komplette Neuverputz­ung würde zusätzlich­e Kosten von circa 200000 Euro verursache­n, schätzt Lux. Die Gewährleis­tung betrage in solchen Fällen vier Jahre.

„Es wird nur gemacht, was nötig ist“, schaltete sich Roland Kempfle ein. „Wir reißen das Rathaus nicht ein, sondern sanieren es“, betonte der Bürgermeis­ter. Architekt und Baufirmen machten hervorrage­nde Arbeit an dem 2,7 Millionen Euro teuren Sanierungs­projekt, das bis Mitte 2018 fertig werden soll. Der Marktrat entschied sich mehrheitli­ch für die grobkörnig­e Verputzung.

Als positive Nachricht hatte der Bürgermeis­ter noch im Gepäck: Der Kran und die Ampelregel­ung in der Hauptstraß­e sollen in 14 Tagen der Vergangenh­eit angehören, dann herrsche wieder freie Fahrt an der Rathausbau­stelle.

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Foto: W. Kahler Die Sanierungs­arbeiten am Rathaus in Burtenbach gehen allmählich auf die Zielge rade. Noch im Dezember soll ein Teil der Gerüste abgebaut werden.

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